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Schweizer Armee leistete 2004 knapp 400'000 Diensttage in Einsätzen

3003 Bern, 3. Januar 2005

Medieninformation

Schweizer Armee leistete 2004 knapp 400'000 Diensttage in Einsätzen

Für die Schweizer Armee war das Jahr 2004 - das erste Jahr in den neuen
Strukturen - ein intensives Jahr. Sie leistete zwar weniger Einsätze und
weniger Einsatztage als noch im Vorjahr, dies aber mit einem deutlich
kleineren Personalbestand. Von den rund 400'000 erbrachten Diensttagen
entfallen knapp drei Viertel auf die subsidiären Sicherungseinsätze. Die
Nachfrage der zivilen Behörden nach Leistungen der Armee vor allem im
Bereich Sicherheit bleibt ungebrochen.

Die Zahl der Diensttage, welche die Armee in Einsätzen erbringt, hat 2004
deutlich abgenommen. Im Jahr 2004 wurden insgesamt 399'505 Diensttage
geleistet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von über 20
Prozent (2003: 505'682). Dies einerseits, weil im Jahr 2004 neben dem World
Economic Forum in der Schweiz keine ausserordentlichen Grossanlässe
(Vorjahre G8-Gipfel, Ski-WM in St. Moritz, etc.) stattfanden, welche einen
Einsatz der Armee mit sich brachten. Andererseits ist dieser Rückgang aber
auch eine Folge des kleineren Truppenbestandes der neuen Schweizer Armee.
2004 waren rund 60 Prozent aller aktiven Bataillone und Abteilungen von
Einsätzen in den Bereichen Sicherheit, Unterstützung und Katastrophenhilfe
betroffen. Die Nachfrage der zivilen Behörden nach Leistungen der Armee vor
allem im Bereich Sicherheit - auch als Folge der USIS-Entscheide des
Bundesrats vom Dezember 2002 und April 2003 - bleibt ungebrochen.

Subsidiäre Sicherungseinsätze: Auch 2004 wurden mit 282'164 Diensttagen
knapp drei Viertel der Gesamtleistung in subsidiären Sicherungseinsätzen
erbracht. Der seit mehreren Jahren geleistete Schutz ausländischer
Botschaften und Residenzen in Bern, Genf und Zürich stellt eine hohe
Grundlast dar, welche alle Stufen, vom Soldaten bis hin zu den Kommandanten
der Territorialregionen und Brigaden, in hohem Masse fordert. Einen weiteren
personalintensiven Einsatz bildet die Unterstützung des Grenzwachtkorps bei
der Überwachung der Landesgrenze durch Angehörige der Militärischen
Sicherheit. Dazu kam im vergangenen Jahr der Einsatz zu Gunsten der zivilen
Behörden des Kantons Graubünden anlässlich des WEFs in Davos - ein Einsatz,
der nach dem Entscheid des Parlaments auch 2005 und 2006 erbracht werden
wird.

Unterstützungseinsätze: Der Umfang der Hilfe zugunsten ziviler Anlässe
gemäss der Verordnung über den Einsatz militärischer Mittel für zivile und
ausserdienstliche Tätigkeiten (VEMZ) lag 2004 bei 24'076 Diensttagen.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von beinahe 40 Prozent (2003:
39'182 Diensttage). Dieser Rückgang ist einerseits auf den Wegfall
personalintensiver Grossanlässe zurückzuführen. Andererseits wurden aufgrund
der Bestandesreduktion der Schweizer Armee die Bewilligungskriterien für
solche Einsätze restriktiv angewandt. Diese Praxis soll auch in den
kommenden Jahren fortgesetzt werden und die Unterstützungseinsätze auf etwa
die Hälfte der Leistungen im Jahr 2003 reduziert werden

Katastrophenhilfe: Nicht mit den Vorjahren vergleichbar sind die Leistungen
im Bereich Katastrophenhilfe, für welche die Armee 2004 zwei Mal zu Hilfe
gerufen wurde. Dabei wurden 389 Diensttage geleistet (2003: 3'024
Diensttage). Auf Ersuchen der portugiesischen Regierung hat die Armee im
August drei Helikopter zur Waldbrandbekämpfung nach Portugal entsandt.
Weiter haben Durchdiener des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsverbandes nach
einem Deckeneinsturz als Folge einer Brandkatastrophe in einer Tiefgarage in
Gretzenbach (SO) die Rettungs- und Bergungsarbeiten unterstützt. Bei beiden
Einsätzen zeigte sich die zivile Seite dankbar für die rasch und
professionell erbrachte Hilfeleistung.

Friedensfördernde Einsätze: Im Rahmen der friedensfördernden Einsätze wurden
im vergangenen Jahr 92'876 Diensttage geleistet. In diesem Bereich ist
Leistung in den vergangenen Jahren langsam, aber kontinuierlich gestiegen
(2000: 79'253). Mit 77'909 Diensttagen (Vorjahr: 74'253) macht der Einsatz
der SWISSCOY nach wie vor den Hauptanteil der im Ausland geleisteten
Diensttage aus. Dazu kommt der Einsatz von vier Offizieren im Rahmen der
International Security and Assistance Force (ISAF) in Afghanistan. Seit
November 2004 steht zudem ein zehnköpfiges Schweizer Beobachtungs- und
Verbindungsteam in Bosnien-Herzegowina für die European Union Force (EUFOR)
im Einsatz. Im Auftrag der UN/OSZE werden durch Militärbeobachter und
Spezialisten für Kampfmittelbeseitigung und humanitäre Minenräumung zudem
weltweit zahlenmässig kleinere aber nicht weniger wichtige Einsätze
geleistet.

Mit 79 Prozent wurde der weitaus grösste Teil der Diensttage im Einsatz von
Miliztruppen geleistet. Dazu zählen WK-Verbände, Rekrutenschulen, besonders
rekrutierte Freiwillige (Friedensfördernde Einsätze) sowie Durchdiener
(Milizangehörige, welche ihre gesamte Dienstpflicht an einem Stück
erfüllen). Die ersten Durchdiener werden ihre 300tägige Dienstzeit am 7.
Januar 2005 beenden. Die Profisoldaten der Militärischen Sicherheit und der
Luftwaffe erbrachten 21 Prozent der in Einsätzen geleisteten Diensttage.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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