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Gesamtnotfallübung 2003: Fiktiver Störfall im Kernkraftwerk Beznau

8044 Zürich/Spiez, 17. März 2003

Gesamtnotfallübung 2003: Fiktiver Störfall im Kernkraftwerk Beznau

Im zweijährigen Zyklus führt die Eidgenössische Kommission für ABC-Schutz
(KomABC) eine Gesamtnotfallübung mit einem schweizerischen Kernkraftwerk
durch. Die diesjährige Übung mit den Namen "IRIS" findet turnusgemäss in
Zusammenarbeit mit dem Kernkraftwerk Beznau statt. Ziel der Übung ist die
koordinierte Ereignisbewältigung zwischen dem Kernkraftwerk, kantonalen und
eidgenössischen Stellen sowie den involvierten Entscheidungsträgern in
Baden-Württemberg. Mit der Übung "IRIS" sollen überdies die
Informationsabläufe im Falle eines ausserordentlichen Ereignisses geschult
werden.

Am Donnerstag, 20. März 2003 führt die Eidgenössische Kommission für
ABC-Schutz (KomABC) die Gesamtnotfallübung 2003 durch. Die diesjährige Übung
mit dem Namen "IRIS" geht von einem Störfall im Kernkraftwerk Beznau aus,
dessen Ausmass den Übungsteilnehmern im Voraus nicht bekannt ist. Nebst
Vertretern des Kernkraftwerkes nehmen die Katastrophenschutzorganisationen
der Kantone Aargau und Zürich sowie auf Stufe des Bundes die Hauptabteilung
für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK), die Nationale Alarmzentrale (NAZ),
inklusive ihres militärischen Stabes, sowie der Leitende Ausschuss
Radioaktivität (LAR) teil. Auf Grund der geographischen Lage, knapp 10 km
von der deutschen Grenze entfernt, gilt das Kernkraftwerk Beznau als
sogenanntes grenznahes Kernkraftwerk. Gemäss den Richtlinien der
Internationalen Atom Energie Agentur (IAEA) in Wien und des bilateralen
Abkommens zwischen der Schweiz und Deutschland, sind die
Notfallorganisationen in Baden-Württemberg in gleicher Weise zu verständigen
wie die Partner in der Schweiz. An der Gesamtnotfallübung "IRIS" beteiligen
sich daher auch Vertreter des Landratsamtes Waldshut, des
Regierungspräsidiums Freiburg im Breisgau sowie des Ministeriums für Umwelt
und Verkehr des Bundeslandes Baden-Württemberg in Stuttgart. An der rund
15-stündigen Übung nehmen insgesamt rund 600 Personen in der Schweiz und in
Deutschland teil.

Stabsübung mit grossem Aufwand

Die Übung "IRIS" ist wie ihre Vorgängerinnen als reine Stabsübung
konzipiert. Dabei erstreckten sich Planung und Vorbereitung dieser komplexen
Übung über einen Zeitraum von rund einem Jahr. Übungsleiter Dr. Bernhard
Brunner, Präsident der KomABC und Direktor des Labor Spiez: "Ziel der Übung
ist die Schulung der Kader und Stäbe bezüglich Führungs- und
Informationsabläufe bei einem allfälligen gravierenden Störfall in einem
schweizerischen Kernkraftwerk. Dazu wurde ein Szenario gewählt, das zwar von
technischer Seite eine minimale Eintretenswahrscheinlichkeit hat und damit
nahezu ausgeschlossen ist, das aber auf die Anforderungen des
Bevölkerungsschutzes ausgelegt ist".

Informationsaustausch dank Intranet-Plattformen

Der Informationsaustausch unter den Notfallpartnern geschieht weitgehend auf
der Basis von Intranet-Plattformen. In der Schweiz wird dazu die
Elektronische Lagedarstellung der NAZ verwendet, die deutschen
Notfallpartner arbeiten auf einer ähnlichen Plattform des Bundeslandes
Baden-Württemberg. Um die Leistungsfähigkeit dieser Plattform in diesem
grossen Verbundsystem zu testen, wurde bereits im Januar eine Vorübung in
der NAZ durchgeführt, an der sich knapp 60 Teilnehmer aller Notfallpartner
beteiligten.

Informationsführung nicht allein im Theoriesaal

Die Informationsabläufe werden während der Übung nicht nur theoretisch
durchgespielt, sondern auch durch ein gutes Dutzend Journalisten der
Abteilung Presse und Funkspruch (Stab BR APF) sowie auf deutscher Seite von
Vertretern des Südwestrundfunks (SWR) laufend überprüft und kommentiert.
Dies geschieht sowohl durch eine umfassende Kontrolle der
Informationsprodukte, wie auch durch nachhaltige Recherchen bei allen an der
Übung beteiligten Stellen.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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