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Potenziale der schweizerischen Exportindustrie, namentlich der Rüstungsindustrie, im weltweiten Markt der Minenräumung

3003 Bern, 12. Januar 2005

Medieninformation

Potenziale der schweizerischen Exportindustrie, namentlich der
Rüstungsindustrie, im weltweiten Markt der Minenräumung

Der Bundesrat hat heute Mittwoch, 12. Januar 2005 den Bericht zum Postulat
Jossen "Potenziale der Minenräumung" verabschiedet In diesem Bericht wird
eine Analyse wiedergegeben, welche die Potenziale der schweizerischen
Exportindustrie, namentlich der Rüstungsindustrie, im weltweiten Markt der
Minenräumung zum Inhalt hat.

Die im Postulat aufgeworfene Frage verlangte zum einen eine vertiefte
Auseinandersetzung mit den in der humanitären Minenräumung gegenwärtig und
in (absehbarer) Zukunft verwendeten Technologien. Zum anderen war die
Nachfragerseite zu analysieren, da sich ein Erfolg eines Industriezweiges
nur dann einstellen kann, wenn dessen Produkte auch Abnehmer finden.
Hingegen verzichtet der Bericht ausdrücklich auf die Auflistung und
Behandlung konkreter oder möglicher Produkte, da es um die grundsätzliche
Abklärung von Potenzialen, nicht aber um die Marktanalyse für einzelne
Produkte gehen kann.

Eine verstärkte Marktpräsenz der Schweizer Industrie im Bereich der
humanitären Minenräumung ist von vornherein durch folgende Faktoren
bestimmt:

. Der Markt ist begrenzt und am Sinken begriffen. Die lokalen Kapazitäten
werden weiter gestärkt und ausgebaut, entsprechend das Bedürfnis nach
ausländischen Technologien reduziert.
. Die mögliche Absatzmenge ist sowohl in qualitativer wie insbesondere auch
in quantitativer Hinsicht beschränkt.
. Viele Geberstaaten nehmen Einfluss in dem Sinne, dass nur Ausrüstung von
der eigenen Industrie gekauft werden darf.
. Herkömmliche Technologie ist bereits eingeführt und wird durch bekannte
Firmen seit Jahren angeboten. Neu im Markt auftretende Firmen brauchen
erfahrungsgemäss längere Zeit, um in diesem Markt Fuss zu fassen.
. Nachfrager arbeiten oft nur mit bewährter Technologie, die sie "ab Stange"
projektbezogen beschaffen.

Aufgrund der durchgeführten Analyse scheint es unwahrscheinlich, dass ein
reelles Potenzial für (Schweizer) Firmen besteht, sich mit traditioneller
Technologie im Markt der humanitären Minenräumung erfolgreich etablieren zu
können. Neue Techniken und Technologien mit direkter Ausrichtung auf die
humanitäre Minenräumung tragen das kommerzielle Risiko, nicht gewinnbringend
zu sein, d.h. nicht einmal die (erwartungsgemäss hohen) Entwicklungskosten
decken zu können. Im Resultat scheint es deshalb wenig wahrscheinlich, dass
die Schweizer (Rüstungs-) Industrie in der humanitären Minenräumung ein
lukratives Betätigungsfeld finden könnte. Jedes Unternehmen ist letztendlich
aber selber dafür verantwortlich, durch eigene Markterfahrungen ihr
Marktpotential zu beurteilen."

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