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Lehrstellensituation - April 2005

Lehrstellensituation - April 2005

Die Lehrstellensituation präsentiert sich praktisch gleich wie im
vergangenen Jahr. Gemäss der im April bei den Kantonen durchgeführten
Umfrage ist die Lage angespannt. Unterschiede zeigen sich zwischen den
Regionen und den verschiedenen Berufsbereichen. Die aktuellen Daten
zeichnen lediglich ein grobes Bild der Situation.

Einerseits wird ein immer grösserer Teil der angebotenen Lehrstellen
den Kantonen nicht gemeldet. Anderseits hat die Lehrstellenvergabe in
der Deutschschweiz früher als in den Vorjahren begonnen, während die
Rekrutierung der zukünftigen Lehrlinge in der Westschweiz und im Tessin
traditionell zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr beginnt.

Laut den ersten von den Kantonen gesammelten Daten gibt es jedoch
gesamtschweizerisch genügend Lehrstellen, während dagegen ihre
Verteilung auf die verschiedenen Gebiete nicht immer der Nachfrage
entspricht. Im Verkauf, im High-Tech-Sektor, in der Gestaltung sowie im
Bereich Gesundheit ist ein Nachfrageüberhang an Lehrstellen - im
Bauwesen und im Nahrungsmittelsektor hingegen ein Angebotsüberhang zu
verzeichnen. In urbanen Zentren konnte der Rückgang der Lehrstellen im
kaufmännischen Bereich gebremst werden.

Die Kantone verstärken gezielt die bereits im letzten Jahr in die Wege
geleiteten Massnahmen, um die lokalen und regionalen Probleme zu
meistern. Die Anstrengungen betreffen insbesondere die
Lehrstellenförderer, die Schaffung von Lehrbetriebsverbünden und die
individuelle Betreuung von jungen Menschen ohne Lehrstelle (Mentoring).

Lehrstellenförderer zur Unterstützung der Unternehmen und der
Jugendlichen

Um Betriebe zu animieren, neue Ausbildungsplätze zu schaffen,
engagieren immer mehr Kantone  Lehrstellenförderer oder so genannte
Klinkenputzer. Die in der regionalen Wirtschaft eingebetteten Personen
nutzen ihr Beziehungsnetz und motivieren Unternehmen, zusätzliche
Lehrstellen bereitzustellen oder einem Lehrbetriebsverbund beizutreten.
Zudem unterstützen sie die Betriebe, indem sie ihnen einen Teil der
administrativen Arbeiten wie die notwendigen gesetzlichen
Vorabklärungen, die Rekrutierung der Lernenden sowie den Kontakt zu den
öffentlichen Institutionen übernehmen.

Die Lehrstellenförderer begleiten auch Jugendliche bei ihrem Übergang
von der Schule ins Arbeitsleben und bei der Suche von Ausbildungs- oder
Praktikumsplätzen. Diese Unterstützung wird vor allem von schulisch
Schwächere sowie Schülerinnen und Schüler der letzten Migrationswelle
geschätzt.

Der Lehrstellenförderer hat sich in den letzten Jahren bewährt und ins
kantonale Lehrstellenmarketing integriert, so dass zahlreiche
Lehrstellen vor Ort geschaffen werden konnten. In vielen Kantonen
zählen auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft zu den Lehrstellenförderern, die vor allem auf den
Chefetagen Networking für mehr Lehrstellen betreiben.

Hugo Barmettler, Leistungsbereich Berufsbildung, Tel. 031 323 20 29,
hugo.barmettler@bbt.admin.ch   Jacques Filippini, Ressort
Kommunikation, Tel. 031 323 04 59, jacques.filippini@bbt.admin.ch