Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Lobende Worte des IWF für die Schweiz - Nachhaltigkeit der Finanzpolitik im Vordergrund


MEDIENMITTEILUNG

Lobende Worte des IWF für die Schweiz - Nachhaltigkeit der Finanzpolitik im
Vordergrund

07. Mär 2005 (EFD) Der Internationale Währungsfonds (IWF) begrüsst die
Rückkehr von Wirtschaftswachstum in der Schweiz und die besseren Ergebnisse
des Finanzsektors. Die Schweizer Wirtschaftspolitik bewertet er als
grundsätzlich gut. Gute Haushalts- und Geldpolitik können jedoch die für ein
nachhaltiges Wachstum notwendigen Strukturreformen nicht ersetzen. Der IWF
plädiert für eine langfristige Betrachtung der Finanzpolitik, um ein
möglichst rasches Handeln zu begünstigen.

Die Beurteilung der Wirtschafts- und Finanzlage seiner Mitgliedstaaten ist
Teil der wirtschaftspolitischen Überwachungstätigkeit des IWF (gemäss
Artikel IV seiner Statuten). Vom 28. Februar bis 7. März 2005 hat sich eine
Delegation des IWF mit Vertretern der Bundesverwaltung, der Schweizerischen
Nationalbank (SNB), der Privatwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft
getroffen, um das jährliche Länderexamen mit der Schweiz durchzuführen.
Folgende Punkte betont die Delegation in ihren Schlussfolgerungen:

Das gegenwärtige Wirtschaftswachstum der Schweiz ist ausgewogen und wird
aller Voraussicht nach in diesem Jahr anhalten, wohl leicht unter den 1.7%
BIP-Wachstum von 2004. Die Risiken für dieses Wachstum gehen von Schwächen
im US-Dollar, den Entwicklungen auf den Finanzmärken sowie der
wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum aus.

Das monetäre Rahmenwerk und die Kommunikationsstrategie der SNB werden vom
IWF als sehr gut funktionierend bewertet. Bezüglich weiterer monetärer
Massnahmen rät der IWF zu Geduld. Die Verstärkung der wirtschaftlichen
Erholung soll abgewartet werden.

Gemäss IWF hat sich die Schuldenbremse als wertvolles Instrument zur
Kontrolle der Bundesfinanzen bewährt. Die Beseitigung des strukturellen
Defizits bis 2007 durch das Entlastungsprogramm 04 wird als notwendiger
Schritt in Richtung einer nachhaltigen Sanierung der Bundesfinanzen
bewertet. Im Vordergrund sollen aber langfristig orientierte Massnahmen steh
en, um die finanzpolitischen Herausforderungen der demographisch bedingten
Entwicklungen in den Griff zu bekommen.

Weder Geld- noch Haushaltspolitik können grundlegende Strukturrefomen als
notwendige Bedingung für nachhaltiges Wachstum ersetzen. Dabei werden
insbesondere Reformen zur Steigerung des Potenzialwachstums und Massnahmen
zur Linderung der Finanzierungsprobleme der Sozialversicherungen
vorgeschlagen. In dieser Hinsicht ist rasches Handeln gefragt, da Reformen
mit der Zeit immer schwieriger durchzusetzen seien. Im weiteren spricht sich
der IWF für eine vermehrte Koordination der Finanzpolitik von Bund und
Kantonen aus.

In der Frage der Ausschüttung der überschüssigen Goldreserven weist der IWF
darauf hin, dass es sich hierbei um eine temporäre Geldquelle handelt, die
nicht für neue Ausgaben, sondern für die Tilgung bestehender Schulden
verwendet werden sollte. Im Gegenteiligen Fall würden Reformen verzögert und
unnötig erschwert.

Der IWF begrüsst das allgemein gute Jahr 2004 des Finanzsektors.
Insbesondere im Bankensektor haben grössere Gewinne und ein höheres
Anlagevolumen die Bilanzen gestärkt. Die proaktive Haltung der Behörden bei
der Stärkung der Bankenüberwachung hebt der IWF besonders lobend hervor.

Auskunft für Medienschaffende:
Friederike Pohlenz, Eidg. Finanzverwaltung, Tel.031 322 64 63

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
Kommunikation
Bundesgasse 3
CH-3003 Bern
http://www.efd.admin.ch