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Zollerleichterungen zugunsten der ärmsten Entwicklungsländer

Zollerleichterungen zugunsten der ärmsten Entwicklungsländer

Der Bundesrat hat am 5. März beschlossen, die Zollsätze zugunsten der
49 ärmsten Entwicklungsländer (PMA) im Agrarbereich weiter zu
reduzieren. Diese Massnahme erfolgt im Rahmen der wirtschaftlichen
Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz.  Ziel ist die verstärkte
Integration der ärmsten Entwicklungsländer in die Weltwirtschaft. Die
Interessen der Schweizer Landwirtschaft werden entsprechend
berücksichtigt.

Die Schweiz hat bereits seit 1997 den ärmsten Entwicklungsländern (PMA)
im Industriebereich und bei den meisten tropischen Agrarprodukten die
Nullzollpräferenz gewährt. Im Jahre 2001 hat der Bundesrat beschlossen,
die Zölle zugunsten dieser Ländergruppe auch im Bereich der übrigen
Landwirtschaftsprodukte schrittweise auf Null zu senken. In der Folge
wurde den PMA ab dem 1. Januar 2002 auf allen bisher noch nicht
bevorzugt behandelten Agrarprodukten eine Zollreduktion von
durchschnittlich 30% des Normaltarifs gewährt.

In einem zweiten Schritt sollen diese Tarife nochmals halbiert werden.
Das bedeutet, dass die  ärmsten Entwicklungsländer ab dem 1. April 2004
in den Genuss einer Zollreduktion zwischen 55% und 75% - relativ zum
Normaltarif - kommen werden (siehe Tabelle im Anhang). Der Bundesrat
hält an seinem Ziel fest, die Zölle für die PMA mittelfristig auf Null
zu senken. Das Datum dieses letzten Schrittes steht jedoch noch nicht
fest. Das Parlament wird im Jahre 2006 darüber zu befinden haben.

Mit der bevorzugten Behandlung und der Erleichterung des Zugangs zu
unseren Märkten setzt der Bundesrat ein Zeichen für die bessere
Integration dieser Länder in den Welthandel. Die Integration in das
internationale Handelssystem schafft dort Arbeitsplätze und Einkommen
und hilft die Armut zu reduzieren. Die Interessen der Schweizer
Landwirtschaft werden mit stufenweisem Vorgehen, effizienter
Missbrauchsbekämpfung und dank der agrarpolitischen Schutzklausel
gewahrt. Diese erlaubt die Aussetzung der Zollpräferenzen bei
Marktproblemen in der Schweiz.

Die zollmässige Erleichterung des Marktzugangs in die Schweiz wird
ergänzt durch begleitende Projekte der wirtschaftlichen
Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariates für Wirtschaft
(seco) im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD). Ein
Beispiel ist hier das durch das seco finanzierte Swiss Import Promotion
Program (SIPPO), welches kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in
Entwicklungs- und Transitionsländern bei der Positionierung ihrer
Produkte auf dem schweizerischen und europäischen Markt unterstützt.

Hans-Peter Egler
Ressortleiter Handels- und Umwelttechnologiekooperation, seco
Tel. 031 324 08 13