Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Frühjahrstagung 2004 von IWF und Weltbank


MEDIENMITTEILUNG

Frühjahrstagung 2004 von IWF und Weltbank

21. Apr 2004 (EFD) Bundespräsident Joseph Deiss als Schweizer
Delegationsleiter und Jean-Pierre Roth, Präsident des Direktoriums der
Schweizerischen Nationalbank, nehmen am 24./25. April 2004 an der
gemeinsamen Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der
Weltbankgruppe in Washington teil. Wichtigste Gesprächsthemen an den
Sitzungen des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC) und des
Entwicklungsausschusses (DC) sind die Aussichten für die Weltwirtschaft, die
Fortschritte bei der Schaffung von Instrumenten zur Verhinderung und
Bewältigung von Finanzkrisen, sowie eine Bestandesaufnahme der
Armutsbekämpfung und Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele.

Die Finanzminister und die Zentralbankgouverneure werden sich im Rahmen des
Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC) mit dem
weltwirtschaftlichen Ausblick befassen. Auf der Basis des wieder anziehenden
Welthandels, der fortlaufenden Erholung an den Finanzmärkten und des starken
Wachstums in den USA dürfte sich der weltwirtschaftliche Aufschwung
ausweiten und verstärken. Der Konjunkturoptimismus wird aber durch
verschiedene Risiken gedämpft: Sollten sich neue Schocks einstellen,
beispielsweise aufgrund geopolitischer Ereignisse, dann bleibt in den
meisten Ländern der Spielraum zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums
klein. Zudem sind die internationalen Leistungsbilanzungleichgewichte nach
wie vor bedeutend, was zu ungeordneten Anpassungen der Wechselkurse führen
könnte.

Beim Thema Krisenprävention werden die Minister und Gouverneure im IMFC die
Fortschritte im Bereich der wirtschaftspolitischen Überwachung erörtern,
dies in der Überzeugung, dass solide Institutionen und eine gesunde
Wirtschaftspolitik die besten Voraussetzungen bieten, um das Risiko von
Finanzkrisen möglichst gering zu halten. Wenig Fortschritte sind im Bereich
der Krisenbewältigung zu verzeichnen, nachdem die Arbeiten für einen
Schuldenrestrukturierungsmechanismus für Staaten, die nicht mehr im Stande
sind, ihre Schulden zu bedienen (SDRM), letztes Jahr leider auf Eis gelegt
wurden. Begrüssenswert ist die Entwicklung, dass die freiwillige Einführung
von Kollektivklauseln in Staatsanleihen, welche allfällige Neuverhandlungen
von Schuldtiteln innerhalb einer Emission ermöglichen, rasch und erfolgreich
voranschreitet.

Der Entwicklungsausschuss wird sich mit den Fortschritten bei der
Armutsbekämpfung vor dem Hintergrund der Millenniums-Entwicklungsziele
befassen. Im speziellen soll der erste gemeinsame Bericht von Weltbank und
IWF über die Aktivitäten der einzelnen Akteure in bezug auf ihre im Rahmen
des Konsens von Monterrey eingegangenen Verpflichtungen beraten werden.
Zentral ist die Bestätigung der Erkenntnis, dass eine solide
Wirtschaftspolitik und gute Regierungsführung in den Empfängerländern
Voraussetzung für eine wirksame Entwicklungshilfe ist. Insgesamt zeigt der
Bericht mit aller Deutlichkeit, dass die internationale Gemeinschaft sich
noch weit hinter den gesteckten Entwicklungszielen bewegt. Die Minister
werden sich ausserdem zum neuen, von Weltbank und IWF vorgeschlagenen
Rahmenwerk zur Beurteilung der Schuldentragfähigkeit in armen Ländern
äussern. Dieses Rahmenwerk soll eine Grundlage zur Festlegung einer
nachhaltigen Finanzierungsstrategie eines Landes bieten, indem auf die
jeweilige Verschuldung und Finanzierungsmöglichkeiten Rücksicht genommen
wird. Ein weiteres Thema im Entwicklungsausschuss wird ein Zwischenbericht
über den Fortschritt der globalen Initiative zur Alphabetisierung sein.

Die Frühjahrstagungen bieten der Schweiz jeweils Gelegenheit zur Vertiefung
ihrer Beziehungen zum IWF, zur Weltbank und zu anderen Mitgliedstaaten.

EIDGENÖSSISCHES FINANZDEPARTEMENT (EFD)

EIDGENÖSSISCHES VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT (EVD)

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN (EDA)

Auskunft für Medienschaffende:

Friederike Pohlenz, Eidgenössische Finanzverwaltung, Tel. 031 322 64 63
Martin Rohner, Staatssekretariat für Wirtschaft, Tel. 031 324 08 19
Christina Grieder, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Tel. 031
322 34 89

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
Kommunikation
Bundesgasse 3
CH-3003 Bern
http://www.efd.admin.ch