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Arbeitslose länger auf Stellensuche

Arbeitslose länger auf Stellensuche

Wirkungsmessung 2004 der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV)
Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die geringe Zahl offener
Stellen belasteten auch 2004 die Arbeitslosenversicherung. Die
durchschnittliche Dauer der Stellensuche nahm um 23 Tage auf 178 Tage
zu.

Die Arbeitslosigkeit hat 2004 von durchschnittlich 3.7% im Jahr 2003
auf 3.9% zugenommen. Bei einem durchschnittlichen Taggeld von CHF
143.00 pro Leistungsbezüger (unverändert gegenüber 2003) stiegen sowohl
die Anzahl Taggeldbezüger (um 4.9% auf 338'070) als auch die
durchschnittliche Bezugsdauer um 23 (14.8%) auf 178 Tage. Auch die
Langzeitarbeitslosigkeit nahm zu. Ende 2004 waren 30'859 Personen
länger als ein Jahr arbeitslos, das sind 2'309 Personen oder 8.1% mehr
als im Vorjahr. Verglichen mit dem Jahr 1998 gelang es den RAV im
letzten Jahr, trotz durchschnittlich höherer Arbeitslosigkeit, den
Anteil langzeitarbeitsloser Personen am Total der Arbeitslosen deutlich
tiefer zu halten: 2004 waren es 19.2% gegenüber rund 34% 1998. Das nach
wie vor kleine Stellenangebot hat auch zu einer Zunahme der
Aussteuerungen geführt: ihre Anzahl stieg von monatlich 2'302 im Jahr
2003 um 36.3% auf 3'138. Hingegen blieb die Anzahl der Personen, die
sich nach einem Stellenantritt erneut bei einem RAV als arbeitslos
melden mussten, mit 24'457 praktisch konstant (2003: 23'925).

Die Vollzugskosten betrugen 392.8 Millionen Franken (2003: 360.8 Mio.).
Das entspricht 5.2% des Gesamtaufwands der Arbeitslosenversicherung
(2003: 5.0%, 2002: 6.1%, 2001: 7.6%) und durchschnittlich CHF 754.15
pro betreute Person (2003: CHF 748.50, 2002: CHF 821.40, 2001: CHF
867.30). Als Folge des erhöhten Betreuungsaufwandes in den RAV stieg
die Zahl der Angestellten um 150 oder 6% auf 2'651 Personen (2003: um
546 Personen oder 28%). Die Auslastung der Personalberater blieb hoch:
Ende 2004 betreute ein Personalberater im Durchschnitt 124.7
Stellensuchende (2003: 128.2, 2002: 119.7).

Insgesamt betreuten die RAV während des Jahres 520'850 Personen
(Anfangsbestand plus Neuzugänge), 38'850 Personen (8%) mehr als im
Vorjahr. Damit sie die Stellensuchenden rasch und nachhaltig in den
Arbeitsmarkt zurückführen, gleichzeitig aber auch die gesetzlichen
Bestimmungen einhalten können, müssen die Personalberater individuell
die richtige Balance finden zwischen Fördern und Fordern, zwischen
Beraten und Unterstützen, Kontrollieren und nötigenfalls Sanktionieren.
Durch diese anspruchsvolle Vermittlungsarbeit und mit dem Einsatz
arbeitsmarktlicher Massnahmen haben die RAV auch 2004 dazu beigetragen,
die Dauer der Stellensuche, die Aussteuerungen und die
Wiederanmeldungen Stellensuchender in Grenzen zu halten.

Dies belegt auch eine Studie der Forschungsstelle für Arbeitsmarkt- und
Industrieökonomik der Universität Basel vom Februar 2005. Sie weist
eine Steigerung der Vermittlungseffzienz der RAV von 1998 bis 2003 von
19% nach. Dadurch konnten im Jahr 2003 0.9 Milliarden Franken an
Taggeldern eingespart werden. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass
sich die wirkungsorientierte Steuerung des Vollzugs des
Arbeitslosenversicherungsgesetzes, die im Jahr 2000 mit einer
Vereinbarung zwischen den kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren und dem
EVD eingeführt worden ist, bewährt hat.

Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation

Dominique Babey
Chef Arbeitsmarkt / Arbeitslosenversicherung
 Tel. 031 322 22 73