Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Die Schweizer Delegation am Weltgipfel über die Informationsgesellschaft

Medienmitteilung

Die Schweizer Delegation am Weltgipfel über die Informationsgesellschaft

Die Schweiz nimmt am UNO-Weltgipfel über die Informationsgesellschaft
(WSIS), der vom 10.-12. Dezember in Genf stattfindet, teil. Bundespräsident
Pascal Couchepin eröffnet als Präsident des Gastlandes den Weltgipfel.
Leiter der Schweizer Delegation ist Bundesrat Moritz Leuenberger. Die
Schweiz hilft zurzeit bei der Bereinigung der noch offenen Punkte.

Der Bundesrat hat die Schweizer Delegation für den Weltgipfel über die
Informationsgesellschaft bestimmt. Bundesrat Moritz Leuenberger wird die
Schweizer Delegation, der auch Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Alt
Bundesrat Adolf Ogi angehören, leiten.

Am Weltgipfel werden circa 8'000 Vertreter von Regierungen,
Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien teilnehmen; ungefähr 60
Staats- und Regierungschefs und der UNO-Generalsekretär Kofi Annan haben
sich bereits angemeldet. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat
die Internationale Fernmeldeunion (ITU) mit der Leitung der
Gipfelvorbereitung beauftragt. Der Schweiz als Gastland für die erste Phase
des Gipfels kommt eine besondere Bedeutung zu.

Der WSIS ist der erste Weltgipfel, der die Herausforderungen und neuen
Möglichkeiten präsentiert, die sich durch die moderne
Informationsgesellschaft ergeben. Die Informations- und
Kommunikationstechnologien können eine wichtige Rolle spielen zur
Verbesserung der Lebensqualität - im Kampf gegen Armut, Analphabetismus,
Seuchen und weiteren Problemen. Die Schweiz als Gastland unterstützt die UNO
bei der Definition dieser Ziele. Es ist dann Aufgabe der
Staatengemeinschaft, die politische Erklärung zu definieren und die daraus
erfolgenden Aktionen umzusetzen.

Die Rolle der Schweiz

Die Schweiz soll bei der Formulierung dieser Ziele eine aktive Rolle
spielen - die Verabschiedung der politischen Texte liegt aber nur sehr
beschränkt in ihrer Hand. Im Sinne aktiver Vermittlung setzt sich die
Schweiz unter der Leitung von BAKOM-Direktor Marc Furrer dafür ein, dass die
noch offenen Punkte in der politischen Erklärung und im Aktionsplan
bereinigt werden. Hauptstreitpunkte sind die Rolle der Medien in der
Informationsgesellschaft sowie das Menschenrecht auf Information. Umstritten
ist auch die Frage der Finanzierung der Telekommunikations-Infrastruktur in
Entwicklungsländern. In Einzelverhandlungen müssen diese Punkte bereinigt
werden, wobei auch, soweit möglich, die Haltung der Zivilgesellschaft und
des Privatsektors berücksichtigt werden muss.

Die Schweiz hat sich im ganzen Vorbereitungsprozess dafür eingesetzt, dass
die Form des Einbezugs der Zivilgesellschaft und des Privatsektors im
Vorbereitungsprozess durch neuartige Mechanismen verstärkt werden konnten.
Die Zivilgesellschaft ist im ganzen Prozess besser einbezogen als je zuvor.
Die Schweizer Delegation selber besteht aus Vertretern von Verwaltung,
Zivilgesellschaft und Privatsektor. Die Schweiz hat seit der zweiten
Vorbereitungskonferenz die Vermittlerrolle wahrgenommen und die zuständigen
Konferenzleiter bei der Redaktion der Verhandlungstexte unterstützt.

Prioritär für die Schweiz sind unter anderem die Überwindung der Armut mit
Hilfe der Informationstechnologien, die Finanzierung der Infrastruktur, die
Menschenrechte (vor allem Informations- und Meinungsfreiheit), die Rolle der
Medien sowie der Respekt der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in der
Informationsgesellschaft.

Der Gipfel der "Opportunities"

Die Schweiz hat sich für die Koordination, Organisation und Unterstützung
von Gipfelveranstaltungen ("Summit Events") besonders engagiert, was eine
grosse Mobilisierung des Interesses für den WSIS bewirkt hat. Regierungen,
Internationale Organisationen, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft
organisieren mehr als 200 Veranstaltungen auf dem Gipfelgelände.

Diese Veranstaltungen sollen von den Gipfelteilnehmern als Möglichkeit
wahrgenommen werden, um direkt vor Ort zu sehen, was im politischen Teil des
Gipfels diskutiert wird, so zum Beispiel konkrete Applikationen im Rahmen
des Kampfes gegen dem Analphabetismus, für medizinische Prävention oder im
Bildungswesen. Sie können Stellungnahmen erarbeiten, die dann am letzten
Gipfeltag im Plenum vorgestellt werden. Staats- und Regierungschefs,
Vertreter aus Industrie, Zivilgesellschaft und Medien haben die Möglichkeit,
ihre Stellungnahmen im Dialog vorzubereiten oder Diskussionen in einem
weniger formellen Rahmen fortzusetzen. Dies entspricht dem Geist dieser
neuen Art von Gipfel, wo jedem Teilnehmer die Möglichkeit geboten wird, zu
interagieren.

Die grösste Gipfelveranstaltung wird von der DEZA in Zusammenarbeit mit der
Global Knowledge Partnership (GKP) organisiert: die so genannte ICT for
Development (ICT4D)-Plattform besteht aus einer Ausstellung sowie einem
Konferenzprogramm. Sie ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Die
Website www.wsis-online.net gibt eine Übersicht über die Veranstaltungen.

Der WSIS

Im Juni 2000 hat der Bundesrat entschieden, den Weltgipfel über die
Informationsgesellschaft in Genf durchzuführen. Damit soll erstens Genf als
Standort für internationale Organisationen und Konferenzen gestärkt werden,
und zweitens gibt dieser Gipfel der Schweiz als neues UNO-Mitglied die
Chance, im Rahmen des UNO-Systems zur weltweiten Entwicklung der
Informations- und Wissensgesellschaft und zur Überbrückung des "Digitalen
Grabens" beizutragen.

Gemäss Beschluss der UNO-Generalversammlung soll der Weltgipfel in zwei
Phasen durchgeführt werden. Die erste Phase findet vom 10. - 12. Dezember
2003 im Palexpo in Genf, die zweite Phase vom 16. - 18. November 2005 in
Tunesien statt. Die Resolution sieht vor, dass der Weltgipfel auf dem
höchstmöglichen politischen Niveau stattfinden soll. Nebst Regierungen und
allen relevanten UNO-Organisationen nehmen auch die Zivilgesellschaft und
der Privatsektor aktiv an den Vorbereitungen und der Durchführung des
Gipfels teil.

Die Ziele des Gipfels bestehen darin, einen globalen Plan für die
Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu schaffen und eine
politische Deklaration zu verabschieden. Im Dialog zwischen
Regierungsvertretern, Zivilgesellschaft und Privatsektor sollen konkrete
Massnahmen erarbeitet werden, welche nachhaltige und, wenn möglich, messbare
Fortschritte bringen.

Bern, 26. November 2003

      UVEK Eidgenössisches Departement für
      Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

      Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Roberto Rivola, Kommunikation Schweizer Exekutivsekretariat WSIS, Tel. 032
327 56 50

Links:
www.wsisgeneva2003.org (Schweizer Exekutivsekretariat)

www.wsis-online.net (Gipfelveranstaltungen)

www.itu.int/wsis (Internationale Fernmeldeunion)