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Panzersperren mit ökologischem Wert: Schweizerisches Inventar erstellt

3003 Bern, 24. Oktober 2003

Medieninformation

Panzersperren mit ökologischem Wert: Schweizerisches Inventar erstellt

Panzersperren, Bunker und Festungen wurden ursprünglich zur Verteidigung
unseres Landes gebaut. Die meisten dieser Anlagen haben heute keine
militärische Bedeutung mehr. Ökologisch hingegen können solche Flächen
höchst wertvoll sein. Deshalb wurden diese Objekte gesamtschweizerisch
inventarisiert und bewertet. Im Verzeichnis "Kampf- und Führungsbauten mit
ökologischem Wert oder Potenzial" sind 154 Objekte festgehalten.

1996 hat das VBS beschlossen, die bereits bestehenden Naturwerte sowie das
Potenzial für eine ökologische Aufwertung von Kampf- und Führungsbauten
schweizweit systematisch zu inventarisieren. Diese umfangreiche Arbeit ist
nun abgeschlossen, das VBS-interne Hinweisinventar liegt vor. Es dient allen
für Planung, Bau und Unterhalt verantwortlichen Stellen im VBS als Grundlage
für die Berücksichtigung ökologischer Werte. Kantonen, Gemeinden und
weiteren Interessierten liefert es Hinweise für regionale
Lebensraumvernetzungs- und Aufwertungsprojekte.

In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vogelwarte wurde zur
Inventarisierung eine neue Methode entwickelt: Angehörige des
Festungswachtkorps haben mit Checklisten und Plangrundlagen Naturwerte sowie
die aktuelle landwirtschaftliche Nutzung vor Ort dokumentiert und
fotografiert. Anhand dieser Dokumentationen hat die Schweizerische
Vogelwarte den aktuellen ökologischen Wert und das Potenzial für eine
Aufwertung beurteilt und entsprechende Massnahmen vorgeschlagen. Diese
Informationen stehen VBS-internen, kantonalen und kommunalen Fachstellen
sowie Umweltorganisationen zur Verfügung.

Während und nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der Schweiz ein
Verteidigungsdispositiv mit über 20'000 Werken erstellt. Quer durch Täler
und über Berge wurde Stacheldraht verlegt und Beton in Form von Höckern,
Bunkern, und Gräben verbaut. Viele dieser Objekte haben keine militärische
Bedeutung mehr, ein grosser Teil wurde bereits mit der Armeereform 95
"ausgemustert". Für die Landwirtschaft sind solche Objekte störend, weil das
Land nicht bewirtschaftet werden kann: es lag also ungenutzt brach. Zwischen
Stacheldraht konnten so kleinere und grössere Biotope entstehen.

Bereits seit über zehn Jahren sind Panzersperren und Bunker in
verschiedenster Form zu Gunsten der Natur aufgewertet worden. Heute haben
solche Flächen eine wichtige Bedeutung als Lebensraum für selten gewordene
Tier- und Pflanzenarten.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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