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Leichte Konjunkturverbesserung im Jahresverlauf

Leichte Konjunkturverbesserung im Jahresverlauf

Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes April 2005

Die Expertengruppe des Bundes geht davon aus, dass die derzeit
verhaltene Konjunktur in der Schweiz im Verlauf dieses und des nächsten
Jahres wieder festeren Tritt fasst. Die Prognose für das jährliche
BIP-Wachstum wird im Vergleich zur Januarprognose unverändert bei 1,5%
für 2005 sowie 1,8% für 2006 belassen. Allerdings haben die Risiken
bezüglich des weltwirtschaftlichen Umfelds in den letzten Monaten
zugenommen.

Während sich in den USA für 2005 und 2006 ein anhaltend lebhaftes,
allmählich auf den Potenzialpfad einschwenkendes Wirtschaftswachstum
abzeichnet, ist für den Euroraum die erhoffte durchgreifende
Wachstumsbelebung noch nicht gesichert; zuletzt haben sich dort die
Frühindikatoren sogar eher wieder etwas verschlechtert. Vor dem
Hintergrund der in vielen Ländern, namentlich Deutschland, noch immer
gedrückten Binnenkonjunktur bleibt die wirtschaftliche Entwicklung im
Euroraum anfällig für negative aussenwirtschaftliche Einflüsse. Zu
erwähnen sind hier insbesondere das Risiko einer weiteren
Dollarabschwächung sowie die Erdölpreise. Die Erdölnotierungen sind im
Frühjahr 2005 nochmals deutlich gestiegen, und es ist davon auszugehen,
dass sie 2005 und 2006 auf hohem Niveau bleiben werden.

Die Konjunktur in der Schweiz hat sich seit Herbst 2004 im Zuge der
nachlassenden internationalen Konjunktur spürbar abgekühlt. Die
Frühindikatoren deuten derzeit auf eine bis Mitte dieses Jahres
weiterhin verhaltene konjunkturelle Dynamik hin. Unter der
Voraussetzung, dass der Konjunkturmotor im europäischen Ausland
allmählich wieder auf Touren kommt, dürfte sich auch das Wachstum der
Schweizer Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2005 sowie 2006 beleben.
Hierzu trägt massgeblich bei, dass die Exporte bei relativ freundlicher
Weltkonjunktur die Verlangsamung der letzten Quartale überwinden und
allmählich wieder stärker expandieren sollten. Bei anhaltend tiefen
Zinsen werden die besseren Absatzaussichten die
Ausrüstungsinvestitionen stützen. Hingegen dürfte sich das Wachstum der
Bauinvestitionen bis 2006 infolge rückläufiger öffentlicher Bauausgaben
und einer Verlangsamung im Wohnungsbau abflachen. Die private
Konsumnachfrage wird durch die noch hohe Arbeitslosigkeit gebremst,
sollte aber weiterhin ein moderates Wachstum verzeichnen.

Abgesehen von ölpreisbedingten Preisschüben ist die Teuerungstendenz
nach wie vor bescheiden, und die Inflationsgefahr für die nächsten
Jahre bleibt gering. Die Zinsen dürften sowohl am Geld- als auch am
Kapitalmarkt bis Ende 2006 nur langsam steigen und somit weiterhin auf
einem im langjährigen Vergleich tiefen Niveau liegen.

Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich noch keine deutliche Erholung ab.
Von Januar bis März 2005 lag die (saisonbereinigte) Arbeitslosenquote
bei 3,8%, und die kurzfristigen Vorlaufindikatoren für die
Beschäftigung (offene Stellen) zeigen bislang keine klare positive
Trendwende an. Die Expertengruppe rechnet für 2005 mit einer
annähernden Stabilisierung der (vollzeitäquivalenten) Beschäftigung.
Eine spürbare Verbesserung der Arbeitsmarktlage ist erst für 2006 zu
erwarten.

Ausgewählte Prognoseergebnisse zur schweizerischen Wirtschaft
Vergleich der Prognosen von April 2005 und Januar 2005
Veränderung zum Vorjahr in %, Quoten

2005
2006

April 05
Januar 05
April 05
Januar 05
BIP
Konsumausgaben:
Private Haushalte und POoE
Staat
Bauinvestitionen
Ausrüstungsinvestitionen
Exporte
Importe
Beschäftigung 1)
Arbeitslosenquote
Landesindex der Konsumentenpreise
1.5
1.2
0.7
1.0
2.0
3.2
3.3
0.1
3.7
1.2
1.5
1.2
0.7
1.0
2.0
3.9
4.2
0.1
3.7
0.9
1.8
1.4
1.0
1.0
4.5
4.2
4.7
0.4
3.4
1.1
1.8
1.4
1.0
1.0
4.5
5.0
5.5
0.4
3.4
1.1
1) Vollzeitäquivalente
Quellen: Prognosen der Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes

Bern, 29. April 2005

Staatssekretariat für Wirtschaft
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