Neues Privatfernsehen in der Schweiz
Medienmitteilung
Neues Privatfernsehen in der Schweiz
Bundesrat erteilt U1 eine Sendekonzession
Die U1 TV-Station (U1) kann auf Sendung gehen. Der Bundesrat hat dem Gesuch
der Initianten entsprochen und dem TV-Projekt eine 10jährige Konzession für
ein deutschsprachiges Programm mit nationaler Verbreitung erteilt. U1 ist
als Vollprogramm geplant, bestehend aus einem täglichen Nachrichtenbulletin,
Unterhaltung, Dokumentarbeiträgen, Sport, Talk- und Reality-Sendungen.
Betreiberin des Senders ist die Kanal 1 TV AG aus Schlieren/ZH.
Hinter dem Vorhaben steckt die in Wien ansässige Kanal 1
Fernsehbetriebsgesellschaft mbH. Diese Gesellschaft, die selbst eine
österreichische Satelliten-TV-Lizenz besitzt, gehört mehrheitlich der im
Bau- und Immobilienbereich tätigen Soravia-Gruppe von Hanno Soravia. Weitere
Aktionäre der schweizerischen Kanal 1 TV AG sind Persönlichkeiten aus dem
Sport-, Print- und Marketingbereich. Die Gesellschaft ist mehrheitlich
schweizerisch beherrscht.
Das Programm U1 wird im Studio des früheren Senders TV3 in Schlieren/ZH
produziert werden. Die Konzessionärin wird insgesamt über 40 Personen
beschäftigen und rechnet in den ersten Geschäftsjahren mit einem
Betriebsaufwand von 20 bis 25 Mio Franken. Die Gewinnschwelle soll bereits
im vierten Geschäftsjahr erreicht werden.
Der Bundesrat hat sich hinsichtlich der Finanzierung des Programms zwar
skeptisch zu den geplanten Werbe- und Sponsoringeinnahmen geäussert;
angesichts der im Jahr 1998 verabschiedeten Konzessionierungsgrundsätze will
sich die Landesregierung bei der Frage der Finanzierung aber zurückhalten
und ein Gesuch nur im Extremfall ablehnen.
Entscheidend ist, dass eine wirtschaftliche Basis zur Finanzierung von U1
vorhanden ist. Ob das Werbepotential im konkreten Fall denn auch genügt, ist
zum voraus schwierig zu entscheiden. Einerseits sind die Qualität und die
inhaltliche Ausrichtung von U1 entscheidend für die Attraktivität als
Werbeträger, anderseits spielen beim Werbeaufkommen auch konjunkturelle
Aspekte und Umlagerungseffekte stark mit. In diesem Zusammenhang hat der
Bundesrat zur Kenntnis genommen, dass die TV-Projekte der Soravia-Gruppe in
München und Berlin mit einem ähnlichen Konzept erfolgreich verlaufen.
Bern, 12. November 2003
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst
Auskünfte: Alfons Birrer, BAKOM, Biel, 032 327 55 53