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Tagung über die Zukunft des eGovernments in der Schweiz


MEDIENMITTEILUNG

Tagung über die Zukunft des eGovernments in der Schweiz

29. Apr 2005 (ISB) Die beträchtliche Besucherzahl an der nationalen Tagung
"eGovernment in der Schweiz: Mehrwert für den Service Public?" vom Freitag,
29. April 2005 in Genf zeugte vom starken Interesse, das die
Verantwortlichen der öffentlichen Verwaltungen dem Thema eGovernment
entgegenbringen. Nahezu 150 Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltungen,
Unternehmen und Fachhochschulen hörten sich die zahlreichen
Erfahrungsberichte an und konnten auch von konkreten Empfehlungen
profitieren. Die Tagung fand unter dem Patronat des Bundesprojektes
eVanti.ch statt, das vom Informatikstrategieorgan des Bundes (ISB) ins Leben
gerufen worden ist. Ziel der von eVanti.ch gemeinsam mit dem Verein eCH und
dem Kanton Genf organisierten Tagung war es, der Umstellung des Schweizer
Service Public auf eGovernment neue Impulse zu verleihen.

Nach einer kurzen Einleitung von Jürg Römer, dem Delegierten für die
Informatikstrategie des Bundes, wurde die Tagung offiziell von Martine
Brunschwig Graf, der Präsidentin des Genfer Staatsrates, eröffnet. Die
Genfer Regierung betonte, dass die Modernisierung der Verwaltung durch die
Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auch
eine Neugestaltung der Verwaltungsabläufe bedingt.

Der informative und lehrreiche Vormittag war dem aktuellen Entwicklungsstand
in der Schweiz gewidmet. Jean-Jacques Didisheim vom ISB analysierte die
Schwierigkeiten, auf die man bei der Umsetzung von eGovernment in der
Schweiz wegen des Föderalismus bisher gestossen ist. Der Föderalismus bedarf
noch gewisser Anpassungen an die Informationsgesellschaft. Nach Auffassung
des Vizepräsidenten des Vereins eCH, Guy Wuilleret, bietet die
Standardisierung eine Möglichkeit zur Behebung dieser Schwierigkeiten. Auch
Jean-Marie Leclerc, Leiter des Zentrums für Informationstechnologien,
bestätigte in seinem Referat über das Genfer Projekt diesen Standpunkt.
Jean-Loup Chappelet vom IDHEAP (Institut de hautes études en administration
publique, Lausanne) rief die Verantwortlichen des eGovernments zum Einsatz
geeigneter Führungsinstrumente auf, um den wirtschaftlichen Nutzen der
Investitionen in die Online-Verwaltung zu ermitteln.

Anschliessend wurde den anwesenden Führungskräften der öffentlichen
Verwaltungen, den Informatikverantwortlichen sowie den politischen
Vertreterinnen und Vertretern ein Überblick über die bisherigen Erfahrungen
in der Schweiz geboten (Bundesgericht, seco und Kanton Genf). Der Genfer
Staatskanzler Robert Hensler ermahnte die eGovernment-Verantwortlichen, ihre
Anstrengungen wieder stärker auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger
auszurichten.
Am Nachmittag befassten sich die Teilnehmenden mit der Suche nach Lösungen
und Ideen zur Verbesserung der Rentabilität der IKT-Investitionen in der
Schweiz.

Die eigens an die Tagung angereisten Vertreterinnen und Vertreter der
Regierungen Frankreichs, Belgiens und Kanadas öffneten anschliessend den
Blick aufs Ausland, indem sie internationale Best Practices auf diesem
Gebiet vorstellten. Gilles Bon-Maury, von der französischen Agence pour le
Développement de l'Administration Electronique (ADAE), konnte eine
erfreuliche Zwischenbilanz ziehen. Geoffroy Laviolette, eGovernment-Experte
des Wallonischen Regionalrates, beschrieb die Herausforderungen, mit denen
Belgien konfrontiert ist. Schliesslich erläuterte Ed Fine, der
Change-Verantwortlichen in Kanada die vorrangige Bedeutung des
Personalmanagements im Rahmen dieser kleinen "Revolution" in den
öffentlichen Verwaltungen. Zum Abschluss forderte Alt-Nationalrat Jacques
Neirynck alle Akteure auf, in ihren Anstrengungen zur Umgestaltung und
Modernisierung des Service Public in der Schweiz nicht nachzulassen.

Höhepunkt der Tagung war das vom Journalisten Edgar Bloch (agefi) geleitete
Podiumsgespräch. Die Diskussion, an der sich mehrere Referentinnen und
Referenten der Tagung beteiligten, drehte sich vor allem um die in der
Schweiz vorhandenen Mittel, damit in den öffentlichen Verwaltungen unseres
Landes ein Mehrwert erzielt werden kann. Xavier Comtesse, Westschweizer
Direktor von Avenir Suisse, betonte, dass gegenwärtig in der Schweiz
optimale Rahmenbedingungen bestehen, um Fortschritte erzielen zu können.
Dies setzt jedoch einen effizienten Einsatz der IKT voraus, damit der
fragliche Mehrwert für die Unternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger
beziehungsweise Steuerzahlenden wirklich erbracht wird.

Ansprechperson:
Louis Belle, Projektleiter eVanti.ch
031 323 45 05
079 454 08 29
louis.belle@isb.admin.ch
www.evanti.ch

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