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Die Informationsgesellschaft in der Schweiz macht Fortschritte. Strategie des Bundesrates soll der Entwicklung angepasst werden.

Medienmitteilung UVEK

Die Informationsgesellschaft in der Schweiz macht Fortschritte. Strategie
des Bundesrates soll der Entwicklung angepasst werden.

Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Digitalen Signatur, dem neu
geschaffenen Rechtsrahmen für Domain-Namen sowie dem bundesrätlichen
Beschluss, die Netzwerkkriminalität stärker zu bekämpfen, sind laut dem 6.
Jahresbericht der Koordinationsgruppe Informationsgesellschaft (KIG-Bericht)
weitere Schritte in Richtung Informationsgesellschaft Schweiz erfolgt. Der
Bericht beschreibt überdies die Fortschritte in einzelnen Politikbereichen
und weist auf weiteren Handlungsbedarf bei der Umsetzung der bundesrätlichen
Strategie für eine Informationsgesellschaft Schweiz hin. Diese Strategie
soll im Verlaufe des Jahres aktualisiert werden. Der 6. KIG-Bericht ist
unter www.bakom.ch abrufbar.

Der 6. Bericht der Koordinationsgruppe Informationsgesellschaft an den
Bundesrat fasst den Stand der Umsetzung der bundesrätlichen Strategie für
eine Informationsgesellschaft Schweiz zusammen. Diese Strategie ist 1998
verabschiedet worden.

Stand bedeutender Projekte 2003/2004

Die von Bund, Kantonen und Wirtschaft gemeinsam lancierte Initiative "Public
Private Partnership - Schule im Netz" (PPP SiN) zur Ausstattung von Schulen
mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und der Aus- und
Weiterbildung der Lehrkräfte wurde fortgesetzt. In den vergangenen zwei
Jahren hat die Wirtschaft den Schulen für über 30 Millionen Franken
Internetanschlüsse, Vernetzung sowie Hard- und Software zur Verfügung
gestellt. Unterdessen sind über die Initiative 2700 Schulen mit rund 590'000
Schülerinnen und Schülern mit Breitband-Internetanschlüssen versorgt worden.

Komplementär dazu sind in den Kantonen Projekte der Aus- und Weiterbildung
von Lehrpersonen in IKT angelaufen. Allerdings wurde der
Verpflichtungskredit für solche Projekte von ursprünglich 100 auf 41
Millionen gekürzt. Dies beeinträchtigt das Erreichen des ursprünglichen
Ziels.

Mit dem Impulsprogramm Virtueller Campus Schweiz wurden bis Ende 2003 50
Projekte für den Einsatz von internetbasierten Kursen auf Hochschulebene
unterstützt. Nun sollen die Projekte konsolidiert und eLearning an Schweizer
Hochschulen etabliert werden.

Das von Kantonen und Bund gemeinsam getragene Bildungsportal, der
Schweizerische Bildungsserver, ist seit Ende 2003 zugänglich.

Die Umsetzungsarbeiten zur eGovernment-Strategie wurden fortgesetzt. Dabei
erfolgte die Gründung von eVanti.ch mit dem Ziel, die Koordination und
Zusammenarbeit von eGovernment-Akteuren auf allen staatlichen Ebenen zu
fördern. Das schweizerische Behördenportal ch.ch wurde vergangenen Herbst
der Öffentlichkeit vorgestellt. Unterdessen sind praktisch alle Gemeinden
mit ch.ch verlinkt. Im Bereich eDemokratie wurden 2003 erste rechtsgültige
Internet-Abstimmungen in den Genfer Gemeinden Anières und Cologny
durchgeführt.

Im laufenden Berichtsjahr wurde das Gesetz zur Digitalen Signatur
verabschiedet und ein neuer Rechtsrahmen für Domain-Namen geschaffen.
Überdies hat der Bundesrat Ende 2003 beschlossen, die Netzwerkkriminalität
stärker zu bekämpfen. Zudem hat der Nationalrat in der Frühlingssession 2004
beschlossen, auf die Revision des FMG einzutreten. Die Vorlage sieht die
Öffnung der letzten Meile und u.a. den Schutz vor Spamming vor.

Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) für Störungen im
Bereich Informations- und Kommunikationsinfrastruktur wird per Anfang 2005
operativ. Für die Gewährleistung der langfristigen Verfügbarkeit digitaler
Informationen der Bundesverwaltung konnte noch keine dauerhafte Finanzierung
sichergestellt werden.

