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Bund will schweizweit starkes E-Government


MEDIENMITTEILUNG

Bund will schweizweit starkes E-Government

29. Sep 2003 (EFD) Mit der schweizweiten Initiative "eVanti.ch" will der
Bund in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen und Gemeinden eGovernment
flächendeckend vorantreiben. Die Auftaktveranstaltung vom 29. September 2003
in Luzern zu eGovernment generell und konkret zu Geoinformation hat deutlich
gemacht, dass eine verstärkte Zusammenarbeit auch zwischen den drei
föderalen Ebenen sinnvoll und notwendig ist.

Bis zur ehrgeizigen Vision des Bundes, im Bereich elektronisch abgewickelter
Verwaltungsabläufe ("eGovernment") international führend zu sein, ist es
noch ein weiter Weg. Denn im europäischen Vergleich rangiert die Schweiz im
Bereich eGovernment lediglich auf Platz 15 von 18.

Standardisierung und Mehrfachnutzung

Bundesrat Kaspar Villiger hat in seinem Eröffnungsreferat die grossen
Potentiale des eGovernment für alle Beteiligten deutlich gemacht: die
Zusammenarbeit der Verwaltung könne horizontal und vertikal erleichtert,
intensiviert und verbilligt werden. Dies stärke nicht nur den Föderalismus
sowie den Wirtschaftsstandort Schweiz, sondern verbessere auch die
Dienstleistungen für die Bevölkerung. Für ein kostengünstiges und
bürgerfreundliches eGovernment in guter Qualität bedarf es laut Villiger
zweierlei: einer weitgehenden Standardisierung sowie der Mehrfachnutzung
einmal entwickelter Lösungen.

Mehr eGovernment für weniger Bürokratieaufwand

Die Initiative eVanti.ch steht unter Federführung des
Informatikstrategieorgans des Bundes (ISB). Ziel ist es, die Anzahl der
realisierten eGovernment-Anwendungen in kürzerer Zeit und zu geringen Kosten
zu erhöhen - und dadurch den Bürokratieaufwand für die Bevölkerung, die
Wirtschaft und die Verwaltung selbst zu verringern. Damit soll nicht nur der
Wirtschaftsstandort Schweiz gestärkt und zukunftstauglich gemacht, sondern
auch das Image der Schweiz als fortschrittliche Informationsgesellschaft
verbessert werden.

Bis 2006 europaweit im ersten Drittel

eVanti.ch agiert dabei als Koordinator, der für Austausch, Portfoliopflege,
Benchmarking sowie die interne und externe Kommunikation verantwortlich ist.
Die Initiative setzt vor allem auf zwei Lösungswege: Erstens eine
eGovernment-Datenbank, die den Beteiligten auf allen Ebenen einen Überblick
darüber verschaffen soll, wer im Land an welchen Ideen und Projekten
arbeitet, welche Lösungen bereits erfolgreich laufen und gegebenenfalls
übernommen werden können. Zweitens will eVanti.ch die Fortschritte in der
Umsetzung des eGovernment regelmässig messen. Ziel bis Ende 2005: Die
Schweiz soll in den relevanten internationalen eGovernment-Benchmarks im
ersten Drittel rangieren.

Wenig Austausch guter Lösungen

Das Haupthindernis, weshalb eGovernment in der Schweiz bisher nur sehr
langsam und nicht flächendeckend vorankommt, ist leicht auszumachen: anders
als in anderen europäischen Ländern liegt die Verantwortung für eGovernment
in der föderal organisierten Schweiz dezentral bei den Kantonen und
Gemeinden. Kantons- oder auch nur gemeindeübergreifende Lösungen lassen sich
nur schwer realisieren. Isolierte Insellösungen sind in der komplexen
Verwaltung mit ihren zahlreichen Akteuren noch die Regel.

Erfolgreich laufende Projekte

Regional erfolgreich laufende Fallbeispiele im Bereich Geoinformation
zeigten an der Tagung in Luzern jedoch, dass die Schweiz in spezifischen
eGovernment-Bereichen im internationalen Vergleich durchaus mithalten kann.
Der Obwaldner Regierungsrat Hans Wallimann und Nationalrat Felix Walker,
Verwaltungsratspräsident der GeoSwiss AG, betonten die zahlreichen
Synergiepotenziale, die eine regionale und nationale Vernetzung von Geodaten
über sogenannte Geodatendrehscheiben in sich birgt.

Grosses volkswirtschaftliches Sparpotenzial

Wesentliche Vorteile für die beteiligten Kantone bringt auch das
präsentierte Projekt "Geoinformation Zentralschweiz" der Zentralschweizer
Regierungskonferenz: Nicht jeder Kanton und jede Gemeinde muss alle Lösungen
neu und damit unterschiedlich erfinden - eine wesentliche Voraussetzung für
flächendeckendes eGovernment. Das volkswirtschaftliche Sparpotenzial
gemeinsamer Geonormen und Datenmodelle ist enorm.

Basis für wichtige Standortentscheidungen

Der Direktor des Bundesamtes für Landestopographie Erich Gubler betonte in
seiner Funktion als Präsident der interdepartementalen
GIS-Koordinationsgruppe (GKG), dass sich die Verfügbarkeit und der Zugang zu
qualitativ guten Geoinformationen positiv auf Wirtschaftswachstum sowie die
nachhaltige ökologische und soziale Entwicklung der Gesellschaft auswirke.
So würden gerade wichtige Standortentscheide auf Basis solcher verfügbaren
Informationen getroffen. Das Impulsprogramm e-geo.ch des Bundes bündele und
fördere Aktivitäten und Massnahmen zum Aufbau einer Nationalen
Geodaten-Infrastruktur.

Auskunft: Lorenz Furrer, Informatikstrategieorgan des Bundes, Tel.: 031 322
77 37/079 239 44 78

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