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Frühjahrstagung 2005 von IWF und Weltbank


MEDIENMITTEILUNG

Frühjahrstagung 2005 von IWF und Weltbank

13. Apr 2005 (EFD) Bundesrat Hans-Rudolf Merz als Schweizer
Delegationsleiter, Bundesrat Joseph Deiss und Jean-Pierre Roth, Präsident
des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, nehmen am 16./17. April
2005 an der gemeinsamen Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Weltbankgruppe in Washington teil. Wichtigste Gesprächsthemen
im Internationalen Währungs- und Finanzausschuss (IMFC) sind die Aussichten
der Weltwirtschaft, die Überprüfung der strategischen Ausrichtung des IWF
und dessen Rolle in ärmeren Ländern. Der Entwicklungsausschuss beschäftigt
sich vor allem mit den Fortschritten im Hinblick auf die Erreichung der
Millenniums-Entwicklungsziele und deren Finanzierung.

Die Finanzminister und die Zentralbankgouverneure werden sich im Rahmen des
Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC) mit dem
weltwirtschaftlichen Ausblick befassen. Im Sog der Dynamik in den USA und
China wird sich der weltwirtschaftliche Aufschwung fortsetzen. Im Gegensatz
dazu harzt in Europa und Japan weiterhin das Wachstum. Die globalen
Ungleichgewichte - und damit die Gefahr einer unkontrollierten Anpassung -
haben sich weiter vergrössert. Das hohe Leistungsbilanzdefizit der USA steht
entsprechenden Überschüssen in Fernost, in Europa und in den
ölproduzierenden Staaten des mittleren Ostens gegenüber. In der Folge hat
sich der US-Dollar weiter abgeschwächt. Zusammen mit steigenden Zinsen und
einem anhaltend hohen Ölpreis könnten diese Ungleichgewichte allmählich zum
Gefahrenpotential für die globale Stabilität werden.

Das IMFC wird sich mit Fragen der sogennanten strategischen Ausrichtung des
IWF befassen. Das Kernmandat des IWF als Hüter der internationalen
Finanzstabilität ist unbestritten. Dieses sollte jedoch regelmässig durch
eine zeitgemässe Vision ergänzt werden, aus der sich klare Prioritäten für
den Einsatz der Mittel des IWF und die Fokussierung auf sein Kernmandat
ableiten lassen. Die gegenwärtig relativ entspannte Situation der
Weltwirtschaft bietet dem IMFC eine gute Gelegenheit, diese Aufgabe
vorausschauend anzugehen und dadurch über die inhaltlich relevanten Aufgaben
des IWF zu befinden.

Vor dem Hintergrund des Konsenses von Monterrey über die
Entwicklungspartnerschaft sollen im IMFC und im Entwicklungsausschuss die
Bemühungen des IWF und der Weltbank in bezug auf die Armutsbekämpfung
diskutiert werden. Aufbauend auf die erzielten Fortschritte geht es im IMFC
in erster Linie um die Ausrichtung und Abrundung der Instrumente des IWF auf
die Bedürfnisse der armen Länder. Definitive Entscheide wurden im Lichte der
neuen Diskussion über Vorschläge zur weitergehenden multilateralen
Entschuldung, die voraussichtlich im IMFC zur Sprache kommen werden,
zurückgestellt.

Der Entwicklungsausschuss wird sich schwergewichtig mit den Fortschritten
bei der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDG) befassen. Im
Mittelpunkt steht dabei der zweite Bericht von Weltbank und IWF über die
Fortschritte der internationalen Gemeinschaft in Richtung der MDG (Global
Monitoring Report). Er zeigt auf, dass die Aussichten zwar gut sind, das
Ziel der Halbierung der Zahl der Menschen, die mit weniger als einem Dollar
pro Tag leben müssen, global zu erreichen. In grossen Teilen Afrikas dürfte
dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden. Zur Verbesserung der Situation
bedarf es nebst zusätzlichen Mitteln vor allem auch einer Erhöhung der
Qualität und Wirksamkeit der öffentlichen Entwicklungshilfe. In diesem
Kontext wird sich der Entwicklungsausschuss mit den Perspektiven für die
Entwicklungsfinanzierung befassen.

Die Frühjahrstagung bietet der Schweiz jeweils Gelegenheit zur Vertiefung
ihrer Beziehungen zum IWF, zur Weltbank und zu anderen Mitgliedstaaten.

EIDGENÖSSISCHES FINANZDEPARTEMENT (EFD)
EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT (EVD)
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN (EDA)

Auskunft für Medienschaffende:
Friederike Pohlenz, Eidgenössische Finanzverwaltung, Tel. 031 322 64 63
Martin Rohner, Staatssekretariat für Wirtschaft, Tel. 031 324 08 19
Christina Grieder, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Tel. 031
322 34 89

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
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