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Unwettereinsätze: Kantonale Solidarität im Bevölkerungsschutz spielt; über 30'000 Diensttage der Armeeangehörigen

3003 Bern, 8. September 2005

Medieninformation

Unwettereinsätze: Kantonale Solidarität im Bevölkerungsschutz spielt; über
30'000 Diensttage der Armeeangehörigen

Der Bevölkerungsschutz als Verbundsystem ist auch einer grossflächigen
Katastrophe gewachsen. Eine Bilanz zweieinhalb Wochen nach der
Hochwasserkatastrophe zeigt, dass die Solidarität zwischen den Kantonen
spielt. Die Armee ihrerseits leistet weiterhin Einsätze in den von der
Katastrophe betroffenen Kantonen. Über 2'700 Armeeangehörige haben bisher
rund 30'000 Diensttage geleistet. Die Helikopter der Luftwaffe
transportierten über 9'400 Personen und über 330 Tonnen Material. Die
Luftbrücke von und nach Engelberg ist am 7. September mit der Eröffnung
einer Notstrasse beendet worden.

Beim Bevölkerungsschutz geht es in erster Linie um die Zusammenarbeit der
fünf Partnerorganisationen, die im Katastrophenfall unter einer gemeinsamen
Führung (Krisenstab) zum Einsatz gelangen: Polizei, Feuerwehr,
Gesundheitswesen, technische Betriebe und Zivilschutz. Bei grossflächigen
Katastrophen, wie sie die Schweiz vor zweieinhalb Wochen erfahren hat, muss
aber darüber hinaus auch die Hilfe unter den Kantonen funktionieren.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) zieht eine positive
Zwischenbilanz: Die betroffenen Kantone konnten bei der Bewältigung der
Schadenereignisse nicht nur auf ihre eigenen verfügbaren Mittel
zurückgreifen, sondern auch auf die rasche Unterstützung aus anderen
Kantonen zählen. Aus den Kantonen Aargau, Appenzell-Ausserrhoden,
Basel-Landschaft, Basel-Stadt, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau,
Tessin, Wallis und Zürich waren oder sind gegenwärtig Mittel im Einsatz.

Instandstellung mit Unterstützung aus allen Landesteilen
Nach der Phase der Soforthilfe ist bereits die Phase der Instandstellung
angelaufen, welche noch viele Monate in Anspruch nehmen wird. Zum Einsatz
kommen jetzt vor allem Einheiten des Zivilschutzes. Bei der vom BABS zur
Verfügung gestellten interkantonalen Koordinationsplattform liegen zur Zeit
konkrete Hilfeangebote aus den Kantonen Aargau, Genf, Neuenburg,
Schaffhausen, Solothurn und Zürich für die Monate September und vor allem
Oktober und November vor. Weitere Kantone wie Appenzell-Innerhoden, Thurgau,
Tessin, Waadt und Wallis halten sich für Anfragen bereit. In den Kantonen
Freiburg, Jura und Waadt finden noch entsprechende Abklärungen statt.

Die konkreten Absprachen zu den Unterstützungseinsätzen erfolgen direkt
zwischen den beteiligten Kantonen. Es ist davon auszugehen, dass nach einer
entsprechenden Bedarfsplanung auch im kommenden Jahr Zivilschutzeinheiten
aus verschiedenen Kantonen in den vom Unwetter betroffenen Gebieten zum
Einsatz kommen werden.

Armee noch in sechs Kantonen im Einsatz
Die Armee leistet voraussichtlich noch bis Ende September Unwettereinsätze
zu Gunsten der Kantone Bern, Obwalden, Nidwalden, Uri, Schwyz und
Graubünden. In den Ostschweizer Kantonen sind die Einsätze beendet.

Die aktuellen Hauptarbeiten der Armee betreffen den Einbau von Brücken, die
Räumung von Schwemmholz, Verkehrsleitungs- und Verkehrsführungsaufgaben,
Überwachung abgesperrter Gebiete in Zusammenarbeit mit ziviler Polizei,
Sicherstellen von Telefon- und Datenversorgungen in unterbrochene Gebiete,
Ausbaggern von Bachbetten und Kiessammlern, Abtransport von Schutt und
Schwemmholz, Räumung von Schlamm und Schuttmassen auf Strassen und in
Gebäuden, diverse Räumungs- und Unterstützungsarbeiten sowie
Lastentransporte der Luftwaffe.
In der Zeit vom 22. August bis zum 7. September waren teilweise über 2'700
Armeeangehörige im Einsatz. Sie leisteten in dieser Zeit über 30'000
Diensttage, wovon rund 14'000 auf die erste Phase der Katastrophenhilfe bis
zum 30. August und rund 16'000 auf die noch laufende zweite Phase der
Unterstützungseinsätze fallen. Gegenwärtig sind noch rund 1'600
Armeeangehörige im Einsatz, ab dem 14. September werden es noch rund 500
sein.

Transporte durch die Luftwaffe
In der Luft erbrachte die Schweizer Armee bisher folgende Leistungen: Über
180 Flugstunden mit Helikoptern des Typs Alouette III, über 240 Flugstunden
mit Helikoptern des Typs Super Puma, Transporte von über 9'400 Personen und
über 330 Tonnen Material und Lebensmitteln.
Ein Grossteil dieser Leistungen entfallen auf die Luftbrücke von und nach
Engelberg. Diese wurde vom 26. August bis 7. September betrieben. In diesen
13 Einsatztagen hat die Luftwaffe mit Helikoptern des Typs Super Puma über
200 und des Typs Alouette III über 80 Flugstunden geflogen. Dabei wurden
über 8'600 Personen und über 290 Tonnen Material transportiert. Im
Durchschnitt wurden somit über 660 Personen und über 22 Tonnen Güter pro Tag
transportiert.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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