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Pressemitteilung

Vizekanzler Achille Casanova tritt nach 24 Jahren von seinem Amt zurück

Vom Bundesratssprecher zum Ombudsmann: Vizekanzler und Bundesratssprecher Achille Casanova stellt sein Amt zur Verfügung und tritt auf Ende Juli 2005 zurück. Dies teilte er am Donnerstag, 13. Januar 2005, dem Bundesrat mit. Ab August übernimmt Casanova die Aufgabe des Ombudsmanns von Radio und Fernsehen DRS.

In seinem Rücktrittschreiben an den Bundesrat betont Achille Casanova, dieser Entscheid sei ihm nicht leicht gefallen, denn er sei "weder müde noch amtsmüde". Auch nach 24 Jahren sei es für ihn immer noch "sehr bereichernd, in der Bundeskanzlei tätig zu sein, und ein Privileg, an den wöchentlichen Bundesratsitzungen teilzunehmen." Ein Jahr vor seinem 65.Geburtstag findet er es jedoch besser, den Zeitpunkt seiner Pensionierung selber zu wählen als "Opfer der Altersguillotine" zu werden.

Casanova unterstreicht, ihm habe die neue Herausforderung, die er offeriert erhielt, den Entscheid etwas erleichtert: Auf Antrag des heutigen Stelleninhabers, alt Ständerat Otto Schoch, wählte ihn der Publikumsrat der Radio- und Fernsehgesellschaft DRS am Donnerstag zu dessen Ombudsmann. "Eine interessante Tätigkeit, die mich etwa 80 Tage pro Jahr in Anspruch nehmen wird und mich irgendwie zu meinen beruflichen Wurzeln, dem Radio- und Fernsehjournalismus, zurückführt," erklärt der Bundesratssprecher in seinem Rücktrittsschreiben.

Achille Casanova wurde am 8. Juli 1981 vom Bundesrat zum Vizekanzler für Information gewählt; er trat das Amt Anfang August an. Im Jahr 2000 wurde er zum Bundesratssprecher ernannt. In der Bundeskanzlei ist er für die Information, aber auch für die Sprachdienste verantwortlich, die ihm als Tessiner stets ein besonderes Anliegen waren. In seinen Verantwortungsbereich fällt unter anderem die Redaktion der Abstimmungserläuterungen des Bundesrates. Er hat diese Aufgabe bei nicht weniger als 213 Vorlagen wahrgenommen.

In den 24 Jahren hat sich die Informationstätigkeit der Bundesbehörden stark verändert: Neue Medien, insbesondere das Internet, aber auch die zunehmenden Erwartungen von Öffentlichkeit und Medienschaffenden haben zu einer Professionalisierung und Erweiterung der Informationstätigkeit von Bundesrat und Bundesverwaltung geführt. In diesem Umfeld galt es, die Grundsätze und Grenzen der Informationstätigkeit zu erfassen. Daraus entstanden unter Casanovas Leitung zwei Grundsatzdokumente: das Leitbild für die Information des Bundes und der Bericht über das Engagement von Bundesrat und Bundesverwaltung im Vorfeld von Volksabstimmungen.

Vizekanzler Achille Casanova hat in seiner bisherigen Tätigkeit an 1180 Bundesratssitzungen teilgenommen und mit 26 Bundesräten – das ist fast ein Viertel aller bisherigen Mitglieder der Landesregierung (108) – sowie mit zwei Bundeskanzlern und einer Bundeskanzlerin zusammengearbeitet

Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz hat den Entscheid ihres Stellvertreters "mit Bedauern, aber auch mit Verständnis" zur Kenntnis genommen. Sie wird die Stelle des Vizekanzlers und Bundesratssprechers nun öffentlich ausschreiben, damit die Nachfolge rechtzeitig geregelt werden kann.

SCHWEIZERISCHE BUNDESKANZLEI

Information und Kommunikation

3003 Bern, 13. Januar 2005