Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Erste Erfolge der Bewegungsförderung - aber noch sind zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung körperlich ungenügend aktiv

3003 Bern, 9. September 2004

Medieninformation

Erste Erfolge der Bewegungsförderung - aber noch sind zwei Drittel der
Schweizer Bevölkerung körperlich ungenügend aktiv

Das Bundesamt für Sport Magglingen (BASPO) hat basierend auf den Daten der
Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2002 aktuelle Zahlen zum
Bewegungsverhalten der Schweizer Bevölkerung ermittelt. Der Bewegungsmangel,
der zwischen 1992 und 1997 markant zugenommen hatte, ist in der Zwischenzeit
etwas zurückgegangen. Gleichzeitig zeigt die Verwendung von neuen
Befragungsinstrumenten ein differenziertes Bild des Bewegungsverhaltens:
Während 64,1 % der Bevölkerung ungenügend aktiv sind, bezeichnen sich 8,9 %
als regelmässig aktiv und 27 % als trainiert.

Bewegung und Sport haben ein Fülle von positiven Auswirkungen auf Gesundheit
und Lebensqualität. Das Bewegungsverhalten der Bevölkerung hat sich deshalb
zu einem eigentlichen Leitindikator für die Schweizer Sportpolitik
entwickelt. Massnahmen zur allgemeinen Bewegungs- und Sportförderung bilden
denn auch einen Eckpfeiler der Umsetzung des «Konzeptes des Bundesrates für
eine Sportpolitik in der Schweiz» unter der Leitung des BASPO. Ziel des
Bundesrates ist es, die Abnahme des Anteils der körperlich Aktiven vorerst
zu stoppen und anschliessend jährlich um ein Prozent zu erhöhen.

Bereits seit 1992 wird in der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB),
die alle fünf Jahre vom Bundesamt für Statistik durchgeführt wird, das
Bewegungsverhalten systematisch erfasst. Während zwischen 1992 und 1997 der
Anteil der Personen, die weniger als einmal pro Woche körperlich so aktiv
sind, dass sie dabei ins Schwitzen geraten, noch um fast 4 % auf 39,4 %
zugenommen hatte, zeigen die neuesten Zahlen der SGB 02 erstmals eine
erfreuliche Entwicklung.

In der Deutschschweiz zeichnet sich eine eigentliche Trendumkehr ab. In der
Romandie und im Tessin konnte der Negativtrend zumindest gestoppt werden.
Gesamtschweizerisch liegt dieser Anteil nun bei 36,8 %.

Ende der Neunziger Jahre wurden durch das BASPO und das Bundesamt für
Gesundheit (BAG) Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung
herausgegeben. Diese wurden auch in die verfeinerten Erhebungskriterien der
SGB 02 aufgenommen. In den nun vorliegenden Daten werden neu fünf Kategorien
unterschieden:

trainiert                        27,0 % der Schweizer Bevölkerung
regelmässig aktiv           8,9 % der Schweizer Bevölkerung
unregelmässig aktiv      25,6 % der Schweizer Bevölkerung
teilaktiv                        19,1 % der Schweizer Bevölkerung
inaktiv                          19,4 % der Schweizer Bevölkerung

Trainierte erfüllen die Empfehlungen für ein sportliches Training vom
Ausdauertyp mit mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche. Regelmässig
Aktive halten die Mindestempfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung ein,
d .h. mindestens eine halben Stunde Bewegung täglich, bei der man etwas
ausser Atem gerät . 36 % der Bevölkerung erfüllen somit mindestens eine der
Bewegungsempfehlungen und können als genügend aktiv betrachtet werden.

Auch über die 64 % ungenügend Aktiven lässt sich durch die neuen
Auswertungen ein differenziertes Bild gewinnen. So erreicht zwar bei den
unregelmässig Aktiven ein gutes Viertel der Bevölkerung den empfohlenen
wöchentlichen Bewegungsumfang, jedoch nicht in der empfohlenen
Regelmässigkeit. Weitere 19 %, die Teilaktiven, üben gewisse Aktivitäten
aus, erreichen aber nicht den empfohlenen wöchentlichen Bewegungsumfang. 19
% der Bevölkerung müssen als total inaktiv betrachtet werden.

Die Auswertung ergab zudem, dass mit zunehmendem Alter das
Bewegungsverhalten tendenziell abnimmt. Ebenso ist der Bewegungsmangel in
der französisch- und italienischsprachigen Schweiz ausgeprägter als in der
Deutschschweiz. Ein unterdurchschnittliches Bewegungsniveau weist zudem die
ausländische Wohnbevölkerung auf. Dagegen sind die Unterschiede im
Bewegungsverhalten zwischen Frauen und Männern gering.

Das grosse Ausmass des Bewegungsmangels unterstreicht die Notwendigkeit der
im Rahmen der Umsetzung des «Konzeptes für eine Sportpolitik in der Schweiz»
bereits eingeleiteten Massnahmen zur Bewegungsförderung. Gleichzeitig ist es
erfreulich, die ersten Erfolge der Angebote wie Allez Hop und Active-online
zu sehen, die in den letzten Jahren bereits entwickelt worden sind.

Hintergrundinformationen Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz:
www.hepa.ch/gf/hepa/medien

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
Information