Schweizer Beteiligung an einem Ausbildungszentrum in Sarajevo

3003 Bern, 12. November 2003 Medieninformation Schweizer Beteiligung an einem Ausbildungszentrum in Sarajevo Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 12. November 2003 eine zwischenstaatliche Absichtserklärung genehmigt, welche die internationale Zusammenarbeit für die Errichtung und den Betrieb eines Ausbildungs- und Trainingzentrums in Sarajevo regelt. Die Schweiz beteiligt sich aktiv am Aufbau dieses Zentrums für Angehörige der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina und anderer Staaten für Einsätze im Rahmen internationaler humanitärer Einsätze und friedenserhaltender Operationen. Grossbritannien startete im Jahre 2001 ein Projekt zur Restrukturierung und zum Wiederaufbau der Streitkräfte in Bosnien und Herzegowina (AFBiH). Die Doktrin sollte den Grundsätzen der Partnerschaft für den Frieden (PfP) entsprechen, damit die Streitkräfte später in die euro-atlantischen Sicherheits- und Verteidigungsstrukturen eingebunden werden können. Als Kernelement gilt die Schaffung eines Peace Support Operations Training Centre (PSOTC) im Camp Butmir in Sarajevo. Die Schweiz hat beschlossen, sich am Projekt zu beteiligen und erachtet dies als einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Friedens, der Stabilität und der Demokratie im euro-atlantischen Raum und als eines der Mittel, die sicherheitspolitische Strategie "Sicherheit durch Kooperation" aktiv umzusetzen. Neben dem Vereinigten Königreich und der Schweiz konnten Dänemark, Finnland, Frankreich, die Niederlande, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden, die Türkei und die Vereinigten Staaten von Amerika für eine Beteiligung an diesem Projekt gewonnen werden. Die gemeinsame Absichtserklärung soll am 20. November in Sarajevo unterschrieben werden. Das Zentrum hat den Auftrag, international anerkannte Ausbildung im Bereich von humanitären Einsätzen und friedensunterstützenden Operationen zu vermitteln. Das Konzept sieht vor, jährlich vorerst 3 Ausbildungskurse von je 8 Wochen für Offiziere der Stufe Leutnant - Major durchzuführen. Es ist vorgesehen, dass bis zu einem Viertel der Teilnehmer Studenten anderer Staaten sind. Die Kurssprache ist Englisch und die Ausbildung steht unter der Leitung von ausländischen Militär- und Zivilpersonen. Die Schweiz leistet finanzielle Beiträge in Form eines einmaligen Betrages von CHF 300'000 an die Entstehungskosten und jährliche Beiträge von CHF 100'000 an die laufenden Kosten. Der Schwerpunkt der schweizerischen Mitwirkung liegt nebst der finanziellen Unterstützung insbesondere im personellen Engagement. So stellt die Schweiz den designierten Stabschef des Zentrums (Oberst), welcher ab 2004 durch einen Berufsunteroffizier unterstützt wird. Eine spätere personelle Beteiligung mit einer weiteren Lehrkraft und/oder Studenten bleibt vorbehalten. EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT Information