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Teilnahme der Schweiz an der Ministerkonferenz der Europäischen Weltraumagentur ESA in Paris

Eidgenössisches Departement des Innern

Eigenössisches Volkswirtschaftsdepartement

Medienmitteilung
Bern, 21.Mai 2003

Teilnahme der Schweiz an der Ministerkonferenz der Europäischen
Weltraumagentur ESA in Paris

Der Bundesrat hat beschlossen, dass die Schweiz an der ESA-Ministerkonferenz
vom 27. Mai 2003 in Paris teilnehmen wird. Die Konferenz hat zum Ziel, die
Konkurrenzfähigkeit der ESA auf dem Gebiet der Trägerraketen zu sichern, die
europäische Beteiligung an der Internationalen Raumstation (ISS) zu
bestätigen und den Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der ESA und der
Europäischen Union festzulegen. Die Schweizer Delegation wird von
Staatssekretär Charles Kleiber, Direktor der Gruppe für Wissenschaft und
Forschung angeführt.

Die Schweiz wird in Paris ihre Unterstützung des europäischen
Trägerraketenbereichs bekräftigen. Um dessen Konkurrenzfähigkeit zu sichern
und für Europa den für eine Weltraumstrategie nötigen unabhängigen Zugang
zum Weltraum zu bewahren, sollen zur Nutzung der Ariane-Rakete
Rahmenbedingungen eingeführt werden, die mit denjenigen der durch die
öffentliche Hand oftmals stark unterstützten Konkurrenten vergleichbar sind.
Die europäische Industrie benötigt ein solches politisches Signal, um zu
einer Sanierung beizutragen. Die Beteiligung der Schweiz an diesen
Massnahmen ist nicht nur Ausdruck von Solidarität mit den europäischen
Partnern, sondern trägt vor allem auch zur Aufrechterhaltung unserer Rolle
bei der wiederkehrenden Ariane-Produktion (Nutzlastabdeckung, Drucksensoren,
Bodenanlagen) bei. Eine Nichtteilnahme würde zu einem Verlust von
Marktanteilen unserer Industrie führen, die sich während 30 Jahren mit
Erfolg auf diesem Gebiet behauptet hat.

Die Schweiz erneuert auch ihre Unterstützung für die ISS, indem sie die
vorgesehene Freigabe der für das Betriebsprogramm bis 2004 notwendigen
Gelder gutheisst. Dieser Entscheid drängt sich umso mehr auf, als die ESA
nach dem Unglück des Raumschiffs Columbia vom 1. Februar 2003 in Zukunft bei
den Operationen der ISS mit einer intensiveren Nutzung des automatischen
Transferfahrzeuges (ATV) eine bedeutendere Rolle spielen dürfte. Die
Schweizer Industrie beteiligt sich aktiv am ATV, das vor allem als Frachter
für die Versorgung der Weltraumstation eingesetzt wird.

Die Schweiz, welche die Bemühungen für eine engere Zusammenarbeit zwischen
der ESA und der EU schon immer unterstützt hat, wird sich für einen
Abschluss eines Rahmenvertrags zwischen den beiden Institutionen
aussprechen. Damit soll ein formeller Rahmen für die Kooperation im
gegenseitigen Respekt von Identität, Aufgaben und Kompetenzen geschaffen
werden. Dies soll zu einer stärkeren Berücksichtigung der Raumfahrt in der
Umsetzung der einzelnen Politikbereiche der EU führen, so in der Verkehrs-
und Umweltpolitik.

Mit einem Jahresbudget von 3,7 Mia. Franken ist die ESA die weltweit grösste
zwischenstaatliche Organisation auf dem Gebiet der Forschung und der
Entwicklung. Für ihre 15 Mitgliedstaaten leitet sie Programme und
Aktivitäten in den Bereichen Wissenschaft und Technologie, Anwendungen,
Weltraumtransporte und Infrastruktur im Orbit. Ihre Erfolge haben aus Europa
eine Weltmacht auf dem Gebiet der Raumfahrt gemacht.

Der Beitrag der Schweiz (2003: 122 Mio. Fr.) erlaubt es Forschergruppen
aller Hochschulen, an den wissenschaftlichen Aktivitäten der ESA
teilzunehmen. In die Schweizer Wirtschaft fliesst dank den
Entwicklungsaufträgen der ESA eine Summe zurück, die durchschnittlich mehr
als zwei Drittel des Schweizer Beitrags entspricht. Dies trägt zur
nationalen Wettbewerbsfähigkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur
Ausbildung in einem führenden Forschungsbereich bei. Politisch gesehen nimmt
die Schweiz dadurch am europäischen Integrationsprozess auf einem Gebiet
teil, das strategisch äusserst viel versprechend ist.

EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst

EIDG. VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskünfte:

Büro für Weltraumangelegenheiten SSO, Tel. 031 324 10 74

Jacques Besson, Wissenschaftlicher Adjunkt, Generalsekretariat Eidg.
Volkswirtschaftsdepartement, Tel. 031 322 20 51