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Schwangerschafts- und Sexualberatung


Bern, den 15. Oktober 2003

Schwangerschafts- und Sexualberatung

Das Angebot ist unterschiedlich und wenig bekannt

Das Bundesamt für Gesundheit hat aufgrund eines parlamentarischen Vorstosses
von Ruth Genner ein Inventar der Dienstleistungs- und Beratungsangebote zu
Schwangerschaftsberatung, Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten und
weiteren Themen im Zusammenhang mit Sexualität und Fortpflanzung erstellt.
Die Ergebnisse des Berichts zeigen, dass das bestehende Angebot wenig
bekannt, zu wenig koordiniert und für bestimmte Themen und Zielgruppen zu
wenig spezialisiert ist.

75 Familienplanungsstellen, 22 Beratungsstellen der AIDS-Hilfe Schweiz und
gegen 20 private Beratungsstellen bieten Schwangerschafts- und
Sexualberatung an. Oft ist aber nicht genügend bekannt, welche
Dienstleistungen die verschiedenen Fachstellen anbieten. Eine Frau, welche
beispielsweise eine Beratung im Fall einer unerwünschten Schwangerschaft
möchte, hat in vielen Kantonen die Qual der Wahl. In anderen sucht sie
dagegen vergeblich nach einem Beratungsangebot, welches mehr umfasst als
eine medizinische Abklärung. Ähnliches gilt für andere Bedürfnisse.
Insgesamt besteht zwar ein breites und vielfältiges Angebot an
Dienstleistungen wie z.B. Aids-Beratung, Sexualerziehung an Schulen,
Beratung bei Sterilität, aber die Angebote sind bei weitem nicht in allen
Regionen vorhanden und oft wenig bekannt.

Das Bundesamt für Gesundheit hat deshalb ein umfassendes Inventar der
Angebote zu Prävention, Beratung, Pflege und Information erarbeiten lassen.
Aufgrund dieser Übersicht werden nun Massnahmen zur Erhöhung der Wirksamkeit
der Schwangerschafts- und Sexualberatung vorgeschlagen.

Zum einen wird der Bund eine Arbeitsgruppe initiieren mit dem Anliegen, die
bestehenden Angebote zu koordinieren, Überschneidungen in den Angeboten zu
vermeiden und Synergien so zu nutzen, dass Lücken und Mängel ausgeglichen
werden können. Hinsichtlich der Verlaufsbeobachtung von Bereichen der
sexuellen und reproduktiven Gesundheit haben das Bundesamt für Statistik
(BFS) und das Gesundheitsobservatorium Obsan bereits wichtige Vorarbeiten
geleistet. Zum andern wird den Kantonen empfohlen, sich zur einheitlicheren
Umsetzung der Gesetze überkantonal zu koordinieren. Der Zugang zu
Beratungsangeboten soll für alle möglichst ohne regionale Unterschiede und
Ungleichheiten möglich sein. Weiter soll das Beratungsangebot für
Migrantinnen und Migranten vor allem in der Aids- und
Schwangerschaftsberatung angepasst werden. Es geht darum, die sprachlichen
und allenfalls kulturellen Bedürfnisse im Zusammenhang mit Ansteckung aber
auch in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Verhütung und Geburt zu
berücksichtigen.

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN

Presse- und Informationsdienst

Auskunft:

Beat Sottas, BAG Bern, Tel. 031 322 95 05