Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt bleibt angespannt

Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt bleibt angespannt

Gemäss Lehrstellenbarometer hat dieses Jahr parallel zur Anzahl der
Jugendlichen vor der Berufswahl auch die Anzahl der angebotenen und
vergebenen Lehrstellen zugenommen. Eine Umfrage bei den Lehrbetrieben
ergab Ende August 2005 70'000 abgeschlossene Lehrverträge (2004:
67'000). Somit bleiben für das Lehrjahr 05/06 noch 6'000 (2004: 7'000)
offene Lehrstellen. Die Umfrage bei den Jugendlichen vor der Berufswahl
hat ihrerseits ergeben, dass weniger eine Lösung gefunden haben (63'000
gegenüber 66'000 im Jahre 2004).

Gemäss Hochrechnung des Lehrstellenbarometers, das die Lage auf dem
Lehrstellenmarkt jedes Jahr mit Stichtag 31. August analysiert, hat das
Lehrstellenangebot verglichen mit 2004 um 2'000 Einheiten zugenommen
(76'000). Somit tragen die zahlreichen Massnahmen der Kantone und die
finanzielle Unterstützung des BBT Früchte. Auch sehen sich die
Voraussagen des Lehrstellenbarometers vom April 2005, als ein Angebot
von 72'500 Stellen prognostiziert wurde, als bestätigt. Die befragten
Unternehmen sind der Ansicht, etwa 2'500 der verbleibenden 6'000
Stellen für das Schuljahr 2005/2006 noch besetzen zu können. Mit 72'500
vergebenen Lehrstellen würde die letztjährige Zahl von 70'761 (BFS,
Lehrstellenstatistik) übertroffen werden.

Trotz der von den Betrieben angegebenen Zunahme der vergebenen Stellen
ist die Zahl der jungen Menschen vor der Berufswahl, die eine
Anschlusslösung gefunden haben, laut der Umfrage bei den Jugendlichen
zurückgegangen (2004: 51% / 2005: 47%). Diese Verschiebung hat
einerseits demographische Gründe - die Zahl der Lehrstellensuchenden
hat dieses Jahr um 3'500 zugenommen und beträgt 133'500 - und erklärt
sich zudem durch das steigende Interesse an der dualen Berufsbildung.
Andererseits stieg wiederum die Anzahl Jugendlicher in den
Übergangslösungen, die in diesem Jahr 1'000 Personen mehr umfassen
(2004: 21'500 / 2005: 22'500). Dabei ist zu bemerken, dass mehr als die
Hälfte der Jugendlichen, die sich in sogenannten Übergangslösungen
befinden, in diesem Jahr gar keine Lehrstelle suchten.

Differenz zwischen Stadt und Land wird grösser
Betrachtet man ausschliesslich die an einer Lehrstelle interessierten
Jugendlichen, so hatten per 31. August 72% (2004: 78%) einen Vertrag
abgeschlossen. Die Differenz zwischen Stadt und Land hat sich
vergrössert. In den Stadtgebieten hatten 68% (-8% im Vergleich zum
Vorjahr) der interessierten Jugendlichen eine Lehrstelle, auf dem Land
hingegen 78% (-2%). 19% der jungen Menschen entschieden sich für eine
Übergangslösung (2004: 18%), und 8% der Jugendlichen (2004: 6%) hatten
Ende August noch keine Lösung gefunden.

Die Verschiebung zwischen Angebot und Nachfrage bestätigt sich auch in
den Berufsbranchen. Etwa 17% der angebotenen Stellen in den Bereichen
Bau, Malerei und Holzindustrie konnten nicht vergeben werden. Hingegen
wurden alle Stellen im Gesundheitswesen besetzt. In den Bereichen Büro,
Zeichnen und High-Tech sind kaum mehr Stellen verfügbar.

Lehrabbrüche
Zum ersten Mal untersuchte das Lehrstellenbarometer die Zahl der
Lehrabbrüche im ersten Lehrjahr. Die Umfrage bei den Betrieben ergab
einen schweizweiten Prozentsatz von 8%, aufgeschlüsselt in 6% Abbrüche
und 2% Stellenwechsel. Auch hier zeigen sich grosse Unterschiede
zwischen den Berufsfeldern. Mit einem Prozentsatz von 10% oder mehr
sind das Bauwesen, der Detailhandel und die Gastronomie deutlich
stärker betroffen als die Büroberufe (4%). Die meisten Jugendlichen,
die ihre Lehre abgebrochen haben, verfügen aber bereits wieder über
einen Ausbildungsplatz.

Die Gesamtauswertung und eine Zusammenfassung des Lehrstellenbarometers
finden Sie auf unserer Website www.bbt.admin.ch.

Hugo Barmettler, stv. Chef Berufsbildung, Tel. 031 323 20 29,
hugo.barmettler@bbt.admin.ch  Jacques Filippini, Kommunikation, Tel.
031 323 04 59, jacques.filippini@bbt.admin.ch