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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Erklärung von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey vor den Medien am 27.12.2004, 16.00

Das Ausmass der Katastrophe rund um den Indischen Ozean wird mit jedem Tag, der vergeht, deutlicher und damit tragischer.

Zehntausende von Menschen haben ihr Leben verloren oder sind noch vermisst, Hunderttausende sind verletzt, Millionen obdachlos. Ihnen wollen wir helfen.

Über die von der Schweiz geleistete humanitäre Nothilfe wird separat informiert.  

Unsere Bemühungen, um den betroffenen Schweizerinnen und Schweizern in der Region zu helfen, laufen sowohl in Bern wie in den Vertretungen vor Ort verstärkt und unvermindert weiter. Die Hotline des EDA hat bis heute rund 2'500 Anrufe für gesuchte Personen entgegen genommen. Diesen stehen 800 Rückmeldungen gegenüber.

Allerdings läuft die Rückkehr von Touristen aus der Region auf Hochtouren. Das Flugzeug, auf dem das EDA Plätze für gestrandete Individualtouristen bereitgestellt hat, wird für morgen in Zürich erwartet. Es ist heute mit acht Angestellten des EDA, darunter Ärzte und Psychologen, nach Phuket abgeflogen. An Bord befinden sich auch 800 Kilo medizisches Material sowie ein Labor für Wasseranalysen. 

Es ist angesichts dieser Rückreisen damit zu rechnen, dass die Zahl der noch gesuchten Schweizerinnen und Schweizer in den nächsten 48 Stunden deutlich zurückgehen wird.

Es sind nach Informationen der Reisbüros 2'200 Schweizer Touristen in der Region, nicht gezählt Individualtouristen und dort wohnhafte Schweizerinnen und Schweizer. Von denen, die sich noch nicht gefunden haben, suchen wir vor Ort die Spuren. Aber angesichts des herrschenden Chaos ist das ein sehr schwieriges Unterfangen. 

Ich habe aber hier nun die traurige Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen, dass mehrere Schweizer Touristen durch das Seebeben im Indischen Ozean ihr Leben verloren haben. Bis heute sind neun schweizerische Todesopfer zu beklagen. Die Angehörigen sind informiert. Leider müssen wir aber davon ausgehen, dass noch mehr Menschen aus unserem Land den Tod gefunden haben. Über Zahlen kann ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äussern, weil Informationen sehr schwierig zu erhalten sind.

Im Namen des Bundespräsidenten und des Schweizer Volkes möchte ich den Familien der Opfer mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir alle sind fassungslos und sehr traurig. In meinen Gedanken bin ich in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen der Opfer. Ich wünsche Ihnen in dieser dunklen Zeit viel Kraft und Mut.  

Es ist unfassbar, dass eine Naturkatastrophe innert Sekunden alle diese Leben zerstört und so viel Leid angerichtet hat. Die Schweizerinnen und Schweizer haben in Asien Wärme und Erholung gesucht; sie haben Tod und Verwüstung gefunden. Das ist sehr sehr traurig.