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Das Rüstungsprogramm 2005

3003 Bern, 25. Mai 2005

Medieninformation

Das Rüstungsprogramm 2005

Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 2005 (RP 05) verabschiedet. Es
umfasst einen Verpflichtungskredit von 1,02 Milliarden Franken. Die
Beschaffungsvorhaben sind auf die Streitkräfte-Entwicklungsplanung
abgestimmt und entsprechen einem militärischen Bedürfnis. Des Weiteren
stehen sie mit den Beschlüssen des Bundesrates vom 11. Mai 2005 zum
Entwicklungsschritt der Armee 2008/2011 im Einklang. Unter den neun
Projekten, die dem Parlament zur Beschaffung beantragt werden, befinden sich
das Integrierte Funkaufklärungs- und Sendesystem IFASS sowie der Leichte
Transport- und Schulungshelikopter LTSH.
Gemäss den vom Bundesrat beschlossenen Umsetzungsmassnahmen findet mit dem
Rüstungsprogramm 2005 eine klare Schwergewichtsverlagerung in den Führungs-
und Aufklärungsbereich statt.
Dennoch sind weiterhin Investitionen in den übrigen Bereichen Logistik,
Schutz und Tarnung, Mobilität und Waffenwirkung notwendig, um die
Verteidigungskompetenzen zu erhalten.

Die Investitionen aus dem RP 05 sind vor allem auf die heute
wahrscheinlichen Einsätze der Armee ausgerichtet: subsidiäre Unterstützung
der zivilen Behörden, Raumsicherung und Friedensförderung. Dem Erhalt des
Know-hows zur Verteidigung wird in kleinerem Rahmen Rechnung getragen. Das
RP 05 wirkt sich positiv auf die Beschäftigung in der Schweiz aus:
Inlandproduktion und indirekte Beteiligung (Gegengeschäfte) werden mit 951
Millionen Franken oder zu 93 Prozent in der Schweiz beschäftigungswirksam.

Integriertes Funkaufklärungs- und Sendesystem IFASS
IFASS dient dem Erfassen, Verdichten, Triagieren, Aufbereiten und
nötigenfalls Stören elektromagnetischer Ausstrahlungen von Funksystemen. Es
kann für alle drei Armeeaufträge eingesetzt werden, d.h. für die subsidiäre
Unterstützung der zivilen Behörden, bei Raumsicherungs- und
Verteidigungsoperationen sowie bei Einsätzen zur Friedensförderung. Durch
die Zusammenarbeit von Luftwaffe, Heer und Führungsunterstützungsbasis
werden die Potenziale in Technik, Betrieb, Know-how, Ausbildung, Logistik,
Bauten sowie Organisation optimal genutzt. Es ist abschliessender
Bestandteil eines Verbunds von bereits beschafften Aufklärungs- und
Sendesystemen. Für IFASS wird ein Verpflichtungskredit von 395 Millionen
Franken beantragt.

Taktisches Kurzwellenfunksystem SE-240
Die Einführung von zukünftigen modernen Führungsinformationssystemen
erfordert auch ein zeitgemässes und leistungsfähiges Kurzwellenfunksystem
für den Distanzbereich von 20 bis 200 km. Das neue SE-240 löst die über
25-jährigen SE-226 und SE-430 Funksysteme der Armee ab. Um kein Präjudiz für
die Zukunft zu schaffen, werden nur 480 Stück der HF-Funksysteme SE-240 für
65 Millionen Franken beschafft und damit nur ein Teil der Truppenkörper
ausgerüstet. Es findet somit keine flächendeckende Einführung statt.

Sanitätsfahrzeug Piranha I, 6x6
Zur Rettung und Evakuation von Patienten auf dem Gefechtsfeld, dem
Schadenplatz oder aus gefährdeten Gebieten bei subsidiären Einsätzen fehlt
ein geländegängiges und splittergeschütztes Sanitätsfahrzeug. Mit dem Umbau
von überzähligen Panzerjägern kann diese Lücke kostengünstig geschlossen
werden. Um der Weiterentwicklung der Armee nicht vorzugreifen, wird die
Beschaffung auf einen Mindestbedarf von 40 Fahrzeugen für 38 Millionen
Franken beschränkt.

