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Von der Militärschule zur Militärakademie: 125 Jahre Militärwissenschaften an der ETH Zürich

3003 Bern, 11. März 2003

Medieninformation

Von der Militärschule zur Militärakademie: 125 Jahre Militärwissenschaften
an der ETH Zürich

Seit dem 1. Juni 2002 führt die Militärische Führungsschule (MFS) der
Schweizer Armee die neue Bezeichnung "Militärakademie an der ETH Zürich"
(MILAK/ETHZ). Damit hat eine 125 Jahre dauernde Entwicklungsgeschichte ihren
vorläufigen Höhepunkt und Abschluss gefunden. Die Tatsache, dass für Miliz-
und Berufsoffiziere seit 1878 die Möglichkeit besteht, sich am Polytechnikum
militärwissenschaftlich weiterzubilden, ist das Thema der diesjährigen
Jubiläums-Frühjahrstagung am Samstag, 15. März 2003. Diese enge Verbindung
Militärakademie - Hochschule ist in der Welt einzigartig.

Nach einer rund 20-jährigen Vorgeschichte beschloss der Bundesrat am 26.
Oktober 1877, es sollten am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich
Vorlesungen in Kriegsgeschichte, Strategie, Taktik, Heeresorganisation und
Heeresverwaltung, Waffenlehre und Schiesstheorie sowie Fortifikationslehre
gehalten werden. Der Bundesrat beabsichtigte mit diesem Freifachangebot,
Milizoffizieren auf freiwilliger Basis eine militärwissenschaftliche
Ausbildung anzubieten.

Die Ausbildung der Ausbilder

Um die Jahrhundertwende setzte sich die Einsicht durch, den
militärwissenschaftlichen Unterricht an der ETH Zürich zu erweitern und zu
einer obligatorischen Fachausbildung für die Instruktionsoffiziere der
"fechtenden Truppengattungen" auszubauen. Einer der einflussreichsten
Befürworter dieser neuen Konzeption war der spätere General Ulrich Wille.
Dieser amtete selber von 1909 bis 1913 als Vorsteher der "Militärabteilung"
am Polytechnikum.

Die Militärschule

Am 8. November 1960 wurde eine zeitlich fraktionierte Ausbildung
beschlossen.
Die Militärschule I bereitete den jungen Instruktionsoffizier auf seine
Tätigkeit als Einheitsinstruktor in Rekrutenschulen vor.
Die Militärschule II vertiefte die Grundausbildung und führte die
Absolventen zusätzlich ein in die Materie der Offiziers- und Zentralschulen.
Die Militärschule III war für erfahrene Instruktionsoffiziere vorgesehen,
welche im Rahmen ihrer Weiterbildung besonders für die Übernahme eines
Schulkommandos oder für Dienste in der Verwaltung vorbereitet werden
sollten.

Während drei Jahrzehnten blieben die Militärschulen an der ETH weitgehend
gleich organisiert. Der Direktor der Militärschulen war zugleich Vorsteher
der Abteilung für Militärwissenschaften. Eine einschneidende strukturelle
Änderung trat Mitte der achtziger Jahre ein: Es wurde eine Professur für
Sicherheitspolitik und Konfliktforschung an der Abteilung für
Militärwissenschaften geschaffen.

Die Militärakademie

Ein weiterer wichtiger Schritt erfolgte am 1. Juni 2002 mit der Umbenennung
in "Militärakademie an der ETH Zürich". Als Kompetenzzentrum für
Militärwissenschaften und als moderne Ausbildungsstätte für Berufsoffiziere
aller Verwendungsstufen erhielt die Schule den Namen, der dem Inhalt und dem
internationalen Vergleich entspricht. "ETH Zürich" signalisiert auch, dass
keine militärische Fachhochschule gegründet worden ist, sondern die
125-jährige Tradition weitergeführt werden soll.

Die erste Frühjahrstagung der MILAK

Am feierlichen Anlass vom Samstag, 15. März 2003, stellt sich die MILAK
selber vor. Die hauptamtlichen Dozenten (Prof. Dr. Rudolf Steiger, Prof. Dr.
Albert A. Stahel, Prof. Dr. Karl Haltiner, PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer und Dr.
Hubert Annen) stellen in persönlich gefärbten Kurzreferaten ihr Fachgebiet
vor. Dieser Einblick in die Lehr- und Forschungstätigkeit der Akademie
ermöglicht den Gästen aus Politik, Armee, Wirtschaft und Wissenschaft sowie
den zahlreichen Freunden der Schule und ihrer Berufsoffiziere einen
Einblick, was heute "militärwissenschaftlicher Unterricht" heisst.

Information für die Medien:

Der Jubiläumsanlass findet am Samstag, 15. März 2003 um 09 30 Uhr im
ETH-Hauptgebäude in Zürich statt.
Die Referate mit einem historischen Überblick können bestellt und gratis
bezogen werden.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG,
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
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