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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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G8: Bundesrat zieht Schweizer Lösung vor

Verstärkung der Genfer Polizei um 720 Polizeikräfte für den
Demonstrationstag vom 1. Juni 2003

Bern, 09.05.2003. In der Schweiz werden keine ausländischen Polizeikräfte
zur Bewältigung des G8-Gipfels beigezogen: Der Bundesrat hat an seiner
heutigen Sitzung beschlossen, auf eine entsprechende Anfrage an Deutschland
zu verzichten. Für die geplante Kundgebung vom 1. Juni 2003 in Genf erhält
die Genfer Polizei eine Verstärkung um 720 Polizeikräfte. Die Genfer
Regierung soll den Rahmen der Demonstration den polizeilichen Mitteln
anpassen.

Im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel in Evian fordert die Interkantonale
Delegation mit den drei Kantonen Genf, Waadt und Wallis 1500 zusätzliche
Polizeikräfte für den Demonstrationstag vom 1. Juni in Genf. Am 5. Mai 2003
lud Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold die politischen Vertreter der vier
Polizeikonkordate und die zuständigen Regierungsmitglieder der Kantone
Zürich und Tessin sowie der Stadt Zürich nach Bern, um gemeinsam zusätzliche
Hilfeleistungen durch die Kantone zu diskutieren. Dabei sprachen sich die
Anwesenden für eine Schweizer Lösung aus und erklärten sich bereit, ihre
Polizeikontingente zur Unterstützung weiter aufzustocken.

Die Kantone haben ihre Möglichkeiten überprüft und können dem Kanton Genf
für die geplante Kundgebung vom 1. Juni bis heute zusätzlich 720
Polizeikräfte zur Verfügung stellen: 250 Polizisten werden vom bestehenden
IKAPOL-Kontingent (Interkantonaler Polizeieinsatz) des Kantons Waadt nach
Genf verschoben; 470 Polizeikräfte stellen die übrigen Kantone zusätzlich
zur Verfügung.
Die EJPD-Vorsteherin und das Bundesamt für Polizei stehen mit den
Konkordaten, Kantonen und Städten in Kontakt und klären, ob noch weitere
Polizeikräfte zur Verfügung gestellt werden können. Aufgrund dieser
Ausgangslage verzichtet der Bundesrat auf den Einsatz deutscher Polizisten.
Ausserdem lädt der Bundesrat die Genfer Regierung ein, den Rahmen der
Demonstration bezüglich Umfang und Verlauf zu überprüfen und gegebenenfalls
den vorhandenen polizeilichen Mitteln anzupassen.

Peter Arbenz als Mediator eingesetzt

Auf Antrag der Genfer Behörden hat der Bundesrat ausserdem beschlossen,
Peter Arbenz mit der Unterstützung des laufenden Dialogs zwischen der
interkantonalen Delegation und den Vertreterinnen und Vertretern der
Antiglobalisierungsbewegung zu beauftragen. Er ist überzeugt, dass sich mit
den Organisatoren der Kundgebung eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung
finden lässt.

Die Aufgabe von Arbenz besteht darin, die Funktion einer Schnittstelle
zwischen Bund und Kantonen wahrzunehmen und als Verbindungsmann zwischen den
Behörden und den Vertreterinnen und Vertretern der
Antiglobalisierungsbewegung zu wirken. Ausserdem wird Peter Arbenz von Amtes
wegen zwischen den verschiedenen Akteuren vermitteln und ihre Gespräche
leiten.

Die Unterstützung des Dialogs der Parteien durch Peter Arbenz beruht auf dem
Grundsatz, wonach sich die Globalisierungsgegnerinnen und -gegner frei
versammeln und demonstrieren können, sofern die Sicherheitsvorschriften
eingehalten werden.

Weitere Auskünfte:
Polizeifragen:  Infodienst EJPD, Tel. 031 322 18 18
Mediator:  Infodienst EDA, Tel. 031 322 31 53