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat mit externen Partnern Massnahmen zur
Förderung der Medienkunst entwickelt, die ab 2004 umgesetzt werden
(Projektförderung, Forschung und Entwicklung im Bereich Archivierung,
Vermittlung). Hingegen wurde das Projekt "Referenzieren-Digitalisieren"
aufgrund seines erheblichen Finanzbedarfs vom Eidg. Departement des Innern
(EDI) zurückgestellt. Ebenfalls aus finanziellen Gründen gestrichen wurde
der von der Stiftung Pro Helvetia für die Jahre 2004-2007 geplante
Schwerpunkt zur Förderung von soziokulturellen IKT-Projekten, welche einen
Beitrag zur Überwindung des digitalen Grabens leisten.

Fazit des interdepartementalen Ausschuss Informationsgesellschaft

Der interdepartementale Ausschuss Informationsgesellschaft (IDA IG), welcher
die Umsetzungsarbeiten zur Informationsgesellschaft koordiniert, kommt
aufgrund des Standes der Umsetzungsarbeiten zum Schluss, diese seien
heterogen, teilweise zu punktuell und überdies seien gewisse Projekte
finanziell gefährdet. Deshalb, und weil auch in Bereichen Handlungsbedarf
besteht, die nicht Bestandteil der Bundesratsstrategie von 1998 sind (z.B.
eHealth, eContent, Umsetzung der Deklaration und des Aktionsplans des
Weltgipfels Informationsgesellschaft - WSIS), wird der IDA IG in diesem Jahr
die bestehende Strategie aktualisieren. Er wird dies unter Einbezug weiterer
Fachpersonen tun.

Bericht des EVD zur digitalen Spaltung

Der Bundesrat hat heute einen weiteren Bericht im Rahmen der Umsetzung der
Strategie zur Informationsgesellschaft verabschiedet. Dieser Bericht des EVD
untersucht, ob es in der Schweiz Teile der Bevölkerung gibt, die Zugang zu
Informations- und Kommunikationstechnologien haben und diese nutzen, und
solche, die davon mehrheitlich ausgeschlossen sind. Der Bericht des EVD
kommt zum Schluss, dass eine solche "Digitale Spaltung" in der Schweiz
tatsächlich existiert. Sie verstärkt bereits vorhandene Unterschiede in der
Gesellschaft und ist insbesondere auf die unterschiedliche Bildung
zurückzuführen. Für eine Verbesserung sind laut Bericht verschiedene
Politikbereiche direkt angesprochen - z.B. Bildungs- und Forschungspolitik,
Arbeitsmarkt-, Alters- und Sozialpolitik. Der Bericht will die
Entscheidungsträgerinnnen und -träger dieser Politikbereiche für die
Thematik sensibilisieren und sie ermuntern, ihre Zielgruppen für die
IKT-Nutzung zu motivieren.

Bundesratsstrategie und Zuständigkeiten

Die bundesrätliche Strategie für eine Informationsgesellschaft Schweiz wurde
1998 verabschiedet. Seither erfolgte die Umsetzung der darin verankerten
Grundsätze und Massnahmen dezentral, in zuständigen Ämtern. Die Leitung und
Koordination dieser Arbeiten übernimmt der interdepartementale Ausschuss
Informationsgesellschaft (IDA IG) unter dem Vorsitz des BAKOM. Im IDA IG ist
jedes Departement sowie die Bundeskanzlei mit einer Person vertreten.
Ebenfalls im BAKOM ist die Koordinationsstelle Informationsgesellschaft
angesiedelt.

Ausführliche Informationen

Der 6. Jahresbericht der KIG ist auf folgender Website abrufbar:
www.bakom.ch. Der gedruckte Bericht liegt in deutscher, französischer,
italienischer und englischer Sprache vor. Er kann per eMail bei
infosociety@bakom.admin.ch oder telefonisch unter 032 - 327 57 27 bestellt
werden.

Bern, 28. Juni 2004

      UVEK Eidgenössisches Departement für
      Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

      Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Bettina Nyffeler

Koordinationsstelle Informationsgesellschaft BAKOM

+41 32 327 58 68

Zum Bericht des EVD zur digitalen Spaltung:

Beat Hotz-Hart

Vizedirektor des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT), Leiter

Leistungsbereich "Strategie und Controlling"

+41 79 619 12 86

vice-directeur de l'Office fédéral de la formation professionnelle et de le
technologie,

responsable du centre de prestations "Stratégie et Controlling"

vicedirettore dell Ufficio federale della formazione professionale e della
tecnologia (UFFT), capo

del campo di prestazione "Strategia e controlling"