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LTTE-Delegation zu politischen Gesprächen in Bern

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN

Bern, 09. Dezember 2002

Pressemitteilung

LTTE-Delegation zu politischen Gesprächen in Bern

Am 8. und 9. Dezember 2002 besuchte eine Delegation der LTTE (Liberation
Tigers of Tamil Eelam) die Schweiz. Sie wurde am 9. Dezember im EDA vom Chef
der Politischen Direktion, Botschafter Blaise Godet, zu einem
Höflichkeitsbesuch und zu politischen Gesprächen empfangen. Die von Chef
Unterhändler Anton Balasingham geführte Delegation besuchte die Schweiz im
Anschluss an die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Regierung Sri Lankas
und der LTTE über eine friedliche Beilegung des jahrelangen militärischen
Konflikts in Sri Lanka, die vom 2. bis 5. Dezember in Oslo stattfand.
Weitere Mitglieder der LTTE-Delegation in der Schweiz waren Balasinghams
Ehefrau Adele, Herr Paramu Tamilselvan, Vorsitzender des politischen
Flügels, Herr Vinayagamoorthy Muralitharan ("Karuna"), militärischer
Kommandant Ost-Sri Lanka, und Herr Visuvanathan Rudrakumaran, in den USA
lebender Anwalt und Berater der Delegation.

Im EDA wurde die Delegation von den beiden Botschaftern Peter Maurer und
Rodolphe S. Imhoof zu politischen Gesprächen über den Friedensprozess in Sri
Lanka und dessen Unterstützung durch die Schweiz empfangen. Die Schweizer
Seite begrüsste den Willen von Regierung und LTTE, den Friedensprozess unter
der erfolgreichen Vermittlung von Norwegen aktiv weiterzuführen.

In der kürzlich abgeschlossenen dritten Verhandlungsrunde in Oslo hatten
sich die Regierung Sri Lankas und die LTTE auf einen zukünftigen föderalen
Aufbau Sri Lankas geeinigt. Bei ihrem heutigen Besuch im EDA zeigte sich die
LTTE-Delegation interessiert an allfälliger Expertise, welche die Schweiz in
den Bereichen Föderalismus, Dezentralisierung und Lokalverwaltung zur
Verfügung stellen könnte. Eine LTTE-Delegation soll im nächsten Jahr für
einen entsprechenden Informations- und Studienaufenthalt in die Schweiz
eingeladen werden. Die schweizerische Unterstützung erfolgt nach den
Prinzipien der Gleichbehandlung, der Beachtung der Menschenrechte und der
guten Regierungsführung.

Die Schweiz unterstützt seit vielen Jahren Programme der Humanitären Hilfe
und der Entwicklungszusammenarbeit in Sri Lanka und wird diese Unterstützung
in nächster Zeit weiterführen. Um intern Vertriebenen eine möglichst
gefahrlose Wiederansiedlung zu ermöglichen, hat die Schweiz bereits im
September 2002 zusätzliche Gelder für Minenaktionsprogramme in Sri Lanka
bereitgestellt. Unser Land unterstützt zusammen mit Deutschland auch ein
Netzwerk für den Dialog zwischen den gesellschaftlichen Gruppen. Dieses gilt
als "intellektuelles Sekretariat" des Friedensprozesses.

Für weitere Auskünfte:
Jacqueline Gallmann, PA II Asien/Ozeanien Tel.: 031/322 83 66