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Frauenfeld (TG), Mels (SG), Brugg (AG): Drei Ausbildungsplätze der Armee erhalten Umweltzertifikat

3003 Bern, 4. Juli 2003

Medieninformation

Frauenfeld (TG), Mels (SG), Brugg (AG): Drei Ausbildungsplätze der Armee
erhalten Umweltzertifikat

Die Stiftung "Natur & Wirtschaft" hat die Waffenplätze Frauenfeld und Mels
und das Zeughausareal von Brugg mit dem Zertifikat "Naturpark der Schweizer
Wirtschaft" ausgezeichnet. Voraussetzung für diese Auszeichnung ist eine
naturnahe Gestaltung von mindestens 30 Prozent der Fläche. Bisher haben 180
Unternehmen dieses Zertifikat erhalten. Im VBS wurde bereits im Mai 2001 der
Waffenplatz Herisau-Gossau zertifiziert.

Die Stiftung "Natur & Wirtschaft" hat den Leitern der Zeughausbetriebe Mels,
Frauenfeld und Brugg die Zertifikate "Naturpark der Schweizer Wirtschaft"
übergeben. Hinter der Stiftung stehen der Verband Schweizer Gasindustrie,
der Schweizerische Fachverband für Sand und Kies und das Bundesamt für
Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL). Voraus-setzung für das Zertifikat ist
ein jahrelanges umfassendes Engagement für naturnahe Gestaltung der
Betriebsflächen. Die Stiftung zeichnet Schweizer Unternehmen aus, die
mindestens 30 Prozent ihrer Fläche naturnah gestalten. Das Departement für
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) ist mit rund 25'000
Hektaren der grösste Landbesitzer der Schweiz. Dies entspricht immerhin
sechs Prozent unserer Landfläche. Auf diesen mili-tärischen
Ausbildungsräumen findet sich eine aussergewöhnliche Dichte von
schützens-werten Lebensräumen, mit den regional grössten Vorkommen gewisser
bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Dieser Verantwortung ist sich das VBS
bewusst und engagiert sich seit Jahren intensiv für die Umwelt. Die
Grundsätze sind im 1996 erschienenen Umwelt-leitbild festgehalten.

Sämtliche nun ausgezeichneten militärischen Ausbildungsplätze pflegen seit
gut sieben Jahren ihre Ausbildungsflächen nach klaren Massnahmenplänen. Dazu
wurden in allen Betrieben die Naturwerte erfasst, ein Massnahmenplan
erstellt und umgesetzt. In die Erfolgskontrolle sind auch kantonale und
kommunale Naturschutzfachstellen einge-bunden. Nicht nur bei der Pflege der
Flächen sondern auch bei Neubauten wird ein wesentliches Augenmerk auf die
naturnahe Gestaltung gelegt. Die Erfolgskontrolle ermöglicht eine
kontinuierliche Verbesserung der Flächen. Das Zertifikat "Naturpark der
Schweizer Wirtschaft" beinhaltet alle zwei Jahre eine Überprüfung der
Situation.

Regionale Besonderheiten

In Frauenfeld (TG) wurde der rund 493 ha grosse Waffenplatz zertifiziert. Im
1921 einge-richteten Schutzgebiet finden viele Pflanzen- und Tierarten
ideale Lebensbedingungen. Die Auen und das Amphibienlaichgebiet haben sogar
nationale Bedeutung. Beim Neubau der Kasernenanlage Auenfeld 1983 wurde auf
die schützenswerten Räume Rücksicht genommen. Damals, 1996 und 2001, wurden
die Pflanzen- und Tierbestände inventarisiert (akutell 1'157 Arten) und wo
möglich schrittweise neue wertvolle Lebensräume geschaffen.

In Mels (SG) wurde der Ausbildungsplatz Magletsch zertifiziert. Dort
befinden sich auf einer Fläche von 40 ha national bedeutende Trockenwiesen
und Flachmoore. Auf diesen mit geschützten Blumen bewachsenen Flächen leben
beispielsweise jede vierte einhei-mische Vogelart sowie jede sechste
einheimische Schmetterlings- und Heuschreckenart. 1996 wurde zusammen mit
einer privaten Naturschutz-Stiftung ein Nutzungskonzept erarbeitet, das
seither minuziös umgesetzt wird.

Das Areal des Zeughauses Brugg (AG) mit über 7 ha wird seit dem Neubau 1986
naturnah gestaltet und extensiv gepflegt. Dachbegrünungen, grosszügige
Kiesflächen und ein wertvolles Amphibienlaichgebiet zeichnen das Areal aus.
Die Hälfte der in der Schweiz vorkommenden Amphibienarten lebt dort.
Ausserdem wurde dort jede vierte einheimische Vogelart und jede fünfte
Fledermausart beobachtet. Weil Kiesflächen immer seltener werden, sind diese
Gebiete für Pflanzen, Insekten und Amphibien besonders wertvoll.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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