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Pragmatisches Vorgehen zum Schutz vor Naturgefahren

3003 Bern, 25. November 2005

Medieninformation

Pragmatisches Vorgehen zum Schutz vor Naturgefahren

Die Unwettereignisse vom vergangenen August haben einmal mehr klar gezeigt,
welche zerstörerische Kraft Naturgewalten entwickeln können. Um
Siedlungsgebiete und Verkehrswege schützen zu können, muss man die Gefahren
und Risiken kennen. Präzise Analysen von Experten zur Erstellung von
Gefahrenkarten benötigen jedoch viel Zeit. Das Bundesamt für
Bevölkerungsschutz (BABS) und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL) stellen nun eine rasche und kostengünstige Methode zur Verfügung, um
zu lokalen und regionalen Risikoübersichten zu gelangen.

In den letzten Jahren hat der Bund verschiedene Grundlagen und Methoden
entwickelt, um die Risikosituation beim Schutz vor Naturgefahren zu
berücksichtigen. Ziel dieser Bemühungen ist die Förderung einer
risikogerechten Planung. Voraussetzung dafür ist immer eine detaillierte
Beurteilung des Gefahren- und Risikopotenzials. Dies ist allerdings zeit-
und kostenintensiv, da die erforderlichen Grundlagen wie Gefahrenkarten oft
noch fehlen.

Mit den Programmen "LernRisk" und "RiskPlan" stehen nun erstmals
Software-Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Risiken und Kosten auf
pragmatische Art und Weise analysiert und dargestellt werden können.
"Pragmatisch" bedeutet: In das Risikomanagement in einer Region wird neben
bereits vorhandenen Untersuchungsergebnissen auch das Wissen von
ortskundigen Erfahrungsträgern, Fachleuten und direkt Betroffenen
einbezogen. Wenn keine oder nur mangelhafte Angaben zu Gefahren vorliegen,
können Gemeinden mit der neuen Methode aufgrund des lokalen Wissens und in
Form eines Risikodialogs bestmögliche Annahmen treffen und Schätzungen zur
Risikolage vornehmen.

Das Werkzeug ist zweigeteilt: "LernRisk" führt in die Methode des
pragmatischen Vorgehens zur Risikoanalyse ein. Es erläutert schrittweise,
wie sich regionale oder lokale Risiken erfassen und beurteilen sowie durch
entsprechende Massnahmen reduzieren lassen. Mit "RiskPlan" können Risiken
für ein bestimmtes Gebiet und Massnahmen zu deren Reduktion untersucht,
beurteilt und grafisch dargestellt werden. Dies erlaubt bereits eine gute
Beurteilung der Risikosituation, ersetzt jedoch weitergehende Abklärungen
für konkrete Massnahmen nicht.

Das vorliegende Produkt ist für alle gedacht, die sich in irgendeiner Form
mit dem Risikomanagement in Praxis, Lehre und Verwaltung befassen. Es soll
Erfahrene wie Unerfahrene aus verschiedensten Branchen, Studierende,
Lehrpersonal und Experten bei ihrer Arbeit unterstützen.

Das Softwareinstrument zur Förderung des integralen Risikomanagements ist im
Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) und des Bundesamtes
für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) entstanden. Es ist (zurzeit nur in
deutscher Sprache) beim BABS auf CD-ROM kostenlos erhältlich
(forschung@babs.admin.ch / www.riskplan.ch).

Eidg. Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Information

Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr,
Energie und Kommunikation UVEK
Pressedienst