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Rüstungsprogramm 2004 mit zwei Transportflugzeugen

3003 Bern, 27. Mai 2004

Medieninformation

Rüstungsprogramm 2004 mit zwei Transportflugzeugen

Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 2004 im Umfang von 647 Millionen
Franken verabschiedet. Damit sollen sechs Systeme aus den Bereichen
Führung/Aufklärung, Logistik, Schutz/Tarnung, Mobilität und Ausbildung
beschafft werden. Darin enthalten sind auch zwei Transportflugzeuge für 109
Millionen. Rund 535 Millionen oder 82 Prozent der Investitionen kommen
direkt oder indirekt der Schweizer Wirtschaft zugute.

Die beantragten Rüstungsgüter sind wichtige Bausteine zur Modernisierung der
Armee. Die knapperen Finanzmittel wirken sich auf die Investitionsausgaben
aus und haben somit Folgen für die Weiterentwicklung der Armee. Alle
Rüstungsinvestitionen unterliegen deshalb einer neuen Gewichtung, um das
Technologieniveau zu erreichen und zu halten, das im Armeeleitbild gefordert
wird.

Das Rüstungsprogramm im Einzelnen:

Integration Data Link in FLORAKO (268 Mio.)
Die Luftwaffe besitzt mit FLORAKO ein modernes, leistungsfähiges
Luftraumüberwachungs- und Einsatzleitsystem. Mit der Werterhaltung der
F/A-18-Flotte (Rüstungsprogramme 2001 und 2003) wird das Data Link-System
für das Kampfflugzeug beschafft. Der beantragte Kredit dient der Integration
des Data Links in FLORAKO. Durch digitale Kommunikation können damit in
Zukunft technische und taktische Daten zeitverzugs- und weitgehend fehlerlos
zwischen den FLORAKO-Einsatzzentralen und den von ihnen geführten Kampfjets
ausgetauscht werden.

Genie- und Minenräumpanzer (129 Mio.)
Mit der Beschaffung von Genie- und Minenräumpanzern erhält die Armee ein
Mittel, welches den mechanisierten Verbänden primär in Raumsicherungs- und
Verteidigungseinsätzen eine verbesserte, hohe Mobilität verschafft. Die
Beschaffung dieser Fahrzeuge ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung
der Aufwuchsfähigkeit der Armee für den Verteidigungskampf gemäss dem
Armeeleitbild. Verkehrswege und Infrastrukturanlagen können
wiederhergestellt und verminte Gebiete passierbar gemacht werden. Die
Fahrzeuge, denen als Basis die Chassis überzähliger Leopard-Panzer dienen,
sind allenfalls auch für Arbeiten in Katastrophengebieten oder im Rahmen von
friedenserhaltenden Missionen einsetzbar. Die vom Bundesrat bewilligte Zahl
von 12 Trägerfahrzeugen (inkl den entsprechenden Genie- und
Minenräummodulen) ist die minimale Zahl zur Sicherstellung der Ausbildung in
Schulen und Wiederholungskursen.

Transportflugzeug (109 Mio.)
Die internationale Friedensunterstützung und Krisenbewältigung wird ihre
Bedeutung langfristig beibehalten, und die Bedürfnisse betreffend
Lufttransportkapazität werden eher zunehmen. Heute verfügt die Schweizer
Armee über keine geeigneten Lufttrans¬portmittel. Mit der Beschaffung von
zwei kleinen Transportflugzeugen vom Typ CASA C-295M sollen vor allem
Einsätze im Rahmen der Humanitären Hilfe sowie der Friedensförderung und des
internatio¬nalen Krisenmanagements sichergestellt werden.

Simulationsunterstützung für Gefechtsübungen (95 Mio.)
Seit Jahren setzt die Armee in der Ausbildung mit Erfolg
Laserschuss-Simulatoren ein. In der Simulationsunterstützung für
Gefechtsübungen (SIMUG) sollen die Simulatoren bis auf Stufe Kompanie
miteinander verbunden werden. Dies erlaubt realitätsnahe und bis ins Detail
auswertbare Übungen. Alle Teilnehmer werden mit dem Live-Simulationssystem
gefordert und in ihren Aufgaben effizient ausgebildet.

Ballistischer Helm (35 Mio.)
Der Ballistische Helm bietet besseren Schutz gegen moderne Munition und bei
gleichbleibendem Gewicht einen höheren Tragkomfort. Der technologisch
hochstehende Kopfschutz wird den Einsatzbedürfnissen entsprechend nur an
gewisse Funktionen (Kampftruppen) abgegeben. Er ist eine weitere wichtige
Massnahme zur Modernisierung der persönlichen Ausrüstung der Kampftruppen.

Betriebsstoff-Betankungs-Container (11 Mio.)
Die Versorgung der Fahrzeuge der Truppe mit Dieselkraftstoff erfolgt heute
mehrheitlich mit Kanistern. Die Betriebsstoffversorgung der Armee muss über
umweltgerechte, effiziente, flexible und schnelle Betankungssysteme
verfügen. Mit den Betriebsstoff-Betankungs-Containern werden die Bedürfnisse
der mechanisierten Verbände im Einsatz abgedeckt.

Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Von der beantragten Verpflichtungskreditsumme fliessen 162 Mio. Franken oder
rund 25 Prozent der Aufträge als direkte Beteiligung an die schweizerische
Wirtschaft. Wird die indirekte Beteiligung von 373 Mio. Franken dazu
gerechnet, erhöht sich die Beschäftigungswirksamkeit im Inland auf 535 Mio.
Franken oder rund 82 Prozent.

Finanzen
Das Entlastungsprogramm 2003 bedeutet für den Verteidigungsbereich eine
zusätzliche Kürzung von rund 670 Millionen Franken über den Zeitraum von
2004 bis 2007. Die Verteidigungsausgaben im Jahr 2004 liegen nominell um
rund 19 Prozent unter dem Stand von 1990, was einem realen Ausgabenrückgang
von 36 Prozent entspricht. Die Rüstungsausgaben haben in der gleichen
Zeitspanne real um über 57 Prozent abgenommen. Dieser Abnahme stehen die
Bedürfnisse der Armee gemäss Armeeleitbild XXI gegenüber. Die
Weiterentwicklung der Armee wird auf der Grundlage der neuen finanziellen
Rahmenbedingungen erfolgen müssen.

EIDG. DEPARTMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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