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Nachhaltige Entwicklung: Bundesrat Deiss fordert Bildungsoffensive

Embargo: 16 Uhr

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT
FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN

Bern, 29. November 2002

Pressemitteilung

Nachhaltige Entwicklung: Bundesrat Deiss fordert Bildungsoffensive

Das Thema Nachhaltigkeit soll als fester Bestandteil in den Lehrplänen aller
Schweizer Schulen verankert werden. Dafür plädierte Bundesrat Joseph Deiss
zum Abschluss des zweitägigen nationalen Bildungskongresses, der am
Donnerstag und Freitag in Bern stattfand. "Ich appelliere an alle
Verantwortlichen im Bildungsbereich, dem Thema nachhaltige Entwicklung im
Stundenplan jenen wichtigen Platz einzuräumen, der ihm zukommt", sagte
Joseph Deiss vor 560 Fachleuten aus dem Bildungswesen. Der nationale
Bildungskongress zum Thema "Macht die Schule nachhaltige Entwicklung?" wurde
von der Stiftung Bildung und Entwicklung (www.globaleducation.ch) in
Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen
Erziehungsdirektoren (EDK) organisiert.

Nachhaltige Entwicklung sei ein Gebot der Generationengerechtigkeit. Es gehe
darum, soziale, ökologische und wirtschaftliche Anforderungen global,
national und lokal so in Einklang zu bringen, dass die Lebensgrundlagen auch
für künftige Generationen dauerhaft gesichert seien, sagte Joseph Deiss am
Kongress in Bern. Die Einsicht in die Notwendigkeit des Handelns könne aber
nur erwartet werden, wenn das notwendige Wissen und die Zusammenhänge in der
Bevölkerung bekannt seien. "Der Schule kommt hier eine entscheidende Rolle
zu", sagte der Chef des eidgenössischen Departements für auswärtige
Angelegenheiten.

Bundesrat Deiss war Delegationsleiter der Schweiz am Weltgipfel für
Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002. "Nicht alles Wünschbare konnte
auf die Ebene der Realpolitik herabgeholt werden", resümierte Joseph Deiss
das Resultat von Johannesburg. Er betonte jedoch zugleich, dass man einen
wichtigen Schritt vorwärts gemacht habe. Im Bereich des Zugangs zur
Trinkwasserversorgung für benachteiligte Regionen und beim Schutz der
Biodiversität seien wirksame Resultate erzielt worden. Auch die von der
Schweiz initiierte "Partnerschaft für die nachhaltige Entwicklung der
Bergregionen" sei auf grosses Echo gestossen.

Bildungsoffensive notwendig

Um das Thema "Nachhaltigkeit" erfolgreich in den Schulen zu verankern, sind
laut Joseph Deiss drei Massnahmen vorrangig. Zum einen sollen die Lehrpläne
aller Schulstufen in möglichst vielen Fächern um das Thema Nachhaltigkeit
erweitert werden. Zum anderen müssen Lehrer und Lehrerinnen in der
Grundausbildung und Weiterbildung für die Thematik sensibilisiert werden.
Und schliesslich braucht es qualitativ hochstehende Lehrmittel, die im
Unterricht eingesetzt werden können.

Laut Bundesrat Deiss ist eine flächenwirksame und in allen Teilen des
Bildungssystems wirksame Initiative nur möglich, wenn Bund und Kantone am
gleichen Strick ziehen. Denn der Föderalismus im Bildungswesen setzt voraus,
dass auch die Kantone das Thema aktiv aufnehmen.

Zum Schluss forderte Joseph Deiss die zuständigen Stellen auf, ihre
Verantwortung wahr zu nehmen und entsprechende Massnahmen einzuleiten: "Wenn
wir weiter gehen wollen in Richtung Nachhaltigkeit, ist eine
Bildungsoffensive ein unabdingbarer Schritt." Das Eidgenössische Departement
für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) sei über die Direktion für Entwicklung
und Zusammenarbeit (DEZA) bereit, im Rahmen des Möglichen seinen Teil
beizutragen, sagte Bundesrat Deiss.

Für weitere Informationen:
Harry Sivec, Sektion Medien und Kommunikation DEZA, Tel. 079 687 11 06,
Muriel Berset Kohen, Information EDA, Tel. 031 322 34 73