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Alpenquerender Güterverkehr: weniger Lastwagen auf der Strasse, mehr Güter auf der Schiene

Medienmitteilung

Alpenquerender Güterverkehr: weniger Lastwagen auf der Strasse, mehr Güter
auf der Schiene

Die Zahl der schweren Lastwagen im alpenquerenden Güterverkehr hat 2004 im
Vergleich mit dem Vorjahr um 3 Prozent abgenommen. Das Verkehrsaufkommen lag
deutlich unter jenem des Referenzjahres 2000. Die Schiene legte demgegenüber
spürbar zu. Verglichen mit den anderen Alpenländern ist der hohe
Schienenanteil von annähernd zwei Dritteln einzigartig.

Im Jahr 2004 haben 1'255'000 schwere Strassengüterfahrzeuge die Schweizer
Alpen durchquert. Das sind knapp 3 Prozent weniger als im Vorjahr und gut 10
Prozent weniger als im Jahr 2000, dem letzten Jahr vor der Einführung von
LSVA und 34t - Limite. In der gleichen Zeitspanne verzeichnet die Schiene im
alpenquerenden Verkehr ein Wachstum von mehr als 10 Prozent (in Tonnen).
Insbesondere der kombinierte Verkehr legte im Jahr 2004 beachtlich zu und
verzeichnete alpenquerend ein Wachstum von 18%.

Zwischenziel des Verlagerungsgesetzes erreicht

Das am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Verkehrsverlagerungsgesetz verlangt
die Stabilisierung der Zahl der alpenquerenden Güterfahrzeuge innert zwei
Jahren nach Inkrafttreten des Landverkehrabkommens (2002) gegenüber dem
Referenzjahr 2000. Im Jahr 2004 wurden gut 10 Prozent weniger schwere
Güterfahrzeuge gezählt als 2000. Das Stabilisierungsziel wurde damit
übertroffen.

Für die Stabilisierung sind mehrere Faktoren verantwortlich:

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA): Die LSVA bewährt sich. Das
Strassentransportgewerbe ist effizienter geworden. Der Fahrzeugpark ist
moderner und umweltfreundlicher als vor 4 Jahren und insbesondere die
durchschnittliche Auslastung der schweren Güterfahrzeuge ist von 6.3 t im
Jahr 2000 auf 9.6 t im Jahr 2004 gestiegen.

Die Liberalisierung des Schienengüterverkehrs: Die Bahnunternehmungen im
Güterverkehr stehen vermehrt im Wettbewerb, und dies gegenüber der Strasse
wie auch gegenüber konkurrierenden Bahnen. Sie sind dadurch gezwungen, ihre
Produktivität und die Qualität im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr
zu steigern. Erstmals wurden 2004 auch grenzüberschreitende Güterverkehre
unter durchgehender Verantwortung eines einzelnen Unternehmens durchgeführt.
In internationalen Arbeitsgruppen werden dafür gezielte
Qualitätsverbesserungsprogramme umgesetzt.

Flankierende Massnahmen: Mit zur Stabilisierung auf der Strasse und zum
Wachstum auf der Schiene beigetragen haben auch die vom Parlament
beschlossenen flankierenden Massnahmen (besseres Angebot im kombinierten
Verkehr, Trassenpreisverbilligungen etc.).

Gütermengen: Grösserer Anteil der Bahn

Trotz abnehmender Fahrzeugzahlen ist dank höherer durchschnittlicher
Auslastung die Menge der auf der Strasse transportierten Güter um rund 5
Prozent gewachsen, die Gütermenge auf der Schiene dagegen um 10 Prozent.
Damit hat sich erstmals seit dem Jahr 2000 der Modal Split (Schienenanteil)
zugunsten der Bahn verschoben, und zwar von 63 auf 65 Prozent.

Hinweis zur Aussagekraft der Daten: Die Anzahl der Strassenfahrzeuge steht
für 2004 definitiv fest. Die auf Schiene und Strasse transportierten
Gütermengen (Tonnen) haben vorderhand provisorischen Charakter. Erst die
Auswertungen der Haupterhebung von 2004 werden im Herbst 2005 definitive
Zahlen liefern. Die Haupterhebungen werden alle 5 Jahre durchgeführt und
beruhen unter anderem auf Interviews mit den Chauffeuren sowie auf Analysen
der Güterverkehrsdatenbanken der beteiligten Bahngesellschaften.

Bern, 9. März 2005

UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Verkehrspolitik: Bundesamt für Verkehr (BAV), Kommunikation, Tel. 031 322 36
43

Verkehrsdaten: Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), Bereich Grundlagen,
Walter Züst, Tel. 031 322 58 29; Stabsstelle Information, Rudolf Menzi, Tel.
031 322 40 55;

Den Bericht "Güterverkehr durch die Schweizer Alpen 2004" und weitere
Informationen zum Thema finden Sie auf http://www.verkehr-schweiz.ch