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EDA unterstützt neues Informationsprojekt

Bern, 1. April 2003

Pressemitteilung

EDA unterstützt neues Informationsprojekt

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)
unterstützt ein Projekt um zutreffende Informationen über die Folgen des
Irak-Krieges für die Zivilbevölkerung zu sammeln.

Am vergangenen Freitag hielt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey in Genf eine
Rede zur Eröffnung des "Festival International du Film sur les Droits
Humains". In diesem Rahmen zitierte sie aus einer dokumentarischen
Zusammenstellung über kriegerische Ereignisse, unter denen die
Zivilbevölkerung im Irak bisher zu leiden hatte. Opferzahlen standen dabei
nicht im Vordergrund. Diese - unvollständige - Auflistung wurde von der
zuständigen politischen Abteilung im EDA verfasst und beruht auf öffentlich
zugänglichen Quellen, hauptsächlich Medienberichten.

Das EDA zog in Erwägung, die dokumentarische Auflistung regelmässig zu
aktualisieren, um die Öffentlichkeit für die Leiden der Zivilbevölkerung in
Kriegsgebieten zu sensibilisieren. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens
zeigten sich methodische Hindernisse, so dass es nicht weitergeführt werden
kann. Unklare oder manipulierte Informationsquellen, die eine verlässliche
Verifizierung in vielen Fällen verunmöglichen, stellen bei gewaltsamen
Konflikten ein schwer überwindbares Problem dar, sowohl für Medienschaffende
wie für humanitäre Akteure.

Das EDA hat aus diesen Gründen die Betreiber des Webportals
www.ihlresearch.org/iraq beauftragt, ein Projekt zur systematischen
Erfassung von objektiven Informationen über Kriegsauswirkungen auf die
Zivilbevölkerung und rechtliche Analysen über Beobachtung von Verstössen
gegen das humanitäre Völkerrecht im Irak auszuarbeiten. Das Webportal
www.ihlresearch.org/iraq wird von der in Genf ansässigen Organisation
Integrated Research and Information System (IRIS) und dem vom EDA
unterstützten Program on Humanitarian Policy and Conflict Research (HPCR)
der Harvard Universität betrieben. Im Zentrum des Projekts steht der rasche
Aufbau eines temporären Informationszentrums in der Golfregion, das vor Ort
verifizierte Angaben zur Lage der Zivilbevölkerung und zur Anwendung des
humanitären Völkerrechts beschafft, um diese den Medienschaffenden sowie
Mitarbeitern von humanitären Organisationen zur Verfügung zu stellen. Zudem
soll das Zentrum den Kontakt zu Experten des humanitären Völkerrechts
ermöglichen und Ausbildungskurse für interessierte Akteure offerien. Durch
die Integration dieser Anstrengungen mit dem erwähnten Webportal sollen auch
Erkenntnisse für andere Konfliktregionen gewonnen werden.

Mit diesem Projekt will Bundesrätin Calmy-Rey das angestrebte Ziel, die
Öffentlichkeit für das Schicksal der Zivilbevölkerung zu sensibilisieren,
erreichen.

Für Rückfragen:
Simon Hubacher, Informationschef, 079 301 70 35