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Besuch des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki in der Schweiz am 10. Juni 2003 in Bern

 EIDGENÖSSISCHES DEAPRTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
Bern, 05. Juni 2003

Pressemitteilung

Besuch des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki in der Schweiz am 10.
Juni 2003 in Bern

Auf Einladung des Bundesrates stattet Thabo Mbeki, der Präsident der
Republik Südafrika, der Schweiz am 10. Juni 2003 einen offiziellen Besuch
ab. Dieser bietet Gelegenheit, die ausgezeichneten Beziehungen zwischen der
Schweiz und Südafrika zu vertiefen.

Präsident Mbeki wird vom Handels- und Industrieminister, Alec Erwin, und dem
stellvertretenden Aussenminister Aziz Pahad begleitet. Die Schweizer
Delegation wird von Präsident Pascal Couchepin geleitet und schliesst auch
Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss und Aussenministerin Micheline
Calmy-Rey ein.

Die offiziellen Gespräche zwischen den beiden Delegationen sollen die
bilateralen Beziehungen weiter festigen und vertiefen. Gegenstand sind u.a.
neue Formen der Zusammenarbeit, internationale Themen von gemeinsamem
Interesse, die jüngsten Entwicklungen in der Region der Grossen Seen und im
Nahen Osten sowie die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD)
diskutiert. Ein weiteres Thema sind der digitale Graben und der Weltgipfel
zur Informationsgesellschaft.

Anlässlich des Besuchs von Präsident Mbeki wird eine neue Absichtserklärung
über die gemeinsame Zusammenarbeit unterzeichnet, die die frühere
Absichtserklärung ergänzen und eine nützliche Grundlage für die Entwicklung
neuer gemeinsamer Projekte auf dem afrikanischen Kontinent bilden wird. Dazu
gehören unter anderem die Förderung privater Unternehmen, die Erleichterung
des regionalen Handels und die Entminung.

 Bilaterale Beziehungen
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Südafrika sind sehr gut und
freundschaftlich.

Mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Franken im Jahr 2002 ist die
Schweiz ein wichtiger Handelspartner Südafrikas. Auf bilateraler Ebene ist
Südafrika der wichtigste Handelspartner der Schweiz auf dem afrikanischen
Kontinent.

Mit Direktinvestitionen in der Höhe von 777 Millionen Franken seit 1994
bleibt die Schweiz ein wichtiger Investor. 2002 war unser Land der
sechstgrösste ausländische Direktinvestor in Südafrika. Eine Reihe von
Schweizer Unternehmen sind in Südafrika tätig. Viele benutzen Südafrika auch
als Basis für ihre Geschäfte im übrigen Afrika, vor allem im südlichen
Afrika. Südafrikanische Tochtergesellschaften und Niederlassungen von
Schweizer Unternehmen beschäftigen rund 22 000 Menschen in Südafrika und
vertreten mehrere bekannte multinationale Konzerne.

Die Schweiz unterstützt den südafrikanischen Übergangsprozess seit 1994 mit
einem besonderen Programm, das auf gute Regierungsführung, Bildung und
Landreform ausgerichtet ist. Die Schweiz war auch das erste Land, das einen
finanziellen Beitrag an den Entschädigungsfonds der Wahrheits- und
Versöhnungskommission leistete und deren Ermittlungsteam Schweizer Experten
zur Verfügung stellte.

Die Schweiz hat den wirtschaftlichen und sozialen Wandel in Südafrika bis
jetzt mit insgesamt 150 Millionen Franken unterstützt. Dabei gründete sie
unter anderem die Schweizerisch-südafrikanische Kooperationsinitiative
(SSACI). Diese verfügt über ein Jahresbudget von 2 Millionen Franken (das
zur Hälfte von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und zur
Hälfte von Schweizer Unternehmen finanziert wird, die in Südafrika aktiv
sind) und unterstützt Projekte von südafrikanischen
Nichtregierungsorganisationen im Hinblick auf bessere
Beschäftigungsmöglichkeiten für historisch benachteiligte Südafrikanerinnen
und Südafrikaner.

Ausserdem unterstützte die Schweiz eine Reihe von friedenspolitischen
Projekten im südlichen Afrika. Dazu gehören die Errichtung einer
Schlichtungsstelle für Streitigkeiten am Arbeitsplatz (zusammen mit der
Internationalen Arbeitsorganisation), eines Frühwarnsystems am "Institute
for Security Studies" in Pretoria und eines Forums für Spezialisten für
Verfassungsfragen in Afrika.

Die schweizerische Wirtschaftszusammenarbeit beinhaltet etwa den Aufbau
eines Zentrums für sauberere Produktion (Cleaner Production Center, CPC) zur
Erhöhung der Oeko-Effinzienz gewisser Industriesektoren oder auch
Mechanismen zur Unterstützung der Aktivität im Zusammenhang mit
Direktinvestitionen. Um die Kapazitäten bezüglich Handelsrecht im südlichen
Afrika auszubauen, trug die Schweiz zur Errichtung eines
Handelsrechts-Zentrums (Trade Law Centre, TRALAC) an der Universität von
Stellenbosch bei.