Medienmitteilung
Veröffentlichung
des Schlussberichts des NFP 42+ (Schweiz - Südafrika)
Heute wird der von Prof. Georg Kreis verfasste Schlussbericht des NFP 42+
der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bundesrat begrüsst diesen Bericht als
wichtigen Beitrag zu einem vertieften Verständnis der historischen Beziehungen
zwischen der Schweiz und Südafrika. Er äussert sich jedoch nicht zu den
Ergebnissen der Untersuchungen.
In Erfüllung eines parlamentarischen Vorstosses von 1999 hatte der
Bundesrat einen Kredit von 2 Millionen Franken bewilligt, damit die Geschichte
der Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika unter verschiedenen
wissenschaftlichen Gesichtspunkten erforscht werden konnte. Ergänzend zu einem
nationalen Forschungsprogramm zur Schweizerischen Aussenpolitik wurden insgesamt
zehn voneinander unabhängige Untersuchungen durchgeführt und zwischen 2003
und 2005 abgeschlossen. Einige davon sind bereits publiziert, andere werden
demnächst veröffentlicht. Der Schlussbericht wurde gestützt auf diese Grundlage
verfasst.
Nach Beginn der Untersuchungen wurden in den Vereinigten Staaten
Sammelklagen (class actions)
gegen Unternehmen aus mehreren Ländern wegen ihrer Rolle zur Zeit der Apartheid
eingereicht. Damit den beklagten Schweizer Unternehmen keine Nachteile
erwachsen, hat der Bundesrat im April 2003 beschlossen, den Zugang zu bestimmten
Archivakten vorübergehend zu sperren. Zum einen wurde die Schutzfrist für Akten
über wirtschaftliche Beziehungen (namentlich Kapitalexporte) mit Südafrika bis
zum 1. Januar 1960 ausgedehnt. Zum andern wurde die Einsicht in Akten, in denen
Unternehmen namentlich aufgeführt sind, vorübergehend untersagt. Für die
übrigen Akten wird die liberale Praxis der Einsichtsgewährung weitergeführt.
Dieser Beschluss kann erst nach Ende aller in den USA laufenden einschlägigen
Gerichtsverfahren aufgehoben werden. Es deutet jedoch nichts darauf hin, dass
das noch in diesem Jahr der Fall sein wird.
BUNDESKANZLEI
Information und Kommunikation
Bern, 27. Oktober 2005
Adresse für Rückfragen:
Oswald Sigg, Vizekanzler und
Bundesratssprecher, 031 322 37
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