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Radioaktiviätsmessübung "BRAUNBÄR"

3003 Bern, 12. März 2004

Medieninformation (SPERRFRIST: 16. März 2004; 22:00 h)

Radioaktiviätsmessübung "BRAUNBÄR"

Radioaktivitätsunfall - was nun?

Alle zwei Jahre führt die Einsatzorganisation bei erhöhter Radioaktiviät
(EOR) eine grosse Messübung durch. Im Gegensatz zu Übungen der vergangenen
Jahre geht die aktuelle Übungsanlage von morgen (Mittwoch) nicht von einem
Vorfall in einem Kernkraftwerk aus. Im Rahmen der Übung 2004 müssen Quellen
im Gelände geborgen werden. An der rund 30-stündigen Übung in der
Westschweiz nehmen insgesamt rund 150 Personen teil.

Turnusgemäss findet morgen Mittwoch, die Messübung der Einsatzorganisation
bei erhöhter Radioaktivität (EOR) statt. Die Messübung 2004 geht von einem
Flugzeugabsturz im Jura aus. Da sich gemäss Drehbuch radioaktives Material
an Bord des Flugzeuges befand und strahlende Trümmerteile über ein grösseres
Gebiet verstreut wurden, wird die Messorganisation bei erhöhter
Radioaktivität aufgeboten. Für die Messtrupps geht es zunächst um eine
rasche und richtige Lagebeurteilung und in einer späteren Phase um die
korrekte Messung der ausgetretenen Radioaktivität. Nicht geübt wird die
Absperrung des Gebietes durch die örtliche Polizei und der Einsatz von
Feuerwehr und Sanität. An der rund 30-stündigen Übung, die am Mittwoch um
06:00 h beginnt, nehmen vor Ort diverse Speziallaboratorien des Bundes mit
ihren mobilen Messmitteln teil. Es sind dies das Institut de radiophysique
appliquée (IRA) in Lausanne, das Labor Spiez, aus dem Kompetenzzentrum für
ABC-Schutz der Armee das ABC Abwehrlabor 1 mit der Messorganisation
Radioaktivität der Armee (MORA) und das Paul-Scherrer-Institut (PSI). Durch
die Nationale Alarmzentrale (NAZ) werden zudem einzelne Atomwarnposten in
der Westschweiz für Messungen an ihren Standorten aufgeboten. Um die
Tätigkeit der Messtrupps real überprüfen zu können, werden am simulierten
Schadensplatz schwach radioaktive Quellen ausgelegt. Diese stellen weder für
Mensch noch Umwelt irgend eine Gefahr dar.

Herausforderung Radioaktivitätsunfall in abgelegenem Gelände
In den vergangenen Jahren konzentrierten sich die Messübung der EOR vor
allem auf Einsätze bei Kernkraftwerken. Bei der Messübung 04 geht es für die
Übungsleitung vor allem um die Frage, ob die Einsatzorganisation auch in der
Lage ist, ohne Vorwarnzeit an einem beliebigen Ort in der Schweiz einen
Radioaktivitätsunfall zu meistern. Übungsleiterin Dr. Anna Leonardi,
Bereichsleiterin Radioaktivität bei der NAZ: "Für die Übungsteilnehmer ist
der Übungsort und die Art des Unfalls unbekannt. Nur so können wir
überprüfen, wie rasch die einzelnen Messequipen bei einem Unfall tatsächlich
vor Ort sind und wie die Koordination zwischen den einzelnen Equipen ohne
Vorbereitung klappt."

Messungen auch aus der Luft
Nebst zahlreichen Messteams am Boden wird auch ein Super-Puma Helikopter der
Armee aufgeboten. Dieser erfasst aus einer Höhe von rund 100 Metern
flächendeckend die Radioaktivität rund um den Schadensplatz. Bis der
Helikopter am Schadensplatz eingesetzt werden kann, sind allerdings
umfangreiche Vorarbeiten nötig. Nebst dem Aufgebot eines Piloten- sowie
eines wissenschaftlichen Messteams müssen auch die Messgeräte in den
Helikopter eingebaut werden. Der Helikopter wird um die Mittagszeit am
Schadensplatz erwartet.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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