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Bilaterale Verhandlungen II

Bilaterale Verhandlungen II

Bundesrätin Calmy-Rey bekräftigt die Schweizer Haltung   Bundesrätin
Micheline Calmy-Rey hat anlässlich Ihres Besuches in Luxemburg die
Schweizer Verhandlungsposition in den Bilateralen II bekräftigt.  Die
Schweiz fordert ein ausgewogenes Gesamtresultat, das auch ihre
Interessen berücksichtigt. Die EDA-Vorsteherin reiste am Dienstag zu
einem Arbeitsbesuch nach Luxemburg. Auf das Treffen mit
Vize-Premierministerin und Aussenministerin Lydie Polfer folgen
Gespräche mit Premierminister Jean-Claude Juncker sowie mit Justiz- und
Finanzminister Luc Frieden. Die Bilateralen II sind Hauptthema der
Treffen.

Die Verhandlungsposition des Bundesrats sei seit Verhandlungsbeginn
bekannt, betonte Bundesrätin Calmy-Rey: Er werde die Verhandlungen nur
dann abschliessen, wenn alle Dossiers gemeinsam abgeschlossen werden
könnten. Dadurch soll unter Wahrung des Bankgeheimnisses ein
ausgewogenes Gesamtresultat erreicht werden, das auch die Schweizer
Interessen berücksichtigt. Zu diesen Interessen gehören insbesondere
die Stärkung der inneren Sicherheit und die Entlastung des Asylwesens
durch die Beteiligung an Schengen/Dublin.

Anlässlich der Sitzung des EU-Rats Wirtschaft und Finanzen (Ecofin) hat
die EU am Dienstag erneut die Forderung an die Schweiz gestellt, das
Abkommen über die Zinsbesteuerung rasch und gesondert von den übrigen
Abkommen der bilateralen Verhandlungen II abzuschliessen.

Bundesrätin Calmy-Rey erteilte dieser Forderung eine Absage. Sie nannte
zwei Gründe, warum der Bundesrat seine parallele Verhandlungsführung
beibehalten werde:

-    Erstens verfolge der Bundesrat mit dem Paketansatz eine kohärente,
legitime Interessenpolitik auf der Basis des international anerkannten
Verhandlungsprinzips gegenseitigen Gebens und Nehmens. Die Schweiz sei
der EU in der Zinsbesteuerung weit entgegen gekommen und erwarte nun
auch ein entsprechendes Entgegenkommen der EU.
-    Zweitens sei die Forderung nach einem parallelen Abschluss der
Abkommen umso mehr gerechtfertigt, als es in den drei Schlüsseldossiers
Zinsbesteuerung, Betrugsbekämpfung und Schengen/Dublin einen
materiellen Zusammenhang gebe: In allen diesen Dossiers geht es um den
Informationsaustausch im Fiskalbereich. Diese Frage solle in den drei
Dossiers auf kohärente Weise gelöst werden.

Die bilateralen Verhandlungen II sind weit fortgeschritten, es bestehen
lediglich noch zwei politisch sensible Differenzen im Bereich der
Zusammenarbeit bei Fiskaldelikten. Bundesrätin Calmy-Rey unterstrich
die Bereitschaft der Schweiz, die Bilateralen II rasch abzuschliessen.
Voraussetzung dafür sei der politische Wille auch seitens der EU.
Priorität hätte für die Schweiz aber die Qualität des Ergebnisses. Eine
befriedigende Lösung im Dossier Schengen/Dublin verstärke die
gesamteuropäische Zusammenarbeit gegen das grenzüberschreitende
Verbrechen. Das sei auch im Interesse der EU.

Integrationsbüro EDA/EVD
Information
http://www.europa.admin.ch

Adrian Sollberger,
 Informationschef Integrationsbüro EDA/EVD
 Tel. 031 322 26 40;
 Natel 079 301 62 84;
 europa@seco.admin.ch