Alt-Bundesrat Hans Schaffner
gestorben
Alt-Bundesrat Hans Schaffner ist vergangenen Freitag im Alter von 96
Jahren gestorben. Der freisinnige Aargauer hatte der Landesregierung von 1961
bis 1969 angehört. In seiner gesamten Amtszeit stand er dem
Volkswirtschaftsdepartement vor.
Hans
Schaffner wurde am 16. Dezember 1908 in Gränichen (AG) geboren. Er studierte
Rechtswissenschaften an der Universität Bern und war anschliessend Sekretär und
Kammerschreiber am bernischen Obergericht. Während des Zweiten Weltkriegs stand
Schaffner der Eidgenössischen Zentralstelle für Kriegswirtschaft vor, nach dem
Krieg der Handelsabteilung im Eidgenössischen
Volkswirtschaftsdepartement.
Am
15. Juni 1961 wurde Hans Schaffner als Nachfolger von Max Petitpierre im ersten
Wahlgang in den Bundesrat gewählt. Als Vorsteher des
Volkswirtschaftsdepartements setzte sich der freisinnige Politiker für die freie
Marktwirtschaft ein, war aber dezidiert gegen einen Beitritt der Schweiz zur
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG; heute EU). Hingegen war er
massgeblich an der Gründung der Europäischen Freihandelszone beteiligt, was ihm
den Beinamen „Vater der Efta“ einbrachte.
Nach
seinem Rücktritt Ende 1969 (Nachfolger wurde Ernst Brugger) arbeitete Hans
Schaffner, dem die Universität Bern die Ehrendoktorwürde verlieh, noch längere
Zeit in der Privatwirtschaft.
Auf
Wunsch des Verstorbenen fand die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. In
seinem Schreiben an die Trauerfamilie drückte der Bundesrat sein tiefes Beileid
aus und würdigte gleichzeitig die grossen Verdienste Hans
Schaffners.
SCHWEIZERISCHE BUNDESKANZLEI
Information und Kommunikation
Bern,
30. November 2004