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Terrorismus und ABC-Gefahren im Visier

3003 Bern, 4. November 2005

Medieninformation

Terrorismus und ABC-Gefahren im Visier

Terrorismus ist heute eines der zentralen sicherheitspolitischen Themen. Ihm
hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) diese Woche die 2. Nationale
Bevölkerungsschutz-Konferenz gewidmet. Das Schwergewicht der Konferenz lag
dabei auf dem Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Gefahren
(ABC-Schutz). Auch über den Stand der Vorbereitungen hinsichtlich
Vogelgrippe wurde informiert. Rund 180 Verantwortungsträger von Bund,
Kantonen und Städten beteiligten sich am Informationsaustausch.

Über die Ursachen des Terrorismus sprach an der Nationalen
Bevölkerungsschutz-Konferenz in Münchenstein (BL) der Publizist Ulrich
Tilgner. Als Nahost-Experte kennt er die Verhältnisse dieser Region, die
"nicht zur Ruhe kommt und sich zur Wiege des modernen Terrorismus
entwickelt" hat. Was der Terrorismus für eine Herausforderung für Staat und
Gesellschaft im Westen bedeutet, präsentierte Dr. Wolf R. Dombrowsky, Leiter
Katastrophenforschungsstelle Kiel (D). Die Schweiz ist bis heute nicht von
islamistischen Terroranschlägen betroffen, erklärte Peter Griss, Chef
Sektion Analyse / Staatsschutz beim Bundesamt für Polizei. Es gebe jedoch
Erkenntnisse, dass unser Land zur logistischen Unterstützung des
islamistischen Terrorismus missbraucht worden sein könnte. Aufgrund der
internationalen Position der Schweiz existiere eine Verwundbarkeit durch
terroristische Akte. Zudem kam es in der Vergangenheit immer wieder zu
Gewalttaten, die in die Nähe terroristischer Gewalt liegen.

Für den Bevölkerungsschutz stehen weniger die Entstehung von Terrorismus
oder die Verbeugung gegen Anschläge im Vordergrund, sondern vor allem die
Bewältigung allfälliger Ereignisse. Es ist heute nicht auszuschliessen, dass
Terroristen sich atomarer, biologischer oder chemischer Waffen bedienen.
Deshalb bildete der ABC-Schutz einen Schwerpunkt an der Nationalen
Bevölkerungsschutz-Konferenz. Die Eidg. Kommission für ABC-Schutz (KomABC)
wird Ende 2005 ein Konzept zum "Nationalen ABC-Schutz" vorlegen, wie Dr.
Bernhard Brunner, Präsident der KomABC, ausführte. In drei Workshops
diskutierten die Konferenzteilnehmer die Szenarien "Dirty Bomb" (A),
"Anthrax" (B) und "Sarin-Anschlag" (C) und entsprechenden Massnahmen zur
Bewältigung. Aus aktuellem Anlass hat Dr. Patrick Mathys, Sektion
Früherkennung und Epidemiologie beim Bundesamt für Gesundheit, die
Teilnehmer über die Massnahmen hinsichtlich Vogelgrippe informiert.

Zu einer Vorkonferenz trafen sich die Chefs der Kantonalen Führungsstäbe.
Zum einen ging es um Ausbildungsfragen, zum anderen erhielten die
Konferenzteilnehmer Informationen zu Führungsthemen, etwa über die
Strategische Führungsausbildung 2005 (Szenario "Epidemie in der Schweiz"),
geschützte Führungsanlagen, die Optimierung des Systems der Nationalen
Sicherheitskooperation und die Stärkung der sicherheitspolitischen Führung
des Bundes mittels eines neuen Kern- und Krisenstabes des
Sicherheitsausschusses des Bundesrates (KKSiA).

Die jährlich durch das BABS organisierte BSK hat zum Ziel, die gegenseitige
Information, die Koordination und die Zusammenarbeit der verschiedenen
Akteure im Bereich des Bevölkerungsschutzes zu institutionalisieren. Zu den
Teilnehmenden gehören insbesondere die ca. fünf Mitglieder umfassenden
kantonalen Delegationen mit den Chefs der kantonalen Führungsstäbe, den
Chefs der kantonalen Koordinationsstellen für die Katastrophen- und Nothilfe
sowie den Vertretern der Ersteinsatzmittel (Polizei, Feuerwehr,
Gesundheitswesen) und des Zivilschutzes. Ebenfalls eingeladen sind jeweils
die Sekretäre der vier federführenden Regierungskonferenzen im
Bevölkerungsschutz (Polizei: KKJPD; Feuerwehr: FKS; Gesundheitswesen: GDK;
Zivilschutz: MZDK).

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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