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Nationale Alarmzentrale trainiert in Kärnten

Zürich, 19. Juni 2003

Medieninformation der Nationalen Alarmzentrale

Radioaktivitätsmessung aus dem Helikopter

Nationale Alarmzentrale trainiert in Kärnten

Jedes Jahr führt die Nationale Alarmzentrale (NAZ) mit einem Super Puma
Helikopter der Armee Messflüge zur Überprüfung der Radioaktivität in der
Schweiz durch. Im Rahmen des Katastrophenschutzabkommens mit Österreich
findet ein Teil des Messprogrammes 2003 zusammen mit Partnern im
österreichischen Innenministerium in Kärnten statt.

Vom 23. bis 26. Juni 2003 führt die Nationale Alarmzentrale (NAZ) das
alljährliche Radioaktivitätsmessprogramm Aeroradiometrie durch. Mit Hilfe
der Aeroradiometrie kann die Radioaktivität auf der Erdoberfläche vom
Helikopter aus registriert werden. Turnusgemäss wird in diesem Jahr die
Umgebung der beiden Kernkraftwerke Mühleberg und Gösgen überflogen. Dabei
wird das Gelände in einem Umkreis von rund 20 Kilometern um die Anlagen
ausgemessen.

Schwergewicht des Messprogrammes in Kärnten
Im Rahmen des österreichisch/schweizerischen Katastrophenschutzabkommens aus
dem Jahr 2000 führen das österreichische Innenministerium und die Nationale
Alarmzentrale (NAZ) der Schweiz eine gemeinsame Messübung in der Region von
Klagenfurt (Bundesland Kärnten) durch. Bei der Übung geht es um die
gemeinsame Ortung von ausgelegten radioaktiven Quellen. Im Rahmen der Übung
sollen einerseits die Einsatzverfahren der beiden Länder aufeinander
abgestimmt werden, anderseits geht es um die Vergleichbarkeit der
Messergebnisse, kommen doch unterschiedliche Systeme zum Einsatz.

Internationale Kooperation von grosser Bedeutung
Der internationalen Kooperation bei grossen Radioaktivitätsereignissen wird
seit längerem hohe Priorität beigemessen. Insbesondere der Reaktorunfall in
Tschernobyl im Jahre 1986 hat die räumliche Ausdehnung solcher Unfälle
verdeutlicht, als weite Teile Europas von einer radioaktiven Wolke in
Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Nationale Alarmzentrale der Schweiz
beteiligt sich daher bereits seit 1995 an internationalen Messprogrammen. So
wurden gemeinsame Messflüge bereits mit den französischen und deutschen
Partnern durchgeführt und auch mit Österreich gab es im Jahre 1997 erste
Kalibrierungsflüge über den Ötztaleralpen. Im Jahre 2002 nahm das Schweizer
Messteam zudem an der internationalen Übung ECCOMAGS in Schottland teil.

Aeroradiometrie - Messverfahren mit hoher Effizienz
Herkömmliche Radioaktivitäts-Messverfahren am Boden erlauben nur Aussagen
für die unmittelbare Umgebung des Messplatzes. Ergänzend dazu kann mit der
Aeroradiometrie in kurzer Zeit eine grosse Fläche ausgemessen werden. Mit
dem Super Puma Helikopter der Luftwaffe kann innerhalb von rund drei Stunden
eine Fläche von rund 70 Quadratkilometern kartiert werden. Dabei fliegt der
Helikopter in parallelen Bahnen von 250 Metern Abstand stets knapp 100 Meter
über Grund. Während des Fluges zeichnen die Messgeräte an Bord des
Helikopters im Sekundenintervall die Radioaktivitätswerte auf.

NAZ: drei Buchstaben - ein Begriff
Die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ist die Fachstelle des Bundes bei
Ereignissen mit erhöhter Radioaktivität. Mit einem automatischen Messnetz
überwacht sie laufend die Radioaktivität in der Schweiz. Im Falle erhöhter
Werte bietet sie weitere Messmittel auf, so auch den Aeroradiometrie Super
Puma. Die Messungen im Jahre 2003 werden zusammen mit Fachspezialisten des
Paul-Scherrer-Institutes (PSI), der Sektion Überwachung der Radioaktiviät
(SUeR) beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Hauptabteilung für die
Sicherheit der Kernanlagen (HSK) durchgeführt. Wie schon in den Vorjahren
kann das Messteam auch dieses Mal auf die Unterstützung der Luftwaffe
zählen, die einen Super Puma Helikopter sowie Piloten und Mechaniker zur
Verfügung stellt.

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR
VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT