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195 Pikettereignisse und eine einzige Lagedarstellung

8044 Zürich, 1. Juli 2003

Medieninformation

Halbjahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

195 Pikettereignisse und eine einzige Lagedarstellung

Im ersten Semester 2003 gingen bei der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) 195
Ereignismeldungen ein. Damit blieb die absolute Ereigniszahl gegenüber der
Vorjahresperiode nahezu konstant. Dank dem Ausbau der Elektronischen
Lagedarstellung können die Einsatzstellen bei Bund und Kantonen aber immer
schneller und umfassender mit einer einzigen Informationsplattform
orientiert werden.

In den vergangenen sechs Monaten gingen auf dem Alarmtelefon der Nationalen
Alarmzentrale (NAZ) Meldungen zu 195 Ereignissen ein. Gegenüber der
Vorjahresperiode mit 185 Fällen blieb die Zahl damit nahezu konstant. In den
ersten sechs Monaten des Jahres 2003 bezogen sich 58 Meldungen auf das
Inland. Das Schwergewicht lag wie im Vorjahr bei der raschen Verbreitung von
Unwetterwarnungen (11) und Erdbebenmeldungen (20) an die Einsatzkräfte der
Kantone, sowie der Aufbereitung der Lage in der Web-basierten Elektronischen
Lagedarstellung.

Im Ausland lag das Schwergewicht der Meldungen erneut bei Transportunfällen
und illegalem Handel mit radioaktivem Material sowie bei Zwischenfällen in
Kernkraftwerken. Am aufwändigsten war ein Ereignis im ungarischen
Kernkraftwerk Paks, wo es im April nach einem technischen Defekt zum
Austritt von geringen Mengen Radioaktivität kam.

Elektronische Lagedarstellung - Informationsplattform der Zukunft

Nebst der Bewältigung der Pikettereignisse stand die Weiterentwicklung der
Elektronischen Lagedarstellung im Vordergrund. Ursprünglich als
Kommunikationsplattform für Notfallpartner bei einem Radioaktivitätsunfall
entwickelt, wird die Elektronische Lagedarstellung heute bei
Grossereignissen unterschiedlichster Art eingesetzt. Gerade das Erdbeben am
22. Februar in den Vogesen, das weite Teile der Schweiz erschütterte, zeigte
den Vorteil dieser Informationsplattform. In sehr kurzer Zeit konnten sich
die unterschiedlichsten Einsatzkräfte über die Situation informieren. Das
Potenzial der Elektronischen Lagedarstellung wird aber noch nicht voll
ausgenutzt, da sich die meisten Notfallorganisationen darauf beschränken
Informationen abzurufen, ohne die eigenen Informationen auch selbstständig
zu publizieren - was vom System her möglich wäre. Fast täglich nimmt der
Benutzerkreis sowohl auf Stufe Bund als auch in den Kantonen zu, so dass die
Elektronische Lagedarstellung auch während dem G8-Gipfel in Evian
erfolgreich eingesetzt werden konnte.

Training über Landesgrenzen hinweg

Im ersten Semester 2003 nahm die Nationale Alarmzentrale an zwei Übungen mit
ausländischen Partnern teil. Im März beteiligten sich diverse deutsche
Stellen an der schweizerischen Gesamtnotfallübung mit dem Kernkraftwerk
Beznau. Diese Übung war als reine Stabsübung angelegt. Auf Grund der
unterschiedlichen Gesetzesgrundlagen und Informationsabläufe wurde allen
Beteiligten klar, wie wichtig ein intensiver Kontakt über die Landesgrenzen
hinweg ist.

Den praktischen Einsatz trainierten Vertreter der NAZ und des
österreichischen Innenministeriums Ende Juni in Kärnten. Mit Hilfe von
Helikoptern wurden radioaktive Quellen aus der Luft geortet.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT

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