Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

MILAK an der ETH Zürich Frühjahrstagung: Krieg in der Gegenwart: eine Beurteilung

3003 Bern, 12. März 2004

Medieninformation

MILAK an der ETH Zürich Frühjahrstagung: Krieg in der Gegenwart: eine
Beurteilung

Die von Brigadier Rudolf Steiger geführte Militärakademie an der ETH Zürich
(MILAK / ETHZ) führt jedes Jahr eine wissenschaftliche Tagung durch. Prof.
Dr. Albert A. Stahel, Dozent für Strategische Studien, leitete die
diesjährige Frühjahrstagung unter Beteiligung international anerkannter
Wissenschafter am 13. März im vollen Auditorium Maximum der ETH Zürich mit
dem Thema: Krieg in der Gegenwart, eine Beurteilung.

Nach dem Ende des Luftkrieges der NATO von 1999 gegen die Bundesrepublik
Jugoslawien tauchte in der Presse zunehmend der Begriff des asymmetrischen
Krieges auf. Die jugoslawischen Streitkräfte waren in diesem Krieg durch
Tarnung und Dezentralisierung den Luftschlägen der NATO ausgewichen. Die
Folge war ein 72 Tage dauernder Luftkrieg mit begrenzter militärischer
Wirkung. Seither werden die Kriege der Gegenwart vielfach mit dem Begriff
Asymmetrie charakterisiert. Ein unterlegener Gegner versucht durch
militärische und politische Mittel die Schwächen seines übermächtigen
Gegners auszunützen und diesen wenn möglich in einen längeren
Abnützungskrieg zu verwickeln. Dies traf für die Operation "Enduring
Freedom" gegen das Taliban-Regime in Afghanistan 2001 und teilweise auch für
die Operation "Iraqi Freedom" gegen Saddam Hussein zu.

Drei international anerkannte Fachleute analysierten und diskutierten an der
Frühjahrstagung das Thema der asymmetrischen Kriege. Herfried Münkler,
Professor für Theorie der Politik im Fachbereich Sozialwissenschaften der
Humboldt-Universität in Berlin, ging auf die Thematik von Kriegen der
Gegenwart im Allgemeinen ein und Milan Vego, Professor am Naval War College
in Newport (RI), behandelte im Besonderen die gegenwärtige und zukünftige
Militärstrategie der USA bezüglich ihrer Wirkung. Da verschiedene Kriege der
jüngeren Vergangenheit im Mittleren Osten und Zentralasien stattgefunden
haben, erläuterte Udo Steinbach, Professor für Islamwissenschaften und
Politikwissenschaften, den Aspekt der Religion, insbesondere des Islams.

Es zeigte sich, dass die Referenten in der Meinung einig gingen, dass die
Auseinandersetzung mit Konflikten und Kriegen der Gegenwart einen
multidimensionalen wie auch interdisziplinären Ansatz bedingt. Darüberhinaus
wurden unreflektierte, zuweilen durch die Medien, aber auch die Politik,
kolportierte Konzepte zum "Krieg gegen den Terrorismus" in Frage gestellt
bzw. verworfen.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
Information