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Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ): Atempause für das Pikett

Zürich, den 04. Juli 2005

Medieninformation der Nationalen Alarmzentrale

Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ): Atempause für das
Pikett

Im ersten Halbjahr 2005 hat die Nationale Alarmzentrale deutlich weniger
Ereignismeldungen registriert als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Zurückzuführen ist dieser Rückgang namentlich auf eine ruhige Phase bei den
Naturereignissen: Sowohl die Anzahl der Erdbeben wie jene der Unwetter
liegen weit unter den Zahlen des Vorjahres. Es ist aber auch im Bereich des
Schmuggels mit radioaktiven Quellen und der Transportunfälle eine deutlich
geringere Zahl an Ereignismeldungen eingangen.

In den vergangenen sechs Monaten, Januar bis Juni 2005, sind bei der
Nationalen Alarmzentrale Meldungen zu 141 Ereignissen im In- und Ausland
eingegangen. Im Vergleich zu den Vorjahren, als diese Zahl in der
entsprechenden Periode jeweils um 190 schwankte, ist damit ein Rückgang um
rund einen Viertel zu verzeichnen. Dieser ist insbesondere durch die Launen
der Natur bedingt: Wurden im gleichen Zeitraum im Jahr 2004 noch 23 Erdbeben
und 19 gefährliche Wetterlagen verzeichnet, waren es im 2005 nur gerade 14
Erdbeben und 10 Unwetter. Ebenfalls dazu beigetragen hat eine deutlich
geringere Anzahl an Meldungen zu Schmuggel, bzw. illegalem Handel mit
radioaktiven Quellen oder Transportunfällen. Kaum verändert hat sich dagegen
die Anzahl der Meldungen zu Störungen in ausländischen Kernanlagen: In
diesem Jahr wurden bisher 53 Unregelmässigkeiten gemeldet gegenüber deren 52
in der Vorjahresperiode.

Ruhige Grosswetterlage
Der Rückgang um circa 50% bei den Unwettern (von 19 auf deren 10) und den
Erdbeben (von 23 auf 14) haben den Pikettdienstleistenden der NAZ ein
relativ ruhiges Halbjahr geschenkt. Noch im letzten Jahr war gar eine
deutliche Steigerung im Bereich der Unwetterwarnungen verzeichnet worden.
Die Frage hatte sich sogar gestellt, ob der verfeinerte Warnprozess zu
dieser Zunahme geführt hat. Dieser Prozess definiert die Kriterien für eine
Unwetterwarnung durch MeteoSchweiz. Die NAZ übermittelt die Warnungen an die
Einsatzzentralen der Kantonspolizeien. Zugleich werden in der geschützten
Informationsplattform der NAZ Hintergrundinformationen für die Einsatzkräfte
bereitgestellt. Die deutlich geringere Zahl an Unwetterwarnungen in den
vergangenen Monaten hat nun gezeigt, dass kein derartiger Zusammenhang
besteht.

Weniger unkontrollierte radioaktive Quellen
Erfreulich für die NAZ ist die Bilanz unter der Rubrik "verlorene Quellen,
Schmuggel mit radioaktivem Material und Transportunfälle". Auch in diesem
Bereich sind im ersten Halbjahr 2005 deutlich weniger Fälle gemeldet worden:
26 Meldungen aus dem Ausland gegenüber deren 40 in der Vergleichsperiode des
Vorjahres. Insbesondere nach dem Fall des eisernen Vorhangs waren vermehrt
radioaktive Substanzen geschmuggelt worden. Sorgen bereitet der Schwarzmarkt
vor allem im Zusammenhang mit der Thematik der "schmutzigen Bombe", das
heisst eines konventionellen Sprengsatzes, welcher mit radioaktivem Material
versetzt ist. Bisher wurde jedoch noch nie eine derartige Bombe eingesetzt.

In der Schweiz waren sogar nur gerade zwei Ereignisse zu Transporten von
radioaktiven Materialien zu verzeichnen gegenüber deren 7 im ersten Semester
2004.

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