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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Bericht über das gewerbliche Bürgschaftswesen

Bericht über das gewerbliche Bürgschaftswesen

Das gewerbliche Bürgschaftswesen ist eines der wenigen Instrumente des
Bundes, um die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
im Inland zu unterstützen. Ohne Reform droht es unterzugehen. Der
Bericht des Bundesrates prüft einerseits die Konse-quenzen eines
Ausstiegs, andererseits schlägt er vier Reformvarianten vor.

Das gewerbliche Bürgschaftswesen ist zur Zeit wenig attraktiv. Seit
Mitte der 90er Jahre nimmt das Bürgschaftsvolumen stetig ab, weil die
Kosten für die Unternehmen zu hoch sind und die Banken die Bonität der
Bürgschaftsgenossenschaften als schlecht einstufen, obwohl der Bund 50
bis 90 Prozent von allfälligen Bürgschaftsverlusten der gewerblichen
Bürgschaftsgenossenschaften übernimmt. Geprüft werden im weiteren die
Folgen eines Ausstiegs (Variante 0) gegenüber dem Status quo (Variante
1), also der Beibehaltung des aktuellen Zustands. Ohne eine Stärkung
des Bürgschafts-wesens ist aber von einem Zusammenbruch des Systems
auszugehen, sollte sich die wirtschaftliche Lage verschlechtern.

Variante 2 schlägt eine Rekapitalisierung des Systems in der Höhe von
100 Millionen Franken mit Bundesmitteln vor. Variante 3 sieht die
Beschränkung des einmaligen Bundesbeitrags auf 50 Millionen vor, bei
einer gleichzeitigen Erhöhung der Bundesbeteiligung an den
Bürgschaftsverlusten. Die weiteren Varianten empfehlen den Ausbau des
Unternehmenscoachings zur Erschliessung von Fremd- und Eigenmitteln
respektive die Integration des Bürgschaftswesens in die neue
Regionalpolitik und damit die Beschränkung seiner Anwendung auf
Unternehmen in Berggebieten. Allen Reformvarianten gemeinsam ist eine
Restrukturierung und Professionalisierung des Netzwerkes.

Die erneute Reform des gewerblichen Bürgschaftswesens ist notwendig,
weil die Ende der 90er Jahre durchgeführte Reorganisation ein
unbefriedigendes Resultat zeigte. Nach dem Rückzug der Grossbanken ist
das Bürgschaftsvolumen in den letzten Jahren auf 200 Millionen Franken
gesunken. Die 2002 durchgeführten Hearings mit den betroffenen Kreisen
haben gezeigt, dass die Grossbanken weiterhin nicht bereit sind, sich
am gewerblichen Bürgschaftssystem zu beteiligen. Die Kantonal- und
Regionalbanken nehmen eine positivere Haltung ein: Sie stimmen einer
weiteren Zusammenarbeit mit den Genossenschaften zu, wollen aber nicht
zur Rekapitalisierung des Systems beitragen. Die Erwartungen der
Gewerbekreise gegenüber dem Bund sind infolgedessen sehr hoch.

Der Bericht zur Stärkung des gewerblichen Bürgschaftswesens antwortet
auf ein Postulat der Kommission für Wirtschaft und Abgaben. Der
Bundesrat hat das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement
beauftragt, alle Varianten bis Ende 2004 zu prüfen. Der vollständige
Bericht steht unter http://www.kmuinfo.ch/pl/publikationen zur
Verfügung.

seco,
 Leistungsbereich Standortförderung,
 Philippe Jeanneret,
 Ressortleiter Unternehmen/Finanzierungen,
 Tel.  031 322 29 61