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Mehr Lehrstellen, mehr Jugendliche vor der Berufswahl

Mehr Lehrstellen, mehr Jugendliche vor der Berufswahl

Laut Hochrechnung des Lehrstellenbarometers werden im Jahr 2003 70'000
Lehrstellen angeboten; 500 Lehrstellen mehr als am gleichen Stichtag
vor einem Jahr. Gleichzeitig stehen mit 73'000 Jugendlichen 3'000 mehr
als im Vorjahr vor der Berufswahl. Das Bundesamt für Berufsbildung und
Technologie (BBT) rechnet aufgrund letztjähriger Entwicklungen, dass
die Dynamik auf dem Lehrstellenmarkt bis in den Sommer hinein zu einer
weiteren Erhöhung des Stellenangebotes wie auch zu Umorientierungen bei
einzelnen Jugendlichen führen wird. Zudem hat die Task Force
„Lehrstellen 2003“ Ende Mai verschiedene Massnahmen zur Schaffung
zusätzlicher Lehrstellen gutgeheissen.

Die Ergebnisse aus der Befragung der Unternehmungen verzeichnen am 15.
April 2003 eine leichte Zunahme des Gesamtangebotes an
Ausbildungsplätzen. Gegenüber dem Stichtag des Vorjahres bieten die
Unternehmungen 70'000 Plätze an (2002: 69'500). Von den angebotenen
Lehrstellen sind gemäss Aussagen der befragten Unternehmungen bereits
70% (2002: 71%) vergeben. Hochgerechnet sind dies 49'500 (2002: 49'000)
vergebene Lehrstellen, die knapp 20'500 (2002: 20'500) noch offenen
Lehrstellen gegenüberstehen.
Bis zum Stichtag konnte das Angebot an Ausbildungsplätzen gegenüber dem
Vorjahr in den Berufen der Metall- und Maschinenindustrie (2003:
18'000, 2002: 16'000), des Baugewerbes (2003: 8'500, 2002: 7'500) und
des Gastgewerbes (2003: 5'500, 2002: 3'000) erhöht werden. In der Höhe
des Vorjahres befinden sich die Lehrstellen der Verkaufsberufe (2003:
7'000, 2002: 6'500) und der technischen Berufe (2003: 4'000, 2002:
3'500). In den Büroberufen ist das Angebot an Lehrstellen
zurückgegangen (2003: 12'500, 2002: 14'500).
Beliebtester Ausbildungswunsch der Jugendlichen ist nach wie vor die
Berufslehre. Das Lehrstellenbarometer verzeichnet eine erneute Zunahme
des Interesses um 1% auf 59% (2001: 60%, 2002: 58%). Hochgerechnet sind
das 73'000 Jugendliche (2002: 70'000). Die Zunahme ist bedingt durch
das demografische Wachstum sowie durch die höhere Zahl Jugendlicher,
die nach einem Übergangsjahr auf den Lehrstellenmarkt drängen. In der
Befragung der Jugendlichen haben 46'000 (2002: 45'500) angegeben,
bereits eine Lehrstellenzusage erhalten zu haben. Die Fehlerspanne von
3'500 Lehrstellen gegenüber der Befragung der Unternehmungen zeigt die
Notwendigkeit zweier Befragungen auf. Im Vordergrund der
Lehrberufswünsche stehen nach wie vor die Berufe der Metall- und
Maschinenindustrie (2003: 24%, 2002: 29%) sowie die Büroberufe (2003:
22%, 2002: 25%).
Während bei den Ausbildungswünschen keine grossen Unterschiede nach
Nationalitäten auszumachen sind, bestätigen sich die schon in den
früheren Erhebungen festgestellten Differenzen bei der
Lehrstellenvergabe: Während 69% der schweizerischen Jugendlichen (67%
Frauen, 70%Männer) einen Lehrvertrag abschliessen konnten, trifft dies
nur auf 41% der ausländischen Jugendlichen (40% Frauen, 41% Männer) zu.
In allen Berufsgruppen nimmt die Zahl der Bewerbungsschreiben deutlich
zu. Durchschnittlich erhalten die Unternehmungen 11 Bewerbungen pro
Lehrstelle.. Die Informatikberufe erzielen mit 23 Anfragen pro Stelle
den höchsten Wert und liegen damit klar vor dem frühen Spitzenreiter
der KV-Lehre mit 19 Anfragen. Am wenigsten Bewerbungen erhält dieses
Jahr das Baugewerbe mit 5 Anfragen pro Stelle.
Die Dynamik auf dem Lehrstellenmarkt bis in den Sommer hinein führt
erfahrungsgemäss zu einer weiteren Erhöhung des Stellenangebots wie
auch zu Umorientierungen bei einzelnen Jugendlichen. Dies ist
hauptsächlich in der Westschweiz und im Kanton Tessin der Fall, wo die
Lehrstellenvergabe traditionell um rund ein Vierteljahr später einsetzt
als in der Deutschschweiz. Momentan sind in der Westschweiz erst 55%
und im Tessin sogar erst 27% der dort ausgeschriebenen
Ausbildungsplätze vergeben, während der Anteil in der Deutschschweiz
bereits bei 76% liegt. Die von Bundesrat Joseph Deiss eingesetzte Task
Force „Lehrstellen 2003“ hat zudem Ende Mai mehrere Massnahmen des BBT
gutgeheissen, um kurzfristig gezielt Lehrstellen zu schaffen. Dazu
zählt die finanzielle Unterstützung von Lehrstellenförderern,
zusätzlichen Lehrbetriebsverbünden und Lehrstellen-Marketingmassnahmen.
Das aktuelle Lehrstellenbarometer basiert auf den Aussagen von 2'575
Unternehmungen, die Lehrstellen anbieten, und 2'632 Jugendlichen, die
vor der Berufswahl stehen. Beide Umfragen sind repräsentativ für die
ganze Schweiz.

Internet:
Lehrstellenbarometer: www.bbt.admin.ch (Berufsbildung // Dossier und
Projekte // Lehrstellenbarometer)
Task Force „Lehrstellen 2003“: www.bbt.admin.ch ( Dossier Task Force
Lehrstellen 2003)

Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT),
 Kommunikation, Helen Stotzer,
 Tel. 031 322 83 63,
 helen.stotzer@bbt.admin.ch

 Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT),
 Leistungsbereich Berufsbildung,
 Dr. Hugo Barmettler,
 Tel. 031 323 20 29,
 hugo.barmettler@bbt.admin.ch