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Zivildienst 2004: Mehr Zivildiensteinsätze trotz kleinerem Bestand

Zivildienst 2004: Mehr Zivildiensteinsätze trotz kleinerem Bestand

Ende 2004 war der Bestand an Zivildienstleistenden niedriger als im
Vorjahr. Trotzdem wurden gleich viele Diensttage geleistet. Insgesamt
sind wiederum weniger Gesuche um Zulassung zum Zivildienst eingegangen.
Deutlich weniger Gesuche als im Vorjahr wurden abgelehnt.

Gegenüber dem Jahr 2003 hat der Gesamtbestand an Zivildienstleistenden
um 16 Prozent abgenommen. Als Folge der Herabsetzung der zu leistenden
Diensttage sowie der Altersgrenze konnten rund 3'000 Personen aus der
Zivildienstpflicht entlassen werden.

Keinen Einbruch gab es bei der Anzahl geleisteter Diensttage. 2004
wurden 4'341 Zivildienstleistende zu 327'221 Diensttagen aufgeboten
(2003: 3'481 Zivildienstleistende zu 330'246 Diensttagen). Seit Anfang
2004 werden zivildienstpflichtige Personen angehalten, ihre Einsätze
rascher zu absolvieren. Sie reichen dazu eine Einsatzplanung über
mehrere Jahre ein. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle über die zu
leistenden Diensttage. Überdies ermuntert die Vollzugsstelle
Stellenlose - zum Beispiel nach Ausbildungsabschluss - , ihren
Zivildienst am Stück zu leisten. Im Zivildienst erworbene Fähigkeiten
können die berufliche Eingliederung erleichtern.

Der Rückgang der Gesuche um Zulassung zum Zivildienst hält an. Einer
der Gründe dafür dürfte darin bestehen, dass mit der Armeereform XXI
die Aushebungsjahrgänge - während einer Übergangsphase - nicht mehr
vollumfänglich ausgeschöpft werden. Damit standen im Jahr 2004 auch
weniger potentielle Gesuchsteller für den Zivildienst zur Verfügung.
Ein weiterer Grund könnte darin liegen, dass seit der Armeereform XXI
ein grösserer Anteil Stellungspflichtiger dienstuntauglich erklärt
wird. Zudem sind seit dem vergangenen Jahr mehr Informationen zum
Zivildienst zugänglich (www.zivil-dienst.ch, www.ch.ch, publizierte
Entscheide der Rekurskommission EVD). Es ist denkbar, dass dadurch jene
Interessenten von einer Gesuchseinreichung abgehalten werden, die sich
in der Argumentation zum Gewissenskonflikt nicht sicher fühlen. Hierfür
würde die Tatsache sprechen, dass die Ablehnungsquote gegenüber dem
Vorjahr um ein gutes Viertel abgenommen hat. 2004 betrug sie 7.3
Prozent, im Jahr davor 10.2 Prozent.

Dr. Samuel Werenfels
 Leiter Zivildienst
Tel. 033 228 19 90