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Demographie wirkt sich auf den Lehrstellenmarkt aus

Demographie wirkt sich auf den Lehrstellenmarkt aus

Wie bereits im Vorjahr bleibt die Lehrstellensituation weiterhin
angespannt. Dies geht aus dem Lehrstellenbarometer vom April 2005
hervor. Positiv wirken sich die Massnahmen zur Schaffung neuer
Lehrstellen aus. Demgegenüber stehen jedoch mehr Lehrstellensuchende.
Gemäss den Erhebungen des Lehrstellenbarometers hat die Zahl der
angebotenen Lehrstellen gegenüber dem Vorjahr um 1'000 Einheiten
zugenommen und liegt bei insgesamt 72'500, während die Zahl der
Lehrstellensuchenden von 73'000 auf 77'000 angestiegen ist.

Die Ergebnisse aus dem Lehrstellenbarometer, das die Lage jedes Jahr
mit Stichtag 15. April analysiert, verzeichnen für 2005 eine Zunahme
des Gesamtangebotes an Ausbildungsplätzen. Dieses Jahr werden von den
Unternehmen 72'500 Plätze angeboten, verglichen mit 71'500 im Vorjahr
zur gleichen Zeit. Gemäss Aussagen der befragten Unternehmen sind
bereits rund 52'000 (2004: 50'000) der angebotenen Lehrstellen
vergeben; offen sind noch knapp 20'500 (2004: 21'500).

77'000 Jugendliche sind auf der Suche nach einer Lehrstelle (2004:
73'000). Diese Zunahme hat vor allem demographische Gründe. Sie ist
aber auch auf ein grösseres Interesse der Jugendlichen an der dualen
Berufsbildung zurückzuführen: 60 Prozent der Jugendlichen verglichen
mit 57 Prozent im Vorjahr. Davon verfügten am Stichtag rund 48'000
(2004: 49'000) über eine schriftliche oder mündliche Zusage für eine
Lehrstelle. Die Zahl der Lehrstellensuchenden, die noch keine feste
Lösung in Aussicht haben, ist mit 27'500 höher als im Vorjahr (23'000).

Bewerbung setzt früher ein
Dieses Jahr finden die Bewerbungen für eine Lehrstelle früher statt als
in den letzten vier Jahren. Am 15. April haben sich 83 Prozent der
Lehrstellensuchenden bereits schriftlich beworben. Vor den Herbstferien
2004 hatten bereits 50 Prozent Bewerbungen abgeschickt - ein deutlich
höherer Prozentsatz als in den Jahren davor. Die Unternehmen ihrerseits
registrieren zum gleichen Zeitpunkt durchschnittlich 14 Bewerbungen pro
Lehrstelle (eine grössere Zahl im Vergleich zu 2004 mit 13 und zu 2003
mit 11 Bewerbungen). Am Stichtag waren bereits 72 Prozent der
ausgeschriebenen Lehrstellen vergeben.

Die Verteilung der Lehrstellen auf die verschiedenen Berufssparten und
Regionen entspricht nur teilweise der Nachfrage. In diesem Jahr zeigen
sich die jungen Menschen jedoch flexibler als in den Vorjahren: 71
Prozent (2004: 76 Prozent) interessieren sich für nur einen einzigen
Beruf. 20 Prozent (2004: 16 Prozent) zeigen Interesse an zwei und 9
Prozent (2004: 8 Prozent) an drei verschiedenen Berufen.

Weitere Lehrstellen im Sommer erwartet
Erfahrungsgemäss führt die Dynamik auf dem Lehrstellenmarkt bis in den
Sommer hinein zu einer weiteren Erhöhung des Lehrstellenangebots wie
auch zu Umorientierungen bei einzelnen Jugendlichen.

Bundesrat Joseph Deiss beurteilt die Lehrstellensituation nach wie vor
als ernst und appelliert an das soziale Verantwortungsbewusstsein der
Unternehmen, ihre bis anhin unternommenen Anstrengungen zur Schaffung
neuer Lehrplätze aufrecht zu erhalten. Laut Deiss sind die Lehrlinge
von heute die qualifizierten Arbeitskräfte von morgen. Mit dieser
Aussage bezieht sich der Bundesrat auf die Berufsweltmeisterschaften in
Helsinki, wo die Schweiz am 1. Juni 2005 dank ihren 18 Medaillen den
ersten Rang in der Länderklassierung belegte.

Die Gesamtauswertung des Lehrstellenbarometers sowie eine
Zusammenfassung finden Sie auf unserer Website www.bbt.admin.ch.

Hugo Barmettler
Stv. Leiter Berufsbildung
Tel. 031 323 20 29
 hugo.barmettler@bbt.admin.ch

 Jacques Filippini
 Kommunikation
Tel. 031 323 04 59
 jacques.filippini@bbt.admin.ch