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Ueberprüfung vorzeitiger Pensionierungen im VBS

3003 Bern, 29. August 2003

Medieninformation

Ueberprüfung vorzeitiger Pensionierungen im VBS

Eine grössere Anzahl von geplanten Frühpensionierungen im VBS mussten im Mai
2003 rückgängig gemacht werden, worauf der Chef VBS eine interne
Untersuchung über die Abläufe anordnete. Der nun vorliegende
Untersuchungsbericht von alt Generalstabschef Dr. Arthur Liener weist
hauptsächlich auf Mängel in der Zusammenarbeit und Koordination zwischen
Linienvorgesetzten und Personaldiensten verschiedener Stufen hin. Ein
weiteres Manko wurde bei der zweckmässigen Information der Betroffenen
aufgedeckt. Eine Reihe von Empfehlungen soll zur Verbesserung der Führung in
den Personalbereichen beitragen. Bundesrat Samuel Schmid will Lehren aus
diesem Bericht ziehen und entsprechende Massnahmen anordnen.

Im Mai dieses Jahres hat das Eidg. Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) insgesamt 132 geplante und eingeleitete
Frühpensionierungen von 58- und 59jährigen Mitarbeitenden gestoppt. Diese
wurden damals teilweise entgegen der gängigen Praxis im Departement und in
der Bundesverwaltung festgelegt.

Mitte Juli 2003 hat der Chef VBS, Bundesrat Samuel Schmid im Sinne von
Härte- und Ausnahmefällen entschieden, 40 dieser Mitarbeitenden die
vorzeitige Pensionierung dennoch zu gewähren und die Situation für die
übrigen 92 Mitarbeitenden im Rahmen des Personalabbaus und der Kredite 2004
später zu prüfen.

In einem persönlichen Brief an alle Betroffenen hat sich der Chef VBS für
die entstandenen Probleme entschuldigt und die Resultate seiner im Juni 2003
angeordneten internen Untersuchung über die Abläufe durch den früheren
Generalstabschef, Dr. Arthur Liener, auf Ende August in Aussicht gestellt.

Dieser Untersuchungsbericht liegt nun vor und hält im Wesentlichen Folgendes
fest:

Die Bundespersonalverordnung sieht die Möglichkeit vorzeitiger
Pensionierungen vor. Für 2003 können im ganzen VBS - im Rahmen des
bewilligten Voranschlages - 255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorzeitig
pensioniert werden, davon sind 45 unter 60 Jahre alt. Allerdings gibt es
kein Recht auf vorzeitige Pensionierung.

Die Überprüfung von 132 frühzeitigen Pensionierungen vor dem 60. Altersjahr
(75 im Festungswachtkorps (FWK), 37 im Bundesamt für Betriebe des Heeres und
20 in der Luftwaffe) hat ergeben, dass 92 Bedienstete ihre Pension nicht
vorzeitig antreten können.

Im VBS hat zu Beginn des Jahres 2003 eine umfassende Reorganisation der
Verwaltung eingesetzt. Im Hinblick auf den Start der Armee XXI am 1. Januar
2004 wird das Departement in Teilbereichen neu geführt, vor allem in der
Armee und in deren Verwaltung. Dort werden seit dem 1. Januar 2003 die neuen
Strukturen und Abläufe getestet. Dies hat sich vermutlich im
Personalbereich, vor allem aber in der Frage der vorzeitigen Pensionierungen
verhängnisvoll ausgewirkt. Zudem fiel der Wechsel in der Verantwortlichkeit
der Personalführung für den Departementsbereich "Verteidigung" in diesen
entscheidenden Zeitabschnitt (Frühjahr 2003).

Die Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Vorgesetzten (Linie) und
den Personalchefs der verschiedenen Stufen (Stabsfunktion) in Fragen der
Personalführung war teilweise mangelhaft. Absprachen über das heikle Thema
"vorzeitige Pensionierungen" und deren Finanzierung waren zu wenig präzis.

Die Information der Betroffenen war ungenügend. Vor allem wurde in einer
derart heiklen und persönlichen Sache mit mangelnder Sensibilität
kommuniziert. Verhängnisvoll wirkte sich der Umstand aus, dass vor allem im
FWK durch die Personaldienste und die Linie unkoordiniert informiert worden
ist.

Die Untersuchung gibt eine Reihe von Empfehlungen zur Verbesserung der
Führung im Personalbereich ab. Darunter im Wesentlichen folgende:
* Präzisierung des Um- und Abbaukonzeptes für das Personal
* Reduktion der Verantwortlichkeitsstufen im Personalwesen
* Straffere Führung des Ressourcen- und Personalmanagements
* Verbesserung der Kommunikation im Personalwesen

Die Zuordnung einer eigentlichen Verantwortlichkeit und somit die
Bezeichnung eines Fehlbaren liess sich aus den Untersuchungen nicht
ableiten.

Der Chef des VBS, Bundesrat Samuel Schmid, legt Wert darauf, dass aus diesem
bedauerlichen Vorfall die Lehren gezogen werden, um in Zukunft derart
gravierende Fehler zu vermeiden.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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