Verpflegungssortiment
Die Armee braucht für die Verpflegung ein flexibles System, das den
Anforderungen der Lebensmittelverordnung voll entspricht. Das neue
Verpflegungssortiment für 27 Millionen Franken besteht aus modulartig
zusammensetzbaren Systemen. Das Grundmodul ist auf die Bedürfnisse einer
Kompanie/Batterie zugeschnitten. Es kann aber einfach und flexibel
beispielsweise für die Verpflegung eines Bataillons oder eines Zugs
vergrössert bzw. verkleinert werden.

ABC-Dekontaminationssystem
Massnahmen zum Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen (ABC)
Bedrohungen und Gefah¬ren sind weiterhin notwendig. Insbesondere im
biologischen und chemischen Bereich sind heute auch kleinere Staaten und
nichtstaatliche, terroristische Organisationen in der Lage, entsprechende
Mittel zu entwickeln und einzusetzen. Das Dekontaminationssystem besteht aus
verschiedenen Modulen (25 Millionen Franken). Dekontamination ist die
Gesamtheit der Massnahmen zur Entstrahlung (atomar; A), Entseuchung
(biologisch; B) und Entgiftung (chemisch; C).

Leichter Transport- und Schulungshelikopter LTSH EC635/135
Die 35 Alouette III-Helikopter der Armee sind rund 45-jährig und müssen
ersetzt werden. Mit dem Leichten Transport- und Schulungshelikopter LTSH
soll die Pilotenausbildung weiterhin sichergestellt und das Bedürfnis nach
kleiner Transportkapazität abgedeckt werden. Der LTSH hat eine dem Super
Puma/Cougar teilweise ähnliche Cockpitphilosophie und
Bedienungscharakteristik. Er wurde bereits für andere Luftwaffen hergestellt
und erfolgreich ein¬gesetzt. Geplant ist die Beschaffung von 20 Stück für
310 Millionen Franken, einschliesslich Simulations- und Logistikmaterial.

Laserschuss-Simulator für die persönliche Ausrüstung und Bewaffnung LASSIM
PAB
Der Laserschuss-Simulator für die persönliche Ausrüstung und Bewaffnung ist
ein zentrales Element in der gesamten Ausbildung der Armee. Neben der
Ausbildung an der persönlichen Waffe ermöglicht der Simulator eine
realitätsnahe Verhaltensschulung des Waffenträgers auf der unteren
taktischen Stufe in allen Grundaufträgen der Armee. Er bietet alle
Voraussetzungen, um den Soldaten in seinem Umfeld nach modernsten
Richtlinien auszubilden. Für 38 Millionen Franken sollen 1'160 Systeme
beschafft werden.

Neues Cockpit PC-7
Die PC-7-Schulflugzeuge der Luftwaffe sind mit herkömmlichen analogen
Cockpits ausgerüstet. Sie sollen in 18 Flugzeugen durch moderne
"Glas"-Cockpits ersetzt werden (36 Millionen Franken). Auf den Bildschirmen
erhalten die beiden Piloten übersichtlich dargestellt alle wichtigen
Informationen. Diese zeitgemässe Avionik (elektronische
Flugzeug-Instrumentierung) ist unter anderem im F/A-18 und im
Transporthelikopter Super Puma/Cougar zu finden.

Elektronische Schiessausbildungsanlage für den Schützenpanzer 2000 und den
Schiesskommandanten der Artillerie ELSA Spz 2000/ELSA SKdt
Auf der Elektronischen Schiessausbildungsanlage für den Schützenpanzer 2000
und für den Schiesskommandanten der Artillerie können komplexe
Einsatzabläufe umweltschonend geschult werden. Gefordert ist eine intensive
Ausbildung unter möglichst realen Bedingungen, die zudem die immer kürzeren
Ausbildungszeiten berücksichtigt (86 Millionen Franken)

EIDG. DEPARTMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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