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Guenstige Entwicklung der Fiskaleinnahmen 2004


MEDIENMITTEILUNG

Günstige Entwicklung der Fiskaleinnahmen 2004

11. Aug 2004 (EFD) Der Bund rechnet für das laufende Jahr mit insgesamt
höheren Einnahmen als budgetiert. Über den Erwartungen liegen die
Einnahmen aus der direkten Bundessteuer und der Spielbankenabgabe. Im
Rahmen des Voranschlags dürften sich die Mehrwertsteuer, die
Mineralölsteuer, die Stempelabgaben, die Verrechnungssteuer, die
Verkehrsabgaben sowie die Tabaksteuer und die Einfuhrzölle entwickeln,
wobei die Unsicherheiten erfahrungsgemäss bei der Verrechnungssteuer am
grössten sind. Bei den nichtfiskalischen Einnahmen zeichnen sich per
Saldo ebenso leichte Mehreinnahmen ab, vorab aufgrund höherer
Darlehensrückzahlungen der Exportrisikogarantie und grösserer
Dividendenausschüttung der Swisscom. Die Zahlen aus dem ersten Halbjahr
lassen per Ende 2004 ein gegenüber dem Voranschlag 2004 tieferes Defizit
erwarten. Die Perspektiven für die nächsten Jahre werden davon nicht
beeinflusst; die neue Ausgangslage wurde bei der Schätzung der Einnahmen
für die kommenden Jahre bereits berücksichtigt. Das Entlastungsprogramm
ist unverändert nötig.

Die Fiskaleinnahmen des Bundes werden in diesem Jahr voraussichtlich
höher ausfallen als budgetiert. Die Einnahmeneingänge nach zwei
Quartalen und der fortgesetzte Wirtschaftsaufschwung lassen diesen
Schluss zu. Allerdings sind die Unsicherheiten nach wie vor gross, vor
allem wenn man bedenkt, dass sich Halbjahresergebnisse nicht durch
blosse Verdoppelung auf das Gesamtergebnis hochrechnen lassen. Die
Anteile der Halbjahreseinnahmen weisen von Jahr zu Jahr beachtliche
Schwankungen auf: im Jahre 2003 betrug der Anteil der Einnahmen aus dem
ersten Halbjahr an den Gesamteinnahmen Ende Jahr 56 Prozent, während er
im Jahre 2002 mit 64 Prozent ausserordentlich hoch lag.

Mehreinnahmen im Vergleich zum Budget sind bei der direkten Bundessteuer
und der Spielbankenabgabe zu erwarten. Bei der direkten Bundessteuer
werden namentlich Mehreinnahmen bei jenen Steuern erwartet, welche noch
aus früheren Jahren geschuldet sind. Die Spielbankenabgabe bringt
aufgrund der ersten Erfahrungswerte seit deren Einführung im Jahre 2003
ebenso mehr ein als budgetiert. Die Einnahmen aus der Spielbankenabgabe
sind zweckgebunden und werden vollumfänglich an die AHV weitergeleitet.
Im Rahmen des Voranschlags entwickeln sich aufgrund der guten Konjunktur
die Mehrwertsteuer, die Mineralölsteuer, die Stempelabgaben, die
Verrechnungssteuer, die Verkehrsabgaben sowie die Tabaksteuer und die
Einfuhrzölle, wobei die Unsicherheiten erfahrungsgemäss bei der
volatilen Verrechnungssteuer am grössten sind. Die
Verrechnungssteuereingänge, insbesondere bei den Dividenden, waren im
ersten Halbjahr sehr stark; unsicher ist das Ausmass der
Rückerstattungen im zweiten Halbjahr, welches letztlich für die in der
Finanzrechnung ausgewiesene Nettoergebnis entscheidend sein wird.

Die nichtfiskalischen Einnahmen liegen aufgrund der Ergebnisse des
ersten Halbjahres leicht über dem Budget. Mehreinnahmen sind bei der
Dividendenausschüttung der Swisscom und der Darlehensrückzahlung der
Exportrisikogarantie zu verzeichnen. Die ERG hat damit ihre
Darlehensschuld gegenüber dem Bund restlos getilgt. Andererseits fallen
die Vermögenserträge tiefer aus als budgetiert.

Ausgabenseitig steht die Höhe der vom Parlament bewilligten
Nachtragskredite der Serie I fest. Diese betragen 228 Millionen und
liegen unter dem langjährigen Durchschnitt. Weitere ausgabenseitige
Mehrbelastungen ergeben sich bei den Kantonsanteilen an der direkten
Bundessteuer: Aufgrund der erwarteten Mehreinnahmen erhöhen sich die
Zahlungen an die Kantone. Über den zweiten Nachtrag und die zu
erwartenden Kreditreste am Jahresende (nicht ausgeschöpfte
Budgetkredite) liegen zur Zeit noch keine gesicherten Angaben vor. Die
Zahlen aus dem ersten Halbjahr lassen allerdings per Ende 2004 ein
gegenüber dem Voranschlag 2004 tieferes Defizit erwarten.

Die höheren Einnahmen im laufenden Jahr wurden bei der Schätzung der
Einnahmen des Voranschlages und der Finanzplanjahre bereits
berücksichtigt, so dass sie zu keiner Reduktion des im Zusammenhang mit
dem Entlastungsprogramm ausgewiesenen Bereinigungsbedarfes führen. So
wird der Voranschlag 2005 auch nach den vom Bundesrat beschlossenen
Kürzungen immer noch defizitär ausfallen.

Auskunft für Medienschaffende:
Peter Saurer, Eidg. Finanzverwaltung, Tel 031 322 60 09 Andreas
Pfammatter, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 322 60 54